Inflation [lateinisch inflatio »das Sichaufblasen«, »das Anschwellen«] die, -/-en, anhaltender Prozess der Geldentwertung, der seinen Ausdruck in einem Anstieg des allgemeinen Preisniveaus findet (Gegensatz: Deflation).

Nicht als Inflation gelten einmalige, vorübergehende, durch ungewöhnliche Vorkommnisse (z. B. Missernten,

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Entwicklung

Inflationäre Prozesse gibt es vom Altertum an über das Mittelalter bis in die heutige Zeit. Bei Metallwährungen zeigen sie sich an einem schrumpfenden Gold- und Silbergehalt der Münzen; bei dem heutigen vorwiegend stoffwertlosen Geld (Banknoten) kommen sie darin zum Ausdruck, dass die Kaufkraft der Banknoten wegen steigender Güterpreise rückläufig ist. Eine Silberinflation erlebte z. B. Spanien im 16. Jahrhundert. Die erste Papiergeldinflation entstand in Frankreich 1719–20 durch die von J. Law verursachte

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Ursachen und Erklärungen

Nach monetaristischer Auffassung (Quantitätstheorie, Monetarismus) ist Inflation immer in einer übermäßigen Ausweitung der Geldmenge oder Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes begründet. Steigt die Geldmenge (das »Geldangebot«) schneller als das gesamtwirtschaftliche Produktionsvolumen (und abgeleitet davon, schneller als die »Geldnachfrage«), so entstehen überschüssige Kassenbestände, deren Verausgabung bei

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Auswirkungen

Die Inflationswirkungen hängen wesentlich davon ab, inwieweit die Inflation von den Wirtschaftssubjekten vorausgesehen (antizipiert) und in den Marktpreisen (Güterpreise, Lohn, Zins, Wechselkurse) von vornherein berücksichtigt werden kann (Geldillusion). Dies gilt besonders für kurzfristige positive Beschäftigungseffekte einer unvorhergesehenen Inflation oder Inflationsbeschleunigung. Die Wirkungen einer Inflation auf die Verteilung der Einkommen und Vermögen sind eindeutig negativ; die Preissteigerungen der verschiedenen Waren sind auch in einer großen Inflation ungleich hoch: Verteuern sich besonders stark die Konsumgüter und hier

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Politik

Die Unterbindung insbesondere einer Hyperinflation ist erforderlich, um eine Zerrüttung des Geldwesens und die damit einhergehenden Effizienzeinbußen in der Volkswirtschaft zu verhindern. Bei einer schleichenden Inflation wird wirtschaftspolitisches Handeln nötig, weil sie immer in eine Hyperinflation umschlagen kann und weil auch bei einer schleichenden Inflation wegen einer unvollständigen Antizipation der Inflationsrate und einer unvollkommenen Anpassung an die Inflation

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Literatur

Abelshauser, W., Inflation. Geschichte u. Gegenwart (2012)
Jarchow, H.-J., Grundriss der
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Quellenangabe
Brockhaus, Inflation. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/inflation