Israel, amtlich hebräisch Medinat Jisrael, deutsch Staat Israel, Staat in Vorderasien

(11 von 24 Wörtern)
Möchten Sie Zugriff auf den vollständigen Artikelinhalt?

Landesporträt

Israel ist eine parlamentarische Republik in Vorderasien, an der Ostküste des Mittelmeers. Die Hauptstadt ist Jerusalem. Hinter der Küstenebene mit Mittelmeerklima erhebt sich ein trockenes Bergland, das im Osten steil zum Jordangraben mit dem Toten Meer abfällt. Der Süden Israels wird vom

(42 von 295 Wörtern)

Geografie

(1 von 1 Wörtern)

Landschaft

Israel grenzt im Westen an das Mittelmeer, im Norden an Libanon, im äußersten Nordosten an Syrien, im Osten an Jordanien und im Südwesten an Ägypten. Die Südspitze reicht bis an den Golf von Akaba des Roten Meeres. Israel hält Teile des Westjordanlands und der Golanhöhen besetzt. Der Gazastreifen erhielt 2005 vollständige Autonomie.

Israel liegt im Übergangsraum vom mediterran-winterfeuchten Gebiet zu den ganzjährig trockenen

(63 von 448 Wörtern)

Klima

Israel hat mediterranes Klima, ist also ein Winterregengebiet. Jedoch sind der Negev und große

(14 von 94 Wörtern)

Vegetation

Am häufigsten sind mediterrane Pflanzengemeinschaften vertreten. Um Beerscheba tritt eine niedrige Buschvegetation mit Zwergsträuchern (u. a. Wermut) auf.

(17 von 117 Wörtern)

Tierwelt

Israel ist ein wichtiges Durchzugsgebiet für Zugvögel; zu den heimischen Vögeln

(11 von 77 Wörtern)

Gesellschaft

(1 von 1 Wörtern)

Bevölkerung

Staatstragendes Volk sind die Juden, die sich in Vatiqim (vor der Staatsgründung eingewandert), Olim (nach der Staatsgründung eingewandert) und Sabra (im Lande Geborene) gliedern. Etwa 20 % der Bevölkerung sind Araber (vor allem Palästinenser). Zu den Arabern zählen auch die rund 240 000 Beduinen im Negev, die ihr Nomadenleben weitgehend aufgegeben haben.

image/jpeg

Klagemauer

(53 von 377 Wörtern)

Religion

Die Unabhängigkeitserklärung von 1948 garantiert jedem Bürger die Religionsfreiheit. Als Religionsgemeinschaften durch den Staat offiziell anerkannt sind neben der jüdischen Religion der Islam, das Christentum, das Drusentum und die Bahai-Religion. Mit der Anerkennung verbunden sind für die Religionsgemeinschaften besonders die Rechte, ihre inneren Angelegenheiten selbst zu verwalten, ihre Festtage und wöchentlichen Ruhetage

(52 von 369 Wörtern)

Politik und Recht

(1 von 1 Wörtern)

Politik

Israel ist eine parlamentarische Republik. Eine geschriebene Verfassung existiert nicht, sondern nur einzelne grundlegende Gesetze, die einmal Bestandteil einer künftigen Verfassung sein sollen. Staatsoberhaupt ist der im Wesentlichen mit repräsentativen Aufgaben betraute Staatspräsident, der vom Parlament auf 7 Jahre gewählt wird.

(41 von 285 Wörtern)

Nationalsymbole

Die Nationalflagge lehnt sich in der Gestaltung an die Tallit, die jüdischen Gebetsmäntel, an. Sie wurde

(16 von 108 Wörtern)

Parteien

Israel verfügt traditionell über ein breit gefächertes, von häufigen Spaltungen, Fusionen und Blockbildungen geprägtes Parteiensystem.

(15 von 104 Wörtern)

Gewerkschaften

Die dominierende Arbeitnehmerorganisation Histadrut wurde 1920 in Haifa gegründet (heutiger Sitz: Tel Aviv-Jaffa). Schon in ihren Anfangsjahren entfaltete

(18 von 125 Wörtern)

Militär

Die Gesamtstärke der Wehrpflichtarmee (Israel Defense Forces, auch mit dem hebräischen Kurzwort »Zahal« genannt)

(14 von 95 Wörtern)

Verwaltung

Das Land ist in 6 Distrikte gegliedert. Die Kommunalverwaltung umfasst Stadt-,

(11 von 14 Wörtern)

Recht

Das Gerichtswesen besteht aus einem Geflecht staatlicher und religiöser Gerichte. Oberste Instanz ist

(13 von 86 Wörtern)

Bildungswesen

Es besteht allgemeine Schulpflicht für Kinder von 6 bis 16 Jahren bei kostenfreiem Unterricht. Für alle Kinder ab dem 2. Lebensjahr besteht

(21 von 148 Wörtern)

Medien

In Israel herrschen Meinungs- und Pressefreiheit. Das Thema nationale Sicherheit untersteht jedoch der Militärzensur. Die journalistische Betätigung in den besetzten Gebieten ist zum Teil

(24 von 169 Wörtern)

Wirtschaft

(1 von 1 Wörtern)

Wirtschaft

Trotz ungünstiger äußerer Bedingungen (Wüsten, Wassermangel, Rohstoffknappheit, Kriege) hat sich Israel seit der Gründung von einem überwiegend agrarisch ausgerichteten Staat zu einer modernen Volkswirtschaft mit exportorientierter Hochtechnologie-Industrie und

(28 von 198 Wörtern)

