Deutsche Geschichte, hat ihren Ausgangspunkt im frühmittelalterlichen Fränkischen Reich.

Auf dem Gebiet des heutigen

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Die Entstehung und frühe Entwicklung des »deutschen Reichs«

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Von der Völkerwanderung zum »Reich«

Die Entstehung des deutschen Reichs (Regnum) ist als ein lang gestreckter Entwicklungsprozess zu sehen. In der Auseinandersetzung mit der römischen Reichskultur (Völkerwanderung) entwickelten sich seit dem 3. Jahrhundert germanische Völker, die im 5. und 6. Jahrhundert ihre Reiche auf dem Boden des Imperium Romanum errichteten (z. B. Franken, Alemannen). Diese Völker (Stämme) übernahmen Grundelemente der lateinischen Kultur sowie Reste der spätantiken Verwaltungs- und Wirtschaftsstrukturen. Sie schufen sich im 3.–6. Jahrhundert politische Strukturen (Herzogtum, Königtum), blieben aber immer Verbände, die eher durch gemeinsame Traditionen zusammengehalten

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Herrschafts- und Sozialstruktur

Wirtschaftliche Grundlage des entstehenden Reichs war die Landwirtschaft. Die hauptsächlich agrarisch geprägte Gesellschaft entwickelte durch ihre besondere Beziehung zu Grund und Boden eine spezifische Herrschafts- und Sozialstruktur, die das gesamte Mittelalter über Bestand haben sollte. Während die Masse der bäuerlichen Bevölkerung in persönlicher und wirtschaftlicher Abhängigkeit vom Grundherrn fremdes Land gegen Abgaben und/oder Dienstleistungen bebaute (Grundherrschaft), waren die Grundherren selbst, wenn sie ihr Land nicht als freies

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Sicherung der Herrschaft im Innern und nach außen

Ab dem späten 9. und frühen 10. Jahrhundert erstarkten im Abwehrkampf gegen Ungarn und Slawen die ostfränkischen Völker (Stämme), die in Anlehnung an ältere ethnische Verbände im zerfallenden Karolingerreich wieder neu entstanden: Franken, Schwaben, Bayern und Sachsen. Hier setzten sich führende Adelsfamilien als Herzöge durch. König Heinrich I., zunächst nur von Sachsen und Franken zum König erhoben, erlangte allmählich dank seiner Erfolge nach außen (bei Riade 933 Sieg über die seit dem 9. Jahrhundert immer wieder in verheerenden Raubzügen in das Reich

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Das Zeitalter der Salier und Staufer (1024–1254)

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Bevölkerung, Handel und Gewerbe

Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts setzten im gesamten Abendland bedeutsame Wandlungen in den Herrschafts- und Sozialverhältnissen wie auch im geistigen Selbstverständnis ein, die überkommene Ordnungen infrage stellten und neue

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Stadt und Land

Auf dem Lande löste sich die alte, auf wirtschaftliche Autarkie zugeschnittene Grundherrschaftsverfassung auf; an die Stelle der herrschaftlichen Eigenbewirtschaftung trat in zunehmendem Maße die Vergabe des Landes als Zinsgut (ähnlich der heutigen Pacht) bei gleichzeitiger

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Kirche und Adel

Der wirtschaftlich-soziale Wandlungsprozess wurde in seiner Frühphase von einer religiösen Erneuerungsbewegung (Kirchenreform) begleitet, die in scharfer Form gegen die in der Kirche eingerissenen Missstände, wie Verweltlichung des Klerus, Ämterkauf (Simonie) und Bruch der Zölibatsvorschriften, Stellung bezog. Getragen wurde die Bewegung zunächst v. a. von den Reformklöstern (Cluny, Gorze, Hirsau), bis mit Leo IX. (1049–54) ein Anhänger der Kirchenreform den päpstlichen Stuhl bestieg, der in zahlreichen Synoden die Anliegen der Reform aufgreifen ließ und ihnen kirchenrechtliche Autorität verlieh. Der Kampf gegen die

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Salische Herrscher

Mit Konrad II. (1024–39) war nach dem Aussterben der ottonischen Linie im Mannesstamm der erste Salier auf den Thron gelangt. Selbst einem der mächtigsten Geschlechter entstammend, förderte er die Erblichkeit der kleineren Lehen und schuf so ein Gegengewicht zu den einflussreichen Herzögen. Durch einen Erbvertrag mit König Rudolf III. von Burgund (993–1032) erwarb er das

