Französische Geschichte, hat ihren Ausgangspunkt im frühmittelalterlichen Frankenreich.

Mit dem Ausbau

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Anfänge

Das Gebiet des heutigen Frankreich bot bereits dem Frühmenschen der Altsteinzeit Raum. Von ihren Fertigkeiten

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Früh- und Hochmittelalter

Nachdem das fränkische Großreich 843 im Vertrag von Verdun zwischen den Söhnen Kaiser Ludwigs des Frommen (Lothar I., Ludwig der Deutsche, Karl II., der Kahle) geteilt worden war, konnte Karl II. seine Herrschaft über das ihm zugesprochene Westreich (Grenze zum Mittelreich Lothars an den Flussläufen von Schelde, Maas, Saône und Rhône ausgerichtet) v. a. dadurch behaupten, dass er Adel und hohen Klerus im Vertrag von Coulaines (bei Le Mans, 843) als Teilhaber der Herrschaft an sich band. Trotz erheblicher Widerstände der

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Spätmittelalter

Nach der ersten Phase (1341–43) des Bretonischen Erbfolgekrieges versuchten die Engländer trotz militärisch bedeutender Siege bei Crécy (1346; heute Crécy-en-Ponthieu) und Maupertuis (1356, Gefangennahme König Johanns II.) vergeblich, eine rasche Entscheidung zu erzwingen. Die Pest (seit 1348), Mitspracheforderungen und Staatsreformpläne der Stände (seit 1355) sowie Bauernaufstände (Jacquerie, 1358) erschütterten das Land, dem Karl V., der Weise (1364–80), eine neue, auf rationale Grundsätze gestellte Regierung gab. Sein vorzeitiger Tod stürzte Frankreich unter der Regentschaft der Herzöge von Anjou, Berry und Burgund

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Renaissancekönigtum und Hugenottenkriege (1483–1598)

Bereits 1494/95 hatte Karl VIII. (1483–98, Selbstregierung seit 1491) versucht, die alten Ansprüche des Hauses Anjou auf das Königreich Neapel-Sizilien für die Krone Frankreichs zu übernehmen und auf einem Italienzug durchzusetzen, war aber an der Heiligen Liga (Papst Alexander VI., Kaiser Maximilian I., Mailand, Venedig, Spanien) gescheitert. Seit diesem Eroberungszug wurde Italien bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zum Kampffeld zwischen Frankreich und dem Haus Habsburg, das seit 1496 Spanien dynastisch verbunden war. Bleibenden materiellen Gewinn zog Frankreich aus diesen

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Aufstieg im Zeichen des Absolutismus (1598–1715)

Unter Heinrich IV. (1589–1610), mit dem nach der Ermordung Heinrichs III. das Haus Bourbon auf den französischen Thron kam, richtete sich das zerrüttete Land rasch wieder auf. Sein protestantischer Minister M. Sully (1597–1610) ordnete Finanzen und Wirtschaft; in Kanada wurden die ersten französischen Siedlungen gegründet (1608 Quebec). Heinrich bereitete einen neuen Krieg gegen das habsburgische Spanien vor, wurde aber vor dessen Ausbruch von F. Ravaillac ermordet (14. 5. 1610).

Nach dem Rückschlag, den die französische Entwicklung dadurch erfuhr – für den unmündigen Ludwig XIII.

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Niedergang der absoluten Monarchie (1715–89)

Mit dem Tod Ludwigs XIV. ging die Regentschaft für seinen noch unmündigen Urenkel und Nachfolger Ludwig XV. (1715–74, 1723 großjährig) an Philipp II., Herzog von Orléans, über.

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Ludwig XV. von Frankreich (1710-1774) galt lange als schwacher, von seinen Günstlingen und Mätressen gesteuerter Herrscher – zu Unrecht.

Dieser veränderte die französische Politik grundsätzlich, indem er der Aristokratie und besonders auch den Parlamenten einen Teil ihrer Macht zurückgab und sich mit Großbritannien gegen Spanien verbündete. Die Staatsschuld

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Revolution und napoleonische Zeit (1789–1815)

Die Französische Revolution (1789–99) erwies in Frankreich die Schwäche absolutistischer Herrschaft und stellte dort Staat (Errichtung der Ersten Republik 1792) und Gesellschaft binnen weniger Jahre auf neue Grundlagen (Repräsentation der Nation durch die Nationalversammlung, Annullierung aller Feudalrechte und Privilegien, Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte mit Freiheit und Gleichheit aller vor dem Gesetz, Verfassung von 1791).

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Französische Revolution

König Ludwig XVI. wurde während der französischen Revolution öffentlich geköpft.

