Ideologie [französisch, zu griechisch idéa »Gestalt«, »Beschaffenheit«, ursprünglich »Erscheinung«, von ideĩ

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Verwendungsweisen des Ideologiebegriffs

Eine allen Verwendungsweisen des Ideologiebegriffs gemeinsame Grundvorstellung kann darin gesehen werden, dass es sich jeweils um eine bestimmte Aussageform handelt, die das Verhältnis einer Vorstellungswelt zu einer – wie immer aufgefassten – Wirklichkeit bestimmt. In diesem Sinn sind Ideologien Ideen,

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Geschichte des Ideologieproblems

Das Ideologieproblem als Erkenntnisproblem ist älter als das Wort Ideologie. Insoweit es sich bei der Fragestellung der Ideologie um die Frage nach der Abhängigkeit des Denkens von materiellen (historischen, sozialen, ökonomischen, anthropologischen) Gegebenheiten sowie um die Frage der Fundierung des Denkens in diesen Gegebenheiten und um die materielle beziehungsweise soziale Bedeutung von Ideen handelt, gehört das Ideologieproblem in den spezifischen Zusammenhang der Entwicklung und Legitimation neuzeitlichen Denkens. Freilich führt die Frage nach dem Verhältnis von Sein und Schein, von Meinen

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Ideologietheorien von Karl Marx bis zur Frankfurter Schule

Als kritischer Begriff wird Ideologie bei Marx formuliert und hat über ihn noch Anteil an der auf den Fortschritt von Erkenntnis und Gesellschaft zielenden Aufklärung des 18. Jahrhunderts. Gegenüber den Annahmen gruppeninteressierten Betrugs aber, wie sie für die Vorstellungen der französischen Materialisten kennzeichnend waren, formulierte Marx in Übernahme der Geschichtsphilosophie G. W. F. Hegels und auf der Basis der Auseinandersetzung mit L. A. Feuerbachs Religionskritik (Religion als imaginäre Projektion

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Positivistische und funktionale Ideologietheorien

In ähnlich kritischem Verständnis wie Marx, aber mit der Sicherheit dessen, der auf der Höhe der Wissenschaft seiner Zeit gegen eine überwundene Position Stellung bezieht, behandelte A. Comte das Phänomen der Ideologie. Für ihn sind Ideologien die zurückliegenden und gegenwärtigen Sozialutopien, die sich einer empirischen Prüfung entziehen und dadurch unrealistische, dysfunktionale Vorstellungen innerhalb des sozialen Entwicklungsgangs bestärken. Wurde im Rahmen

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Diskussion seit 1945

Vor dem Hintergrund der Erfahrungen der von Ideologien und Propagandamedien ausgehenden Massenmobilisierungen der beiden Weltkriege, des europäischen Faschismus, besonders des Nationalsozialismus, und nicht zuletzt des Stalinismus, konkurrierten in der Nachkriegsdiskussion zunächst zwei unterschiedliche Konzepte: Zum einen wandte sich der »totale Ideologieverdacht« – in Fortführung des Ansatzes von Mannheim, aber auch in der Aufnahme von Elementen der kritischen Theorie und in der Weiterführung massensoziologischer Konzepte vom Ende der 1920er-Jahre (T. Geiger) – gegen jede »Ideologisierung« im Sinne einer umfassenden Weltanschauung und – im Rahmen

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Quellenangabe
Brockhaus, Ideologie. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/ideologie