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Lothar von Süpplingenburg

In freier Wahl wurde nach dem Tod Heinrichs V. der Herzog

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Staufische Herrscher

Zum neuen König gewählt wurde aber – unterstützt von einer kirchlichen Partei unter dem Erzbischof von Trier Albero von Montreuil – der Staufer Konrad III. (1138–52). Da Konrad die Herrschaft Heinrichs des Stolzen über zwei Herzogtümer nicht anerkannte, kam es zum Konflikt. Heinrich wurde geächtet; Bayern wurde 1138 dem Babenberger Markgrafen Leopold IV. von Österreich, Sachsen 1139 dem Askanier Albrecht dem Bären übertragen. Auch nach dem Tod Heinrichs des Stolzen (1139) konnte der Streit nicht entschieden werden, obwohl 1142 sein Sohn,

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Otto von Braunschweig

Der frühe Tod Kaiser Heinrichs kurz vor der Abreise zu einem Kreuzzug 1197 stürzte

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Fürstenprivilegien Friedrichs II.

Erst jetzt überwand Papst Innozenz III. seine beständige Abneigung gegen die Staufer und unterstützte den jungen Sohn Heinrichs VI., Friedrich II. von Sizilien (1212–50), als König gegen Otto IV. Die Niederlage, die der Welfe als Bundesgenosse des englischen Königs gegen Frankreich

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Kunst und Kultur

Inzwischen hatten sich die deutsche Herrschaft und Kultur durch die deutsche Ostsiedlung weit ausgedehnt. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts hatte

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Spätmittelalter

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Das Reich als Wahlmonarchie

Während sich in den Königreichen Westeuropas im Spätmittelalter das dynastische Prinzip und die monarchische Durchdringung des Reichs durchsetzten, blieb das römisch-deutsche Reich bis zu seinem Ende 1806 eine Wahlmonarchie, in der sich personale Bindungen und die Prinzipien konsensualer Herrschaft bewahrten. Der moderne Staat wurde nicht von der königlichen

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Hausmachtkönigtum, Stärke der Kurfürsten

Die Folge für das Königtum war, dass sich Reichsinteresse und dynastisches Hausinteresse nicht mehr unbedingt deckten und dass daher die Versuchung groß war, im Falle von Interessenkonflikten einseitig zulasten des Reichs und zugunsten des eigenen Hauses Stellung zu beziehen (Hausmachtkönigtum). Dies zeigte sich v. a. dann, wenn größere Reichslehen zur freien Verfügung des Königs an das Reich zurückfielen. Statt diese Güter für das Reich einzuziehen und auf ihrer Grundlage eine königliche Krondomäne aufzubauen, wurden sie bevorzugt an die Königssöhne zu Lehen

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Aufstieg der Habsburger, Reichsreform

Seit der Wahl von Siegmunds Schwiegersohn Albrecht II. (1438/39) zum König blieb die Römische Krone dem Haus Habsburg, wobei das Wahlrecht der Kurfürsten jedoch weiter fortbestand. Albrechts Nachfolger, Friedrich III. (1440–93), trug durch seine Parteinahme zugunsten des Papsttums entscheidend dazu bei, dass

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Führende Landesfürsten und Landstände

Neben dem Königtum waren es die landesherrlichen Territorien, die die Geschichte des Reichs im Spätmittelalter maßgebend mitbestimmten. Zu den führenden Landesfürsten zählten neben den Habsburgern: die Wittelsbacher, seit 1180

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Bevölkerung, Wirtschaft und Kultur

Auch nach dem Untergang der Staufer erfuhr die deutsche Ostsiedlung noch eine weitere Ausbreitung im Nordosten. Erst im 15. und im frühen 16. Jahrhundert erlag der Deutsche Orden dem polnisch-litauischen Reich. Im Südwesten trennte sich die Schweizerische Eidgenossenschaft, die im Kampf gegen die habsburgische Herrschaft entstanden war, allmählich vom Heiligen Römischen Reich: Sie versagte 1495 den Reichsgesetzen die Anerkennung. Die Krise der Monarchie beeinträchtigte jedoch weder die wirtschaftliche noch die kulturelle Entwicklung wesentlich. Die

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Konfessionelles Zeitalter (1517–1648)

Das dauerhafteste Ergebnis der dynastischen Politik Maximilians I. war 1516 die Vereinigung der Reiche Aragonien, Kastilien und Neapel-Sizilien

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Reformation und Bauernkrieg

Die durch M. Luthers Wendung gegen die reformbedürftige römische Kirche (Beginn: Thesenpublikation in Wittenberg, 1517) beschleunigte Auflösung der mittelalterlichen Weltordnung als einer einzigen Christenheit lässt die Reformationszeit als eine weltweit wirkende Epoche der deutschen Geschichte erscheinen. Damals berührte sich auf kurze Zeit die religiöse Reformation Luthers mit dem antirömisch-nationalen Humanismus U. von Huttens, während der literarische und moralistisch-milde Humanismus des Erasmus von Rotterdam sich nicht mit Luthers Verdammung der menschlichen Natur abfand.