Allerdings wurden während der Terrorherrschaft unter M. de Robespierre Zehntausende

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Restauration, Julimonarchie und Zweite Republik (1815–52)

Die Wiederherstellung des legitimistischen monarchischen Prinzips im Zeichen der Restauration vermochte die gesellschafts- und rechtspolitischen Errungenschaften der Revolution nicht rückgängig zu machen. Die innenpolitische Entwicklung wurde wesentlich von der sich nach unten abschließenden, aus Besitz- und Bildungsbürgertum (Grundbesitzer, Beamte, Industrielle, Adlige) bestehenden Notabelnelite bestimmt, die in royalistische, konservative und liberale Gruppierungen gespalten war und in einen zunehmenden Gegensatz zu den Interessen der durch die allmähliche Industrialisierung anwachsenden Unterschichten geriet. Ludwig XVIII. hatte mit dem Erlass der »Charte constitutionnelle« (4. 6. 1814)

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Das Zweite Kaiserreich (1852–70)

In der Auseinandersetzung um die Eindämmung der sozialistischen Forderungen setzte sich bald die plebiszitär-cäsaristische Herrschaftstechnik des Bonapartismus durch, wie ihn Charles Louis Napoléon Bonaparte praktizierte. Er nutzte das Sicherheitsbedürfnis des Besitzbürgertums, die Deklassierungsängste der Bauern und die wachsende Not der städtischen Unterschichten gleichermaßen für die Etablierung einer autoritären Staatsform. Bereits die neue republikanische Verfassung vom 4. 11. 1848 hatte die Arbeiterrechte wieder eingeschränkt und an die Spitze der Exekutive einen – bei vierjähriger Amtszeit allerdings nur einmal wählbaren und direkt vom Volk

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Dritte Republik: Anfänge und Konsolidierung (1870–79)

Unter dem Druck eines in Paris ausbrechenden Arbeiteraufstandes proklamierte L. Gambetta am 4. 9. 1870 die Dritte Republik, deren zunächst von der Linken geführte Regierung den Krieg gegen Deutschland durch eine von den Provinzen aus organisierte Rekrutenaushebung (levée en masse) fortsetzte, die Kapitulation der von deutschen Truppen eingeschlossenen Hauptstadt am 28. 1. 1871

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Republik der »Opportunisten« (1879–98)

Während das Großbürgertum seine Schlüsselstellung in Wirtschaft und Bankwesen ausbaute und der Adel besonders in den westlichen Landesteilen wie in der Armee seine Führungsrolle bewahrte, trug der Verzicht auf grundlegende Sozialreformen den gemäßigten Republikanern den Vorwurf des Opportunismus ein, wenngleich ihr Kurs eines schrittweisen innenpolitischen Ausgleichs unter J. F. C. Ferry

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Republik der »Radikalen« (1898–1914)

Der Aufstieg der sozialistischen Arbeiterbewegung ließ die vom mittleren Bürgertum getragenen Radikalen, die in den Wahlen 1898 mit den Republikanern den siegreichen Bloc républicain bildeten, in die politische Mitte rücken, mit dem Kabinett unter P. M. Waldeck-Rousseau 1899–1902 eine für ihr egalitäres Republikverständnis bezeichnende, strikt antiklerikale Linie einschlagen und im

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Erster Weltkrieg (1914–18)

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der deutschen Kriegserklärung an Frankreich vom 3. 8. 1914 wurden die Gegensätze zwischen der Regierungsmehrheit und den Sozialisten durch die sofortige

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Zwischenkriegszeit

Nach Kriegsende war die Beseitigung beziehungsweise Milderung der wirtschaftlichen, finanziellen und sozialen Kriegsfolgen wichtigste innenpolitische Aufgabe. Bei den notwendigen Entscheidungen standen Regierung und Parlament im Spannungsfeld eines stark aufgefächerten Parteienfeldes. Auch die Außenpolitik war von diesen Spannungen betroffen. Während die Rechte in einem »harten« Kurs gegenüber Deutschland eine Garantie der französischen Sicherheit sah, betrachtete die Linke die Schaffung eines kollektiven Sicherheitssystems im Rahmen des Völkerbundes als ein Mittel, zu einem Ausgleich der nationalen Interessen in Europa zu gelangen.

