Dänemark, amtlich dänisch Kongeriget Danmark, parlamentarische Monarchie im Übergang von Mittel-

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Landesporträt

Dänemark ist ein Flach- und Hügelland zwischen Nord- und Ostsee im Übergangsbereich von Mittel- und Nordeuropa. Sein Klima ist geprägt von kühlen Sommern und milden Wintern. Neben der Halbinsel Jütland, die im

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Geografie

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Landschaft

Dänemark umfasst die Halbinsel Jütland (mit den im Westen in der Nordsee gelegenen Inseln Rømø und Fanø, den Inseln Mors im Limfjord, Læsø und Anholt im Kattegat, Alsen im Kleinen Belt), die großen Inseln Fünen, Seeland, Ærø, Langeland, Lolland, Falster und Møn zwischen Kattegat und Ostsee mit ihren Nebeninseln und die zwischen Südschweden und Rügen gelegene Ostseeinsel Bornholm. Nachbarstaaten sind im Süden Deutschland (Landgrenze in Jütland, Fehmarnbelt) im Osten und

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Klima

Dänemark hat Seeklima mit kühlen Sommern und milden Wintern bei vorherrschenden West- und Südwestwinden (Spätherbst

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Vegetation

Das Land gehört zur europäischen Laubwaldregion, in der Fichten und Kiefern

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Gesellschaft

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Bevölkerung

Die Bewohner sind fast ausschließlich Dänen. Der Anteil ausländischer Staatsbürger beträgt (2017) 8,44 %, von denen wiederum fast 30 % aus der EU, aus

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Religion

Die Verfassung (Artikel 4) garantiert die Stellung der Dänisch-Lutherischen Volkskirche (Evangelisk-lutherske Folkekirke in Danmark) als dänische Nationalkirche mit verfassungsrechtlichem Anspruch auf Unterstützung seitens des Staates. Die Religionsfreiheit ist durch die Artikel 67–70 garantiert; von dieser ausgenommen ist der König, der nach der Verfassung (Artikel 6) der lutherischen Kirche angehören muss. Voraussetzung für

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Politik und Recht

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Politik

Nach der Verfassung vom 5.6.1953 ist Dänemark eine konstitutionelle Erbmonarchie (Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, das Thronfolgegesetz von 1953 gestattet weibliche Thronfolge) mit parlamentarisch-demokratischem Regierungssystem. Staatsoberhaupt ist der König (seit 1972 Königin Margarete II.). Die Befugnisse des Monarchen sind auf

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Nationalsymbole

Die Nationalflagge ist der Danebrog. Das eigentliche oder kleine, seit Waldemar I. (1157–82) bekannte und 1819 offiziell

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Parteien

In Dänemark besteht ein ausgeprägtes Mehrparteiensystem mit komplizierten Mehrheitsverhältnissen. Die einflussreichsten Parteien sind die

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Gewerkschaften

Der gewerkschaftliche Organisationsgrad ist mit über 70 % sehr hoch. Die dänischen

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Militär

Die Gesamtstärke der Wehrpflichtarmee (Dauer des Grundwehrdienstes 4 bis 12 Monate,

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Recht

Gerichtsverfahren und -organisation bestimmen sich nach dem Rechtspflegegesetz. Der Gerichtsaufbau ist grundsätzlich dreistufig, auf unterer Stufe gibt es 24 Gerichtsbezirke mit

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Verwaltung

Die staatliche Verwaltung gliedert sich seit der Verwaltungsrefom von 2007 in

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Bildungswesen

Finanziell, organisatorisch und dienstrechtlich liegt die Verantwortung für das Schulwesen bei den Kommunen. Kennzeichnend für das dänische Schulwesen ist die Gemeinschaftsschule, die neben der einjährigen freiwilligen Kindergartenklasse eine neunjährige Grundschule (Folkeskole), für die Unterrichtspflicht ab dem

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Medien

Pressefreiheit besteht seit 1849. Die Medienvielfalt ist groß, die Presse wird teils subventioniert. – Presse: In Dänemark erscheinen mehr als 30 Tageszeitungen

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Wirtschaft

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Wirtschaft

Unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg hat Dänemark den Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft und seit etwa 1970 dann den Wechsel zur Dienstleistungsgesellschaft vollzogen. Mit einem Bruttonationaleinkommen (BNE) je Einwohner von (2017) 55 220 US-$ gehört Dänemark weltweit zu den Ländern

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Industrie

Die dänische Industriestruktur ist gekennzeichnet durch mittelständische, hochspezialisierte und exportorientierte Unternehmen. Da Dänemark rohstoffarm ist, konzentrierte sich die Industrie von Anfang an und auch heute

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Landwirtschaft

1910 bestanden 90 % des dänischen Gesamtexports aus spezialisierten Agrarprodukten. Heute machen landwirtschaftliche Produkte nur noch 17,2 % des Exports aus und im primären Sektor arbeiten nur noch 3 % aller Beschäftigten.

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche beträgt 62,2 % des gesamten Staatsgebietes (ohne Färöer und Grönland).

