Arbeitslosigkeit, Zustand auf dem Arbeitsmarkt, bei dem das Angebot an Arbeitsleistungen die Nachfrage übersteigt, so dass (längerfristig) ein

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Ursachen und Arten

Theoretische Erklärungsansätze: Theoretische Erklärungen von Arbeitslosigkeit folgen generell den grundlegenden Einschätzungen der Funktionsfähigkeit des Preismechanismus, insbesondere bezogen auf die praktischen Bedingungen des Arbeitsmarkts. Nach klassisch-neoklassischer Auffassung beruht Arbeitslosigkeit im Wesentlichen auf mangelnder Flexibilität von Preisen (einschließlich Löhnen und Zinsen), zumindest wenn sie längerfristig auftritt. Bei hinreichend veränderlichen Güter- und (Produktions-)Faktorpreisen bleibt die gesamtwirtschaftliche Güternachfrage nicht langfristig hinter dem Angebot zurück (saysches Theorem). Gleiches gilt dann für die Faktormärkte, so dass unfreiwillige Arbeitslosigkeit unter diesen Umständen nicht auftreten kann; etwaige Beschäftigungslosigkeit

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Auswirkungen

Arbeitslosigkeit bedeutet in gesamtwirtschaftlicher Hinsicht, dass der Produktionsfaktor Arbeit nur zum Teil genutzt wird, also knappe Ressourcen verschwendet werden und damit auf Produktions- und Konsummöglichkeiten verzichtet wird. Durch die geringere Gesamtsumme der Arbeitsentgelte führt Arbeitslosigkeit zu einem niedrigeren Aufkommen der Einkommensteuer, so dass tendenziell die Steuersätze der Einkommensteuer, also die Belastung der beschäftigten Arbeitskräfte, oder andere Steuern erhöht werden

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Statistische Erfassung

Die Messung der Arbeitslosigkeit wird in vielen Ländern für zwischenstaatliche Vergleiche im Rahmen der OECD oder der EU nach dem »Labour-Force-Konzept« vorgenommen, das auf Empfehlungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) beruht. Arbeitslos (beziehungsweise erwerbslos) sind danach Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren, die im Berichtszeitraum ohne Arbeit waren, d. h. weder einer abhängigen noch einer selbstständigen Beschäftigung von mindestens einer

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Arbeitslosigkeit in Deutschland

Entwicklung: Als verbreitetes und gesellschaftlich bedeutendes Phänomen tritt Arbeitslosigkeit in Deutschland seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert auf. In deren Frühphase war vielfach noch die Familie die Wirtschaftseinheit, in der die Angehörigen erwerbstätig waren, so dass auch nicht benötigte Arbeitskräfte beschäftigt waren. In der Phase der Industrialisierung verließen viele Menschen den ländlichen Raum, um in den Fabriken der Ballungszentren Arbeit zu finden, von der sie dann – ohne Landbesitz – auch abhängig waren. Zu einem starken Rückgang der Beschäftigung und einer Verbreitung

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Globale Entwicklung

Wirtschaftlich fortgeschrittene Länder: Die Massenarbeitslosigkeit während der Weltwirtschaftskrise (1929–32) hat die Industriestaaten in unterschiedlichem Ausmaß getroffen. Die höchste Arbeitslosigkeit entwickelte sich im Deutschen Reich mit einer Quote von über 30 %; aber auch in den USA war ein Viertel der Erwerbspersonen ohne Arbeit. Vergleichsweise unproblematisch verlief diese Phase in der Schweiz, in Frankreich und Italien. Zu Anfang der 1970er-Jahre herrschte in den großen Industrieländern nahezu Vollbeschäftigung. Die Arbeitslosenquoten der damaligen EG mit 12 Mitgliedern lag bei 2,5 %, die der OECD bei

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Literatur

Decent work and unemployment, hrsg. v. C. Bagusat (2010);
S. Richter: Arbeitslosigkeit, Sozialversicherungskrise,
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Quellenangabe
Brockhaus, Arbeitslosigkeit. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/arbeitslosigkeit