Erdöl
Erdöl, englisch Petroleum [pəˈtrəʊlɪəm]. Erdöl ist ein flüssiges, natürlich vorkommendes Gemisch aus Kohlenwasserstoffen und
(14 von 137 Wörtern)Zusammensetzung
Erdöl ist je nach Herkunft unterschiedlich zusammengesetzt. Es enthält flüssige, aber auch gelöste gasförmige und feste Kohlenwasserstoffe, darunter v. a. Alkane, Cycloalkane
(21 von 146 Wörtern)Entstehung und Lagerstätten
Ursprung: Die ältesten Erdöllagerstätten stammen aus dem Präkambrium. Der Ursprung des Erdöls ist noch nicht restlos geklärt. Wegen der chemischen Zusammensetzung gilt jedoch als ziemlich sicher, dass es von organischen Stoffen stammt, die im Meer (Salz- oder Brackwasser) gebildet wurden. Früher glaubte man, dass nur in Randmeeren mit behinderter Bodenwasserzirkulation, also dort, wo Faulschlamm entsteht (d. h. unter anaeroben Verhältnissen), die Voraussetzungen für die Bildung von Erdöl gegeben sind. Hier ist das Wasser am Meeresboden
(74 von 525 Wörtern)Gewinnung
Erdölexploration: Bei der Suche nach Erdöllagerstätten werden geologische und geophysikalische Methoden (Aufschlussverfahren) angewandt. Um die Gebiete einzugrenzen, in denen nach Lagerstätten gebohrt wird, finden zunächst seismische Untersuchungen statt. In den 1980er-Jahren ist dafür die 3-D-Seismik entwickelt worden, mit der man den Aufbau des Untergrundes bis in Tiefen von 5 000 bis 6 000 m in dreidimensionaler Genauigkeit erkunden kann. Das Prinzip beruht darauf, dass Schallwellen an den
(64 von 453 Wörtern)Transport und Verarbeitung
Transport: Das geförderte Erdöl wird in Separatoren auf dem Erdölfeld von niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen (Erdölgas) befreit, außerdem von Wasser (eventuell nach Zusatz von Demulgatoren) sowie gegebenenfalls von mitgefördertem Sand. Über See, zwischen den großen Kontinenten (Naher Osten nach Europa, Asien und Amerika; Afrika nach Europa und Amerika; Lateinamerika nach Nordamerika) wird Erdöl mit Tankern beziehungsweise kombiniert in Rohrleitungen
(57 von 404 Wörtern)Wirtschaft
Förderung: Mit dem Aufkommen des Automobils und seiner massenhaften Verbreitung und dem Wachsen der petrochemischen Industrie nahm die Bedeutung des Erdöls seit Beginn des 20. Jahrhunderts dramatisch zu. Neben den traditionell wichtigen Produzenten USA und Russland zählen zu den bedeutenden Förderländern: ab 1900 Indonesien und Mexiko, nach 1914 Irak, Iran, Venezuela und nach dem Zweiten Weltkrieg Saudi-Arabien, Kuwait, Kanada, Katar (1950), Algerien (1952), Nigeria (1958), Oman (1963), China (1960er-Jahre), Norwegen und Großbritannien (1970er-Jahre). Der Anteil der Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC
(80 von 665 Wörtern)Reserven und Ressourcen
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) schätzt das Gesamtpotenzial an konventionellem Erdöl auf rd. 334 Mrd. t. Neben dem Teil, der bislang über die Jahre hinweg gefördert wurde (kumulierte Förderung), zählen zum Gesamtpotenzial die Reserven und Ressourcen. Reserven sind diejenigen Ölmengen, die aus heutiger Sicht wirtschaftlich und technisch abgebaut werden können. Als Ressourcen
(53 von 375 Wörtern)Erdöl und Politik
Durch seine steigende wirtschaftliche Bedeutung im 20. Jahrhundert wurde das Erdöl auch zu einem wichtigen Faktor politischer Entwicklungen und internationaler Konflikte. Der hohe Finanzbedarf und die technischen Besonderheiten des Erdölmarktes hatten bereits vor 1914 zur Bildung großer, kapitalkräftiger Konzerne geführt. Während des Ersten Weltkrieges wurde dann die militärstrategische Bedeutung des Rohstoffs offensichtlich. Zum einen ließen die erstmals eingesetzten benzinbetriebenen Panzer und Flugzeuge den Erdölverbrauch des Militärs drastisch ansteigen; zum anderen waren die kriegführenden Mächte aufgrund der langen Kriegsdauer gezwungen, mehr Erdöllagerstätten
(80 von 975 Wörtern)Geschichtliches
Natürlich an der Erdoberfläche austretendes Erdöl und das beim Verdampfen der flüchtigen Anteile zurückbleibende Bitumen wurden schon vor etwa 4 000 Jahren genutzt. Die alten Chinesen z. B. bohrten nach Erdöl und verwendeten es für Beleuchtungszwecke. In Mesopotamien diente Bitumen u. a.
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