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Martin Luther. Der Wittenberger Theologieprofessor

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Gegenreformation

Nach dem um Ausgleich bemühten Kaiser Ferdinand I. (1558–64) und dem persönlich dem Protestantismus zuneigenden Maximilian II. (1564–76) setzte die Gegenreformation mit dem am spanischen Hof streng katholisch erzogenen Rudolf II. (1576–1612) energisch

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Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Frieden

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Dreißigjähriger Krieg. In zwei Zyklen mit Radierungen schilderte der Franzose Jacques Callot die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges, der vor allem auf dem Boden Deutschlands ausgetragen wurde; im Bild Verwundete im Hof eines Hospitals.

Der wachsende religiöse Gegensatz

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Vom Westfälischen Frieden zum Wiener Kongress (1648–1815)

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Entstehung absolutistischer Fürstenstaaten

Der Reichstag, der 1663 in Regensburg zusammentrat, entwickelte sich zu einem ständigen Gesandtenkongress (»immerwährender Reichstag«) der Reichsstände, v. a. der Landesfürsten, in deren Territorien sich der Schwerpunkt des politischen Lebens verlagerte. Hier entstanden – begünstigt von den Beschlüssen des »Jüngsten Reichsabschieds« des Regensburger Reichstags von 1654, der keine Reichsverfassungsreform zustande brachte –

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Europäische Politik

In der europäischen Politik stand das Reich unter der ständigen politischen Einwirkung Frankreichs, das zeitweise mit Schweden und Polen verbündet war und über gute Beziehungen zu den Türken (Osmanisches Reich) und im Heiligen Römischen Reich über eine französisch gesinnte Partei (besonders die Wittelsbacher und die rheinischen Fürsten, bis 1686 auch Brandenburg) verfügte. Im Frieden von Nimwegen (5. 2. 1679) nach Abschluss des ersten Reichskrieges gegen den französischen König Ludwig XIV. erhielt Frankreich das eroberte Freiburg im Breisgau; durch die folgenden eigenmächtigen

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Aufklärung und wirtschaftlicher Liberalismus

Die vorherrschende geistige Strömung des 18. Jahrhunderts, die Aufklärung, trug in dieser Zeit wesentlich zur Abschwächung der religiösen Gegensätze bei. Durch sie gelangte das Bürgertum zu neuer Bedeutung, aber auch im Adel fand die Aufklärung eine starke Anhängerschaft; unter ihrem

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Französische Revolutionskriege, Auflösung des Reichs

Die sozialen und politischen Grundlagen der europäischen Staaten erlitten jedoch eine entscheidende Erschütterung durch die Französische Revolution von 1789. Ihr Appell an »Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit« bedrohte die absolutistische wie die ständische Ordnung auch in Deutschland, zumal das Eingreifen Österreichs und Preußens gegen Frankreich

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Zeit der Napoleonischen Kriege, Wiener Kongress

In den Napoleonischen Kriegen brach auch das Preußen Friedrichs II., des Großen, zusammen. Zu den späten großen Leistungen in Preußen gehörte das »Allgemeine Landrecht für die Preußischen Staaten« (Abkürzung ALR), das nach den entscheidenden Vorarbeiten in der Zeit Friedrichs II. 1794 von seinem Nachfolger Friedrich Wilhelm II. publiziert wurde. König Friedrich Wilhelm III. verlor durch den Tilsiter Frieden vom 9.7.1807 als Folge des 4. Koalitionskrieges (Niederlage bei Jena und

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Deutscher Bund, Norddeutscher Bund und Reichsgründung (1815–71)

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Legitimität der Monarchien als Leitideologie

Der durch die Deutsche Bundesakte (8.6.1815) gegründete Deutsche Bund war ein Zusammenschluss von souveränen Fürsten und Freien Städten. Dabei lagen wesentliche Teile Preußens (Posen, Ost- und Westpreußen) und

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Industrialisierung, Wirtschafts- und Sozialstruktur

Die nationale Einigung im Bereich der Wirtschaft vollzog sich außerhalb der Bundespolitik. Unter preußischer Führung kam zum 1.1.1834 der Deutsche Zollverein (ohne Österreich, das bei seiner Schutzzollpolitik blieb) zustande. Damit entstand ein großes Wirtschaftsgebiet, das hinreichende Voraussetzungen für die

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Liberale Nationalbewegung, Märzrevolution

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Frankfurter Nationalversammlung. Das erste frei gewählte gesamtdeutsche Parlament kam vom 18. bis zum 30. 5. 1848 in der Frankurter Paulskirche zusammen.

