Entwicklungshilfe, Bezeichnung für alle entwicklungsbezogenen Leistungen staatlicher und nicht staatlicher Akteure aus Industrieländern mit dem Ziel einer umfassenden Verbesserung der Lebenssituation in Entwicklungsländern. Aus psychologischen Erwägungen und weil die Übertragungen auch für die Geberländer vorteilhaft sind, wird häufig das Element der Hilfe nicht erwähnt und stattdessen von Entwicklungszusammenarbeit oder wirtschaftlicher Zusammenarbeit gesprochen: finanzielle Zusammenarbeit statt Kapitalhilfe, technische Zusammenarbeit statt technischer Hilfe. Im Gegensatz zur Entwicklungshilfe umfasst Entwicklungspolitik alle Mittel und Maßnahmen, die im Hinblick auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung

(80 von 718 Wörtern)
Möchten Sie Zugriff auf den vollständigen Artikelinhalt?

Organisationen

Öffentliche Entwicklungshilfe wird v. a. von den Industrieländern geleistet, die sich im DAC zusammengeschlossen haben. Die ehemaligen Mitgliedsländer des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) haben ihre Entwicklungshilfe seit 1992 eingestellt. Einige sind selbst zu Empfängern von Entwicklungshilfe geworden, andere sind in bescheidenem Maße als Geber weiter aktiv.

Die einflussreichsten internationalen Entwicklungshilfeorganisationen sind

(51 von 363 Wörtern)

Leistungen

Die als Entwicklungshilfe anerkannten staatlichen Mittelzuflüsse (ODA) von Mitgliedsstaaten des DAC betrugen 2012 125,69 Mrd. US-$ oder 0,29 % des Bruttonationaleinkommens (BNE). Die westlichen Industriestaaten leisten damit über 90 % der gesamten öffentlichen Entwicklungshilfe; der Anteil der übrigen Länder ist vergleichsweise gering.

Die öffentliche Entwicklungshilfe der DAC-Mitgliedsländer stagnierte von Mitte der 1990er-Jahre (1994: 59,1 Mrd. US-$) bis 2002 (58,2 Mrd. US-$); 2005 erreichte sie ihren Höhepunkt, ging 2007 zurück und

(64 von 458 Wörtern)

Kritik

Bei der Gewährung von Entwicklungshilfe entstand vor dem Hintergrund des Ost-West-Konfliktes ein Konkurrenzverhältnis zwischen den kommunistischen und nicht kommunistischen Industriestaaten. Neben strategisch-machtpolitischen, mit außenpolitischen Bestrebungen verknüpften Überlegungen, ideologischen Interessen, die die eigenen Ideologien, das Wirtschaftssystem oder eine bestimmte Religion in anderen Ländern zu etablieren versuchten, waren die Wahrung binnen- und außenwirtschaftlicher Interessen, aber auch idealistisch-humanitäre Gründe wesentliche Motive für Entwicklungshilfe. Mit der Einleitung des Transformationsprozesses in den Staaten Mittel- und Osteuropas, dem Zusammenbruch des Warschauer Vertrages und des RGW verlor

(80 von 617 Wörtern)

Quellenangabe
Brockhaus, Entwicklungszusammenarbeit. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/entwicklungshilfe