Unter der

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Zweiter Weltkrieg: État Français und Résistance (1940–45)

Im Schutze der Maginotlinie verhielt sich die französische Armee jedoch weitgehend passiv (»drôle de guerre«) und erlitt im Mai/Juni 1940 gegen die angreifende deutsche Wehrmacht eine militärische Niederlage (Zweiter Weltkrieg). Auf der Grundlage des von Marschall Pétain als Ministerpräsident (1940–42) am 22. 6. 1940 abgeschlossenen Waffenstillstandsabkommens wurde der größere Teil Frankreichs unter Einschluss von Paris von deutschen

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Vierte Republik (1945–58)

Mit der Etablierung der provisorischen Regierung de Gaulle in Paris und ihrer Bestätigung durch die am 21. 10. 1945 gewählte 1. Constituante (Verfassunggebende Versammlung) beginnt die Geschichte der Vierten Republik. Kommunisten, Sozialisten und die christlich-demokratischen Volksrepublikaner (Mouvement Républicain Populaire, MRP) waren die stärksten politischen Kräfte und trugen 1945–47 die verschiedenen Regierungen (»tripartisme«). Innenpolitisch verband die Regierung den Wiederaufbau von Wirtschaft und Gesellschaft mit dem Kampf gegen die Anhänger des Vichy-Regimes (Kollaboration). Sie leitete gesellschaftliche Reformen (u. a. Nationalisierung von Grundstoffindustrien, Großbanken, Schifffahrts- und

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Fünfte Republik: Von de Gaulle bis Giscard d‘Estaing

Mit der Verfassung der Fünften Republik vom 4. 10. 1958 (am 28. 9. 1958 von der Bevölkerung gebilligt) stärkte de Gaulle in bewusster Abwendung von den Verfassungen der Dritten und Vierten Republik die Regierungsgewalt, besonders die des Staatspräsidenten, auf Kosten der gesetzgebenden Organe. Im Dezember 1958 wählte ein Gremium von Wahlmännern de Gaulle mit großer Stimmenmehrheit (78,5 %) zum Staatspräsidenten. Aufgrund der Einführung der Wahl des Staatspräsidenten durch das Volk (am 28. 10. 1962 durch Referendum gebilligt) konnte de Gaulle die innenpolitische Machtstellung seines

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Konkurrenz und Cohabitation: Mitterrand und Chirac

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Historische Geste. Der französische François Mitterrand (links) und der deutsche Kanzler Helmut Kohl reichen sich am 22. September 1984 über den Soldatengräbern von Verdun aus dem Ersten Weltkrieg die Hand.

Bei den Präsidentschaftswahlen von 1981 siegte Mitterrand. Gestützt auf die im selben Jahr gewonnene absolute Mehrheit der Sozialisten in der Nationalversammlung leitete die Regierung von P. Mauroy (1981–84) ein Reformprogramm (Anhebung der sozialen Leistungen; Verstaatlichung von Banken und Schlüsselindustrien; Dezentralisierung der Verwaltung) ein. Angesichts hoher Arbeitslosigkeit, Inflation und

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Reformversuche und neue Bedrohungen: Sarkozy und Hollande

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Nicolas Sarkozy war von 2007 bis 2012 Staatspräsident von Frankreich.

Staatspräsident (ab 16.5.2007) Sarkozy und sein neuer Premierminister F. Fillon strebten umfassende Reformen der sozialen Sicherungssysteme an. Trotz wochenlanger Proteste von Opposition und Gewerkschaften trat am 9. 11.2010 eine Rentenreform in Kraft, die das Renteneintrittsalter von 60 auf 62 Jahre anhob (ab 2014 zusätzlich höhere Mindestbeitragszeit für die Rentenversicherung). Im Juli 2008 stimmten beide Kammern des Parlaments einer Verfassungsreform zu, mit der fast die Hälfte der 89 Artikel des

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En Marche! – Macron

In der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen am 23. 4. 2017 beteiligten sich elf Bewerber. Präsident Hollande hatte auf eine neue Kandidatur verzichtet. Den ersten Platz belegte mit 24 % der ehemalige Wirtschaftsminister E. Macron. Er hatte ein Jahr zuvor die Bewegung »En Marche!« gegründet, die sich außerhalb des überkommenen Parteienspektrums verortete und für einen liberalen und europafreundlichen Reformkurs warb. Hinter Macron kamen M. Le Pen, die Vorsitzende des Front National mit 21,3%, der Republikaner

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Außenpolitik seit 2000

Drei Jahre nach der Ablehnung der EU-Verfassung bei einem Referendum ratifizierte das französische Parlament im Februar 2008 den Reformvertrag von Lissabon. Am 9.10.2012 billigte die französische Nationalversammlung den europäischen Fiskalpakt (Europäischer Stabilitätsmechanismus). Pläne von Präsident Sarkozy, eine engere Kooperation mit den südlichen Mittelmeeranrainerstaaten im Rahmen einer Union

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Quellenangabe
Brockhaus, Französische Geschichte. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/französische-geschichte