Forderungen nach »Einheit« und »Freiheit« bestimmten die liberale Nationalbewegung vor 1848. Sie fand ihre Foren in den Schützen-, Turn- und Sängervereinen, in wissenschaftlichen Vereinen (Naturforscher, Germanisten) und in einer nationalen Presse. Die »vormärzliche Leserevolution« vernetzte Personen

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Folgen der Revolution

Die Ereignisse von 1848 trugen Züge einer sozialen Revolution, was zu einer tiefen Entfremdung zwischen Liberalen und Demokraten führte. Soziale und demokratische Motive trugen die zweite Welle der Revolution im Sommer 1848 (17.9. in Frankfurt am Main, 21.9. in Baden). Im Mai/Juni 1849 scheiterte der Versuch der Linken, die beschlossene Reichsverfassung

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Deutscher Krieg und Norddeutscher Bund

Im Streit mit Österreich um die Besetzung der Elbherzogtümer trat Preußen aus dem Deutschen Bund aus (Juni 1866). Die nachfolgende Bundesexekution gegen Preußen endete mit dessen

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Deutsch-Französischer Krieg und Reichsgründung

Die innenpolitische Krise in Frankreich unter Napoleon III. und dessen Furcht vor einer außenpolitischen Einkreisung durch die kurzzeitige hohenzollernsche Thronkandidatur des Prinzen

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Das Deutsche Kaiserreich (1871–1918)

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Die Reichsverfassung

Die Reichsverfassung (16.4.1871) war gegenüber derjenigen des Norddeutschen Bundes stärker föderal ausgerichtet.

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Wirtschaft und Gesellschaft, Sozialpolitik

In der wirtschaftlichen Entwicklung prägten neue Technologien und Organisationsformen die Hochindustrialisierung. Die Elektrizität brachte einen Produktivitätsgewinn gegenüber der Dampfmaschine; der Elektromotor erschloss Handwerk und Kleinbetrieben neue Möglichkeiten. Deutschland wurde durch die Industrialisierung eine der führenden Wirtschaftsmächte. Im Welthandel rückte es bis zur Jahrhundertwende nach den USA an die

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Außen- und Innenpolitik der Bismarckzeit

Außenpolitisch achtete Bismarck auf die Isolierung der französischen Revancheambitionen und auf das Einverständnis mit den anderen Mächten. Er favorisierte ein Zusammengehen der drei konservativen Kaiserstaaten Deutschland, Österreich und Russland (Dreikaiserabkommen von 1873). 1887 wurde der deutsch-russische Rückversicherungsvertrag geschlossen, der eine Neutralitätsverpflichtung Russlands bei einem französischen Angriff auf das Deutsche Reich beinhaltete. Bismarcks vorsichtige

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Bruch mit dem bismarckschen Bündnissystem

Der von Wilhelm II. und Reichskanzler L. von Caprivi (1890–94) eingeschlagene »Neue Kurs« zielte darauf, das komplizierte bismarcksche Bündnissystem zu entflechten und zu einem Bündnis mit Großbritannien

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Innenpolitische Entwicklungen unter Wilhelm II.

Die Innenpolitik der wilhelminischen Zeit wurde einerseits bestimmt von der politischen Reformunfähigkeit im Reich und in Preußen und andererseits von der rasanten Modernisierung in Wirtschaft und Kultur. Dieses Ungleichgewicht löste Spannungen und Verwerfungen aus, die u. a.

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Isolierung Deutschlands und Erster Weltkrieg

In den Marokkokrisen von 1905/06 und 1911 sah sich das Deutsche Reich zunehmend isoliert. Mit der wachsenden Angst vor einer »Einkreisung« wuchs auf deutscher Seite die Bereitschaft zu einer Risikopolitik. Die Überzeugung, Krieg »je eher desto besser« zu führen, war sowohl Resultat der innenpolitischen Reformblockaden als auch der außenpolitischen Bedrohungsangst. Der

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Novemberrevolution (1918/19) und Weimarer Republik (1919–33)

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Novemberrevolution und Ende der Monarchie

Der Beschluss der Marineleitung, die Hochseeflotte in letzter Minute gegen England auslaufen zu lassen, löste eine Meuterei in Wilhelmshaven (28.10.1918) bzw. den Matrosenaufstand in Kiel (3.11.1918) aus, der sich über das ganze Reich ausbreitete. Die »Novemberrevolution« führte zum Zusammenbruch des monarchischen Regierungssystems auf

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Entstehung und Behauptung der Republik (1919–23)

