Japanische Literatur, wechselhafte Entwicklung vor dem Hintergrund geografischer und zeitweise politischer Isolierung.

Phasen begieriger Rezeption und Anverwandlung

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Frühes Altertum (bis Ende des 8. Jahrhunderts)

Die frühesten literarischen Werke japanischer Sprache wurden in chinesischer Schrift (zunächst mit zum Teil phonetischem Gebrauch der Zeichen) festgehalten. Lyrik und Prosa bewahrten dabei starke Spuren hoch entwickelter

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Klassisches Altertum (9.–12. Jahrhundert)

In der klassischen Epoche der Heianzeit (794–1185) waren die Träger der Literatur fast ausschließlich Angehörige des Kaiserhofs oder gehörten zu dessen Umkreis; die Literatur war damit ein Bestandteil höfischen Lebens. Ihre Blüte ging mit der Entwicklung der phonetischen Silbenschrift (Kana, in zwei Varianten) einher, welche die Trennung zwischen chinesischem Schrifttum (chinesische Gedichte [Kanshi], in Anthologien gesammelt; Tagebuchliteratur; buddhistische Kurzprosa) und einheimischen Gattungen (Lyrik, Prosa) vertiefte. Das Kurzgedicht (Tanka, Waka

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Mittelalter (13.–16. Jahrhundert)

Mit den sozialen Umwälzungen nach der Übernahme der Macht durch den Kriegerstand (Samurai) entstand allmählich eine ständeübergreifende Literatur, an deren Gestaltung Krieger, Mönche sowie zunehmend das aufkommende Bürgertum teilhatten. Es war die Blütezeit der von blinden Rezitatoren vorgetragenen Epen im sino-japanischen Mischstil, die in elegischen Tönen die Machtkämpfe des Schwertadels besangen, so im Heike-monogatari

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Frühmoderne (17. Jahrhundert bis Mitte des 19. Jahrhunderts)

Die autoritäre Herrschaft der Tokugawa-Shogune begünstigte die Blüte der Großstädte, deren Bürgertum zum Träger einer eigenen, selbstbewussten Kultur avancierte, welche einen ersten Höhepunkt in der Genroku-Ära (1688–1704) erreichte. – In der Lyrik etablierte sich eine neue Form: Aus

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Moderne und Gegenwart (nach 1868)

Die Öffnung des Landes und die dadurch hervorgerufene massive Konfrontation mit westlichem Kulturgut rief tiefe Umwälzungen hervor wie die Erschaffung einer modernen literarischen Sprache (Umstellung von der artifiziellen, klassischen Sprache auf ein der Umgangssprache nahe stehendes Idiom), die Anpassung an kulturell-internationale Denk- und Schreibmuster sowie die Umstellung des bis dahin geltenden literarischen Kanons. Die umfassenden Modernisierungsreformen wurden von extensiven Übersetzungen aus den großen europäischen Sprachen vorbereitet und begleitet. – In der Lyrik experimentierte man bereits in den 1880er-Jahren mit freien Gedichtformen

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Literatur

I. Hijiya-Kirschnereit: Was heißt: Japanische Literatur verstehen? Zur modernen japanischen Literatur u. Literaturkritik
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Quellenangabe
Brockhaus, Japanische Literatur. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/japanische-literatur