Kolumbien, amtlich spanisch