Bei den Wahlen zur Nationalversammlung am 19.1.1919 erreichte die SPD 37,9 %, die linksliberale Deutsche Demokratische Partei (DDP) 18,5 % und das Zentrum (Z) 19,7 % der Stimmen. Als Parteien der sogenannten »Weimarer Koalition« verfügten sie über eine Dreiviertelmehrheit. Die Nationalversammlung trat am 6.2.1919 in Weimar zusammen, da Berlin politisch zu unruhig erschien. Sie wählte F. Ebert am 11.2. zum Reichspräsidenten. Die Parteien der gemäßigten Arbeiterbewegung und des gemäßigten Bürgertums formulierten den Gründungskompromiss der »Weimarer Reichsverfassung«: Deutschland wurde eine parlamentarische Republik mit

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Relative Stabilisierung (1924–29)

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Gustav Stresemann. Reichsaußenminister Gustav Stresemann (Bild: 1929 vor dem Völkerbund) führte das Deutsche Reich wieder in den Kreis der europäischen Großmächte.

Die Stabilisierung der Währung und der Dawesplan (1.9.1924; Regelung der Modalitäten der deutschen Reparationsleistungen) leiteten einen relativen wirtschaftlichen Aufschwung ein. Seit der Hyperinflation herrschte zudem ein Rationalisierungskonsens vor, der auch von den Gewerkschaften mitgetragen wurde. Durch die Regelungen des Dawesplans kamen in großem Ausmaß Kredite aus den USA nach Deutschland, die v. a. den Kommunen einen

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Auflösung der Republik (1930-33)

Seit 1930 befand sich die Weimarer Republik in einer Staats- und Wirtschaftskrise. Bis Juli 1930 regierte Reichskanzler Brüning mit einem verdeckten, danach mit einem offenen Präsidialkabinett. Währenddessen wuchs die Zahl der NSDAP-Mandate nach Erfolgen bei Landtagswahlen durch die Reichstagswahlen am 14.9.1930 von

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Deutschland unter dem Nationalsozialismus (1933–45)

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Innere Entwicklung (1933–39)

Nach einer Einigung zwischen Papen und Hitler über die Bildung einer Regierung Hitler, an der neben Deutschnationalen nur drei Nationalsozialisten beteiligt sein sollten, ernannte Hindenburg unter dem Druck seiner persönlichen Umgebung, Teilen der Reichswehrführung, der Industrie und des Reichslandbundes Hitler am 30.1.1933 zum Reichskanzler.

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Tag von Potsdam. Adolf Hitler, der frisch ernannte Kanzler des Deutschen Reichs, begrüßt am 21. März 1933 den greisen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg anlässlich der Eröffnung des neu gewählten Parlaments (Reichstag). 

Hitler, der die

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Außenpolitik (1933–39)

In der Anfangsphase (1933–35) suchte Hitler die sofort eingeleitete Aufrüstung in ihrem Ausmaß zu verschleiern und den eigenen Friedenswillen zu bekunden. Unter Lösung aus kollektiven Bindungen (Austritt aus dem Völkerbund, Verlassen der Genfer Abrüstungskonferenz, 14.10.1933) bemühte er sich, mit zum Teil überraschenden bilateralen Vereinbarungen (besonders das Nichtangriffsabkommen mit Polen, 26.1.1934) den Eindruck

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Deutschland im Zweiten Weltkrieg (1939–45)

Nach der militärischen Niederwerfung Frankreichs (Mai–Juni 1940) kämpfte Großbritannien mit Rückendeckung durch die (noch) neutralen USA weiter; dessen ungeachtet entschloss sich Hitler zum Angriff auf die UdSSR. Am 22 6.1941 eröffnete er einen rassenideologisch motivierten Vernichtungskrieg gegen sie mit dem Ziel der Ausrottung ihrer »jüdisch-bolschewistischen« Führungsschicht, der Dezimierung der osteuropäischen Völkerschaften und der dauerhaften Sicherung eines »deutsch-germanischen« Großraums vom Ural bis zum Atlantik.