Landwirtschaft

Im Agrarsektor arbeiten nur noch 1,2 % der Erwerbstätigen; sie erwirtschaften (2016) 1,2 % des BIP. Vorherrschende Betriebsformen sind Kibbuzim und Moshavim (Genossenschaften). Nur gut 15 % der Fläche des Landes sind für eine intensive landwirtschaftliche Nutzung

(34 von 240 Wörtern)

Dienstleistung

Der mit Abstand wichtigste Wirtschaftssektor ist der Dienstleistungsbereich, in dem rund vier Fünftel der Beschäftigten arbeiten. Der Anteil am BIP beträgt etwa 70 %. Große

(24 von 166 Wörtern)

Industrie

Im produzierenden Gewerbe (einschließlich Bergbau, Energie- und Bauwirtschaft) erwirtschafteten rund ein Fünftel der Erwerbstätigen 18,7 % des BIP. Wichtige Industriezweige sind

(20 von 140 Wörtern)

Bodenschätze

Israel verfügt nur über wenige Bodenschätze. Neben Kalisalzen werden am Südende des

(12 von 84 Wörtern)

Verkehr

Bis zum Friedensschluss mit Ägypten 1979 war Israel nur auf dem See- und Luftweg erreichbar. Während die Bedeutung der Eisenbahn rückläufig ist, wurde

(23 von 159 Wörtern)

Geschichte

Zur Vor- und Frühgeschichte Palästina; zur Geschichte im Altertum Israel (Stamm),

(11 von 14 Wörtern)

Israel und seine arabischen Nachbarn

Am 15.5.1948 erlosch das britische Mandat über Palästina. Unter Berufung auf den Teilungsbeschluss der UNO vom 29.11.1947, durch den Israel 15 100 km2 (56,5 % der Gesamtfläche) und das vorgesehene arabische Palästina 11 600 km2 (42,9 %) umfasst hätten sowie für Jerusalem (176 km2) ein internationaler Sonderstatus geschaffen worden wäre, rief David Ben Gurion im Auftrag des »Jüdischen Nationalrats« in Palästina am 14.5.1948 (Ijjar 5708 jüdischer Zeitrechnung) in Tel Aviv den unabhängigen Staat Israel aus.

image/jpeg

David Ben Gurion 

Unmittelbar nach

(79 von 1132 Wörtern)

Die erste Intifada

Aus den am 8.12.1987 im Gazastreifen begonnenen schweren Ausschreitungen, die sich dann über das Westjordanland und Ost-Jerusalem ausbreiteten, entwickelte sich die Intifada, mit der die Palästinenser die israelische Besatzungsmacht abschütteln wollen. Am 15.11.1988 proklamierte der Palästinensische Nationalrat der PLO in Algier den Staat Palästina und erkannte erstmals indirekt das Existenzrecht Israels an. Dies verlieh der PLO internationale Reputation, sodass auch die USA zu der Auffassung gelangten, Israel müsse die PLO an Friedensgesprächen beteiligen.

Über dieser Frage zerbrach schließlich im März

(80 von 781 Wörtern)

Die zweite Intifada

Scharons demonstrativer Besuch des Tempelberges in Jerusalem am 28.9.2000 in Begleitung von 1 000 Polizisten löste schwere und lang anhaltende palästinensische Unruhen aus (»Al-Aksa-« oder »zweite Intifada«). Am 10.12.2000 reichte Barak zur Erzwingung von alleinigen Neuwahlen für das Amt des Ministerpräsidenten seinen Rücktritt ein. Ende 2000/Anfang 2001 bemühte er sich dennoch um den Abschluss eines Rahmenabkommens mit den Palästinensern. Nachdem der Kandidat des Likud, Ariel Scharon, die Wahl zum Ministerpräsidenten am 6.2.2001 überlegen gewonnen hatte, erklärte Barak bei der Amtsübergabe am 7.3.2001

(81 von 1320 Wörtern)

Entwicklungen ab 2010

Im September 2010 fanden in Washington nach Vermittlung durch den US-amerikanischen Präsidenten Barack Obama wieder direkte Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern statt. Dabei blieben die Hauptstreitpunkte unverändert: das Rückkehrrecht der Flüchtlinge, der Status von Jerusalem, die Grenzen zwischen Israel und dem Westjordanland sowie der Bau jüdischer Siedlungen. Da es Benjamin Netanjahu nicht gelang, die Verlängerung eines zehnmonatigen Siedlungsstopps über den 26.9.2010 hinaus in seiner Regierungskoalition durchzusetzen, zogen sich die Palästinenser im November 2010 wieder aus den Verhandlungen zurück.

Richtungsstreitigkeiten veranlassten Verteidigungsminister

(81 von 1341 Wörtern)

Kultur

image/jpeg

Archäologische Stätte in Masada, Israel. In der Festung belagerten vor knapp 2000 Jahren Römer die letzten jüdischen Aufständischen.

Das Kulturleben Israels ist ein Spiegel der besonderen Geschichte der Region. In Israel liegen die heiligen Stätten von Judentum, Christentum und Islam. In Jerusalem ballen sich die Klagemauer der Juden, die Grabeskirche Jesu, der Felsendom und die Al-Aksa-Moschee als heilige Stätten für Muslime auf engstem Raum.

image/jpeg

Felsendom in Jerusalem.

(70 von 488 Wörtern)

Literatur

Dachs, G. (Hrsg.), Mein Israel. Szenen eines Landes (Berlin 2018)
Wolffsohn, M., Grill, T.
(14 von 97 Wörtern)

Quellenangabe
Brockhaus, Israel. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/israel-30