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Energiewirtschaft

Noch zu Beginn der 1970er-Jahre musste nahezu der gesamte Energiebedarf Dänemarks durch Importe abgedeckt werden. 1971 begann

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Dienstleistungssektor

Im Dienstleistungssektor (Anteil am BIP 2016: 75,0 %) sind 78 % aller Erwerbstätigen beschäftigt. Dieser hohe Anteil resultiert u. a. aus einem breit aufgestellten öffentlichen Sektor

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Verkehr

Dänemark verfügt über ein gut ausgebautes, modernes Verkehrssystem. Die Halbinsellage und die Vielzahl der Inseln machten den Bau vieler Brücken (z. B. zwei Brücken über den Kleinen Belt), Dämme und Fähranlagen erforderlich. Ein Teil des Güterverkehrs wird auch heute noch auf dem Wasserwege (Küstenschifffahrt) abgewickelt.

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Geschichte

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Germanische Besiedlung und Wikingerzeit

Nach der letzten Eiszeit breiteten sich auf in Jütland auf den dänischen Inseln steinzeitliche und bronzezeitliche Kulturen aus. In der Eisenzeit war der unter keltischen Einfluss stehende Süden Nordeuropas dicht besiedelt. Weitreichende Handelsbeziehungen, aber auch Konflikte sind

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Reichseinigung und Kalmarer Union

Nach blutigen Bürgerkriegen (seit 1131) und Thronwirren (seit 1146) stellte Waldemar I. 1157 Frieden und Einheit des Landes wieder her. Er und seine Söhne Knut VI. sowie Waldemar II. unterwarfen die heidnischen Wenden der mecklenburgisch-pommerschen Ostseeküste,

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Dänemark unter dem Haus Oldenburg

Mit Christian I. begann die Reihe der Könige aus dem Haus Oldenburg; ihn wählten 1460 auch die Stände Schleswigs und Holsteins zum Landesherrn. Nach wiederholten Versuchen, die Herrschaft der dänischen Könige abzuschütteln (Aufstand Engelbrecht Engelbrechtssons 1434 und 1436, Auseinandersetzungen um den in Schweden 1448, 1464/65 und 1467 zum König erhobenen Karl VIII. Knutsson, dänische Niederlage am Brunkeberg 1471 gegen den schwedischen Reichsverweser Sten Sture), gewann Schweden durch die Erhebung Gustav Wasas 1520–23 seine Unabhängigkeit,

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Parlamentarisierung und Konflikte mit Deutschland

Als nach dem Tod Friedrichs VI. 1839 sein Vetter Christian VIII. den Thron bestieg, trat die liberale Partei in offene Opposition gegen die Regierung Diese Partei der »Nationalliberalen« oder »Eiderdänen« trat für die dänische Sprache in Nordschleswig ein und

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Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit

1939 schloss Dänemark mit dem Deutschen Reich einen Nichtangriffspakt; dennoch wurde es am 9. 4.1940 von deutschen Truppen besetzt. Die Regierung Stauning protestierte, blieb aber im Amt. 1941 trat

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Westorientierung und Europaskepsis

1947–50, 1953–55 stand der Sozialdemokrat Hans Hedtoft (* 1903, † 1955), 1950–53 der Liberale Erik Eriksen (* 1902, † 1972) an der Spitze der Regierung. In dieser Zeit erhielten die Färöer Selbstverwaltung (1948), Grönland wurde Bestandteil von Dänemark (1953) und erhielt 1979 Selbstverwaltung. 1953 trat eine neue Verfassung in Kraft (Einkammersystem, weibliche Thronfolge). 1955 unterzeichneten Dänemark und

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Sozialdemokraten unter Druck

Am 25. 1.1993 bildete der Sozialdemokrat P. Nyrup Rasmussen die erste dänische Mehrheitsregierung seit Anfang der 1970er-Jahre aus Sozialdemokraten, Sozialliberalen, Zentrumsdemokraten und Christlicher Volkspartei, die jedoch im März 1994 mit dem Ausscheiden der Zentrumsdemokraten ihre parlamentarische Mehrheit wieder verlor. Nach den Wahlen

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Herausforderungen Migration und Terrorismus

Die Parlamentswahlen am 20.11.2001 entschied das rechtsliberal-konservative Lager für sich, drittstärkste Kraft mit 12 % der Stimmen wurden die Rechtspopulisten (Dänische Volkspartei). Anders Fogh Rasmussen (Liberale Partei) bildete daraufhin eine Minderheitsregierung aus seiner und der Konservativen Volkspartei und leitete eine restriktivere Ausländer- sowie Entwicklungshilfepolitik ein (erstmalige Ernennung eines Ministers für Flüchtlinge, Einwanderung und Integration).

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Anders Fogh Rasmussen. Der Politiker wurde 2009 zum NATO-Generalsekretär ernannt; zuvor war er von 2001-2009 Ministerpräsident von Dänemark.

Gestützt auf eine positive Wirtschaftsentwicklung setzte

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Kultur

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Runensteine in Jelling. Das Jelling-Monument in Dänemark gehört zum UNESCO-Welterbe. Der große Runenstein wird manchmal auch als »Taufstein« Dänemarks bezeichnet.

Fassbar wird eine eigenständige dänische Kultur in der Wikingerzeit mit der Herausbildung eines christlichen Königtums unter Harald Blauzahn. Ihre Zeugnisse sind Runeninschriften, die noch in Latein geschriebene historische Erzählung »Gesta Danorum« (dänische Literatur) und im Hochmittelalter der Kirchenbau, der Einflüsse aus

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Literatur

Horn, A., Das politische System Dänemarks. Politik, Wirtschaft und Wohlfahrtsstaat in vergleichender Perspektive (Wiesbaden 2019
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Quellenangabe
Brockhaus, Dänemark. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/dänemark