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Die Teilung Deutschlands (1945–49)

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Regierungsgewalt der Siegermächte, Entnazifizierung

Mit der »Berliner Viermächteerklärung« vom 5.6.1945 übernahmen die militärischen Oberbefehlshaber der vier Siegermächte (USA, UdSSR, Großbritannien, Frankreich) gemäß den Vereinbarungen der Jalta-Konferenz (4.–11.2.1945) die oberste Regierungsgewalt in Deutschland. Die Gebiete des Deutschen Reichs östlich von Oder und Lausitzer Neiße, das südliche Ostpreußen, die ehemalige Grenzmark Posen-Westpreußen, Ober- und fast ganz Niederschlesien sowie

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Deutschlandpolitik und Ost-West-Konflikt

Eine schwere Belastung für den wirtschaftlichen Wiederaufbau stellten v. a. bis 1948 die Reparationen und Demontagen dar, besonders in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Im Hinblick auf Leistungen aus den Westzonen und besonders auf das Ruhrgebiet erwuchs aus der Reparationsfrage zugleich ein wesentlicher Streitpunkt

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Grundlagen der Zweistaatlichkeit Deutschlands

Nach den Empfehlungen der »Londoner Sechsmächtekonferenz« (23.2.–6.3.1948) und der Bildung der »West-Union« (»Brüsseler Vertrag« vom 17.3.) sowie dem Austritt der sowjetischen Vertreter aus den gemeinsamen Besatzungsgremien in Deutschland und Berlin (20.3. beziehungsweise

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Deutsche Demokratische Republik (1949–90)

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Vorgeschichte und Entstehung (1945-49)

Die DDR war in erster Linie ein Produkt der gesellschaftspolitischen Veränderungen, die die sowjetische Besatzungsmacht mithilfe deutscher Kommunisten in den Jahren von 1945 bis 1949 durchsetzte. Am 9.6.1945 hatte die UdSSR in der ihr zugesprochenen Besatzungszone die SMAD errichtet (1.–4.7.1945 Einzug der sowjetischen Besatzungstruppen in die vorübergehend britisch-amerikanisch besetzten Teile Mecklenburgs, Sachsen-Anhalts, Thüringens und Sachsens). In Anbetracht des vom nationalsozialistischen Deutschland gegen die UdSSR geführten Vernichtungskrieges forderte J. W. Stalindeutsche

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Gründung, Ausrichtung nach sowjetischem Muster (1949–60)

Der von der SED gelenkte 2. »Deutsche Volkskongress für Einheit und gerechten Frieden« hatte am 18.3.1948 den 1. »Deutschen Volksrat« wählen lassen; der am 15./16.5.1949 auf der Grundlage einer »Einheitsliste« der Parteien und Massenorganisationen gewählte 2. »Deutsche Volksrat« konstituierte sich am 7.10.1949 als provisorische Volkskammer und rief unter Annahme einer Verfassung am selben Tage die Deutsche Demokratische Republik aus (seit dem Gesetz vom 21.4.1950 bis 1989 National- und Gründungsfeiertag der DDR). Am 12.10.1949 erhielt Grotewohl die Zustimmung der Volkskammer zur Bildung einer Blockregierung

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Die Ära Ulbricht (1960–71)

Am 12.9.1960 übernahm W. Ulbricht – zusätzlich zur Führung der SED – den Vorsitz des Staatsrates, dieser ersetzte als »kollektive Staatsspitze« nach dem Tod Piecks (7.9.) das Amt des Staatspräsidenten; mit seiner Bildung am 10.2.1960 war Ulbricht auch Vorsitzender des »Nationalen Verteidigungsrates der DDR« geworden. Am 4.7.1962 wurde W. Stoph (SED) in Vertretung des erkrankten Grotewohl amtierender Ministerpräsident, nach dessen Tod Ministerpräsident (24.9.1964).

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Walter Ulbricht (1969). DDR/Staatsratsvorsitzender.

Als die anhaltende Fluchtbewegung aus der DDR und Berlin (Ost) die Wirtschaftspläne existenziell

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Die DDR unter Honecker (1971-89)

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Berliner Mauer. Sozialistischer Bruderschaftskuss zwischen Leonid Breschnew (KPdSU) und Erich Honecker (SED) als Graffitikunst auf einem Rest der Berliner Mauer, der East-Side-Gallery.

Am 3.5.1971 (offizielle Bekanntgabe) wurde E. Honecker nach einer von ihm maßgeblich mitbetriebenen Intrige des Politbüros als Nachfolger Ulbrichts zum Ersten Sekretär (seit 1976 Generalsekretär) des ZK der SED und zum Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates gewählt. Nach dem Tod Ulbrichts (1.8.1973) übernahm Stoph das Amt des Staatsratsvorsitzenden, Horst Sindermann (* 1915, † 1990; SED) das des Ministerpräsidenten. Mit der Wahl

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Mauerfall und Ende der DDR (1989/90)

Honeckers Nachfolger in allen Ämtern wurde E. Krenz (18.10. Generalsekretär, 24.10. Vorsitzender des Staatsrates und des Nationalen Verteidigungsrates). Dennoch weiteten sich v. a. die Montagsdemonstrationen in Leipzig zu Massenprotesten aus (30.10.1989: 300 000). Am 4.11. demonstrierten, nun schon unter legalen Bedingungen, auf dem Alexanderplatz in Berlin (Ost) rd. 1 Mio. (Angabe fraglich), am 6.11. in Leipzig rd. 500 000 Menschen u. a. für Reisefreiheit, freie Wahlen, Aufgabe des Machtmonopols der SED und die Auflösung des Staatssicherheitsdienstes. Der anhaltende Druck der nunmehr in der gesamten DDR stattfindenden

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Bundesrepublik Deutschland (1949–90)

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Vorgeschichte und Entstehung (1945–49)

Bei der Umsetzung der gemeinsamen alliierten Grundsätze für die Behandlung Deutschlands, wie sie in der »Berliner Viermächteerklärung« vom 5.6.1945 und mit den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz vom 2.8.1945 für die vier Besatzungszonen Deutschlands und die vier Sektoren Berlins festgelegt worden waren, hatten sich – besonders angesichts des

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Die Ära Adenauer (1949–63)

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Grundgesetz. Unterschriften auf dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland vom 23.5.1949.

Aus den Wahlen zum ersten Deutschen Bundestag (14.8.1949) gingen CDU und CSU als stärkste miteinander politisch verbundene Gruppierung hervor, dicht gefolgt von der SPD. Aus der relativ großen Gruppe der kleineren Parteien ragte die FDP heraus. Die radikalen Kräfte des linken (KPD) und des rechten Parteienspektrums (DRP) fanden nur ein geringes Echo. Bei der Regierungsbildung konnte K. Adenauer (CDU) die Bildung einer »kleinen Koalition« aus CDU, CSU, FDP sowie

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Von der »Kleinen« zur »Großen Koalition« (1963–66)

Am 16.10.1963 wählte der Bundestag L. Erhard zum Bundeskanzler. Gestützt auf die »kleine Koalition« (CDU, CSU, FDP), suchte dieser unter dem – letztlich allerdings nie konkretisierten – Leitbild der »formierten Gesellschaft« alle Kräfte in Wirtschaft,

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Die »Große Koalition« (1966–69)

Nach langwierigen Verhandlungen zwischen den Unionsparteien und der SPD übernahm Kiesinger am 1.12.1966 die Führung der Regierung auf der Basis einer »Großen Koalition«. Auf

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Die sozialliberale Koalition (1969–82)

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Willy Brandt. Der Bundeskanzler kniet am 7.12.1970 in der polnischen Hauptstadt Warschau vor dem Mahnmal für die Ermordeten des Aufstands im einstigen jüdischen Getto (April 1943).

Am 5.3.1969 wählte die Bundesversammlung mit den Stimmen von SPD und FDP G. Heinemann (SPD; bis 1952 CDU) zum Bundespräsidenten. Nach den Bundestagswahlen vom 28.9.1969 bildeten beide Parteien, die sich in den 60er-Jahren besonders in entspannungs-, deutschland- und ostpolitischen Fragen einander angenähert hatten, gemeinsam unter der Kanzlerschaft von W. Brandt eine mit knapper Mehrheit

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Die christlich-liberale Koalition (ab 1982)

Auseinanderstrebende Konzepte von SPD und FDP zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zur Sanierung der Staatsfinanzen sowie anhaltende Auseinandersetzungen innerhalb der SPD um die Verteidigungspolitik setzten die sozialliberale Koalition immer stärkeren Spannungen aus. Mit dem Rücktritt der FDP-Minister (17.9.1982) brach sie auseinander. Am 1.10.1982 stürzte der Bundestag mit den Stimmen von CDU und CSU sowie der Mehrheit der FDP die Regierung Schmidt und wählte zugleich H. Kohl zum Bundeskanzler. Nach Verabschiedung eines neuen Bundeshaushalts, der den Stabilitätsvorstellungen der neuen Koalition stärker

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Die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands (1989/90)

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Vom Mauerfall zur Währungsunion

Über den in Gang gesetzten deutsch-deutschen Einigungsprozess gab es unterschiedliche Vorstellungen. H. Modrow (SED), seit 13.11.1989 Vorsitzender des Ministerrats, sprach von einer engen »Vertragsgemeinschaft« zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. Kanzler

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Außenpolitische Absicherung und Vollendung

Die Bundesregierung war bestrebt, den Einigungsprozess außenpolitisch abzusichern und die Bundesrepublik Deutschland als verlässlichen Vertragspartner ihrer Nachbarstaaten darzustellen. Der Einbettung in einen gesamteuropäischen Prozess im Rahmen

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Das vereinigte Deutschland

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Die christlich-liberale Koalition nach der Wiedervereinigung (1990–98)

Nach den Landtagswahlen vom 14.10.1990 wurden die auf dem Territorium der DDR im Juli 1952 aufgelösten, jetzt modifiziert wiederhergestellten Länder in die föderale Struktur Deutschlands eingegliedert. Die fünf neuen Länder und das ehemalige Berlin (Ost), nun Teil des Landes Berlin, wurden zunächst noch nicht voll in den Länderfinanzausgleich (Finanzausgleich) einbezogen. Die Stimmenverteilung im Bundesrat gemäß Artikel 51 GG wurde in einer Weise geändert, die das Gewicht der größeren Bundesländer erhöhte. Bereits Mitte 1990 hatte der Prozess der organisatorischen Eingliederung besonders der

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Rot-grüne Regierung (1998–2005)

Bei den Bundestagswahlen am 27.9.1998 siegte die SPD unter ihrem Kanzlerkandidaten G. Schröder. Er wurde an der Spitze eines von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gebildeten Kabinetts am 27.10.1998 zum Bundeskanzler gewählt.

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Gerhard Schröder. Bundeskanzler 1998–2005.

Schröders Regierung stand von Beginn an vor der Aufgabe, dem Reformstau im Land zu begegnen und einschneidende Maßnahmen zur Erhaltung und Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland, v. a. gegen die anhaltende Wachstumsschwäche und zunehmende Arbeitslosigkeit, sowie den Umbau der Sozialsysteme zu deren Sicherung einzuleiten. Mit führenden deutschen

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Die erste »Große Koalition« (2005–09)

Bei den Bundestagswahlen am 18.09.2005 verzeichneten beide Volksparteien starke Verluste. Zwar verlor die rot-grüne Koalition unter Kanzler Schröder ihre Mehrheit im Parlament, doch erreichte auch ein von CDU/CSU und FDP angestrebtes christlich-liberales Regierungsbündnis nicht die notwendige Mehrheit. Sondierungen, die ein Regierungsbündnis zwischen Union, FDP und Grünen (Jamaika-Koalition) bzw. zwischen SPD, FDP und Grünen (»Ampelkoalition«) zum Inhalt hatten, waren erfolglos. Daher nahm die CDU-Vorsitzende und Kanzlerkandidatin der Union A. Merkel mit

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Die zweite christlich-liberale Koalition (2009–13)

Bei den Bundestagswahlen am 27.9.2009 gewannen CDU/CSU und FDP eine stabile Mehrheit für ein Regierungsbündnis. Die SPD erlebte ein Debakel und erzielte mit einem Stimmenanteil von 23 % ihr bis dahin schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Als Konsequenz wurde S. Gabriel als Nachfolger von Müntefering zum neuen Vorsitzenden der SPD gewählt.

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Sigmar Gabriel. Bundesvorsitzender der SPD 2009–17.

Am 28.10.2009 trat Merkel als Bundeskanzlerin an die Spitze einer CDU/CSU-FDP-Koalition. FDP-Parteichef G. Westerwelle wurde Außenminister und Vizekanzler. Zur ersten Krise für

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Die zweite »Große Koalition« (2013–21)

Am 23.10.2013 nahmen CDU/CSU und SPD Koalitionsverhandlungen auf, die trotz innerparteilicher Widerstände bei der SPD am 27.11.2013 erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Einen Koalitionsvertrag machte die SPD erstmals von der Zustimmung der Parteimitglieder abhängig (76 % Ja-Stimmen) Die drei Parteien einigten sich u. a. auf die Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von 8,50 € (in Kraft am 1.1.2015), auf die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft, auf die sogenannte Mütterrente sowie auf eine abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren für langjährige Versicherte. Der Bundestag wählte 

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Die »Ampelkoalition« aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP (seit 2021)

Aus der Bundestagswahl am 26.9.2021 ging die SPD mit 25,7 % und einem Plus von 5,2 Prozentpunkten als stärkste Kraft hervor. Die CDU/CSU verbuchte mit 24,1 % (minus 8,9 Prozentpunkte) ihr schlechtestes Ergebnis bei Bundestagswahlen überhaupt. 14,8 % der Zweitstimmen reichten Bündnis 90/Die Grünen für Rang drei, gefolgt von FDP (11,5 %) und AfD (10,3 %). Während die Freien Demokraten und v. a. Bündnis 90/Die Grünen Zugewinne verzeichnen konnten, büßte die AfD 2,3 Prozentpunkte ein, wurde aber sowohl in Sachsen als auch in Thüringen stärkste Partei. Die Linke musste Verluste

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Literatur

H. A. Winkler: Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte 1806–1933, 2 Bde. (22020)
S. Weinfurter: Das Reich im
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Quellenangabe
Brockhaus, Deutsche Geschichte. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/deutsche-geschichte