Gewässerschutz umfasst technische, ökonomische und ordnungsrechtliche Maßnahmen, mit denen die Funktionsfähigkeit der Gewässer erhalten oder wiederhergestellt wird, wobei

(18 von 126 Wörtern)
Möchten Sie Zugriff auf den vollständigen Artikelinhalt?

Funktionen, Nutzungen von Gewässern

Gewässer erfüllen vielfältige Funktionen. Im Wesentlichen können diese folgenden Gruppen zugeordnet werden:

  • hydrologische Funktionen (z. B. Abflussvorflut, Wasserrückhalt in der Landschaft),
  • Flächenfunktionen (z. B. Flächengliederung bzw. -zerschneidung),
  • landschaftsökologische Funktionen (z. B. Habitat für Pflanzen, Tiere und
(33 von 232 Wörtern)

Gefährdung durch stoffliche Belastungen

Die stofflichen Belastungen standen bei der Beurteilung der Gewässergüte lange im Mittelpunkt des Interesses. Besonders hervorzuheben ist hierbei das Problem der Eutrophierung, von dem insbesondere langsam fließende und stehende Gewässer betroffen sind. Man versteht darunter die erhöhte Produktivität der Gewässer (Pflanzenproduktion) infolge erhöhter Nährstoffeinträge (Phosphor und Stickstoff). Durch die Überdüngung und das daraus folgende verstärkte Algenwachstum nimmt die Lichtdurchlässigkeit des Wassers ab, mit der Folge,

(65 von 460 Wörtern)

Gefährdung durch strukturelle Beeinträchtigungen

Unter strukturellen Beeinträchtigungen sind im Wesentlichen Veränderungen der Gewässermorphologie zu verstehen. Hiervon sind insbesondere die Fließgewässer betroffen. In den Ballungsgebieten sind z. B. land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen verstärkt zu Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsflächen umfunktioniert worden, ebenso sowie Überschwemmungsgebiete, die als natürliche Hochwasserrückhalteräume wirkten. Dabei wurden immer mehr Flächenanteile »versiegelt«, was die Versickerung des Niederschlagswassers vermindert

(55 von 389 Wörtern)

Die direkte Gefährdung von Lebensgemeinschaften

Eine direkte Beeinflussung der Lebensgemeinschaften erfolgt im Wesentlichen durch die fischereiliche Nutzung. Mögliche Probleme stellen hier die Überfischung bestimmter Fischarten, unsachgemäßer Besatz oder die Einführung gebietsfremder Arten (Neozoen) dar. Störungen können ebenso durch intensive Freizeitnutzung auftreten, z. B. im Hinblick

(39 von 277 Wörtern)

Bewertungsmöglichkeiten, Monitoring

Die Bewertung von Gewässern und die Beurteilung eventueller Beeinträchtigungen kann anhand verschiedener Variablen erfolgen. Zum einen werden verschiedene physikalische und chemische Variablen gemessen (Sauerstoff, Nährstoffgehalte, Sichttiefe, Schadstoffgehalte, Sauerstoffzehrungsprozesse). Zum anderen kann eine Bewertung auch anhand biologischer Kenngrößen erfolgen (z. B. Indikatorarten, Artenfehlbetrag, verschiedene Diversitätsmaße). Die Bewertung anhand biologischer Daten hat den Vorteil, dass sie über einen längeren Zeitraum integrieren. Für Fließ-

(60 von 427 Wörtern)

Anforderungen an die Wasserqualität zur Trinkwasserbereitung

Trinkwasser wird in Deutschland zu 20 % aus Oberflächengewässern (Talsperren), zu 5 % aus mit Uferfiltrat angereichertem Grundwasser und zu 75 % aus echtem Grundwasser gewonnen. Dieses wurde lange Zeit als ausreichend geschützt vor schädlichen Einflüssen angesehen. Seit mehreren Jahrzehnten werden aber auch im Grundwasser immer häufiger Beeinträchtigungen festgestellt, vorwiegend chemischer Art. Die Verunreinigungen

(51 von 361 Wörtern)

Therapie und Sanierung von Gewässern

Prinzipiell sollten vorbeugende Maßnahmen Vorrang im Bewirtschaftungskonzept haben, d. h., es muss v. a. vermieden werden, dass ungeklärte Abwässer und schlecht abbaubare, eutrophierende (d. h. das Algenwachstum stark fördernde) Stoffe sowie Substanzen mit toxischem oder sonst unerwünschtem biologischem Wirkungspotenzial in die Gewässer gelangen. Bei der Bekämpfung bereits eingetretener Schädigungen unterscheidet man zwischen Therapie (Bekämpfung der Symptome) oder Sanierung (Bekämpfung der Ursachen). Für die wesentlichen stofflichen Gewässerbelastungen ist inzwischen klar, dass die Bekämpfung der Ursachen auf Dauer unumgänglich und auch billiger sein wird als

(80 von 797 Wörtern)

Rechtliche Einordnung

Die Schwierigkeit für den Gewässerschutz ergibt sich daraus, dass sich alle genannten Belastungsquellen überlagern und oft erst ihr Zusammenwirken zu kritischen Gewässerzuständen führt. Wegen der Vielfalt der Gewässerbeeinträchtigungen und wegen der besseren Kenntnisse über die Zusammenhänge und Auswirkungen müssen die Gewässerschutzziele heute neu definiert werden. Es geht nicht mehr nur um den Schutz wichtiger Gewässernutzungen, wie z. B. die Trinkwasserversorgung, sondern um den Schutz der Gewässer selbst und des Lebens in den Gewässern und in ihrem Umkreis. Schutzobjekte dürfen nicht mehr

(80 von 816 Wörtern)

Werke

Weiterführende Literatur:

H. Klapper: Eutrophierung u. Gewässerschutz (1992);
Limnologie für die Praxis, bearbeitet v. W.-K. Besch u. a. (3
(16 von 113 Wörtern)

Quellenangabe
Brockhaus, Gewässerschutz. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/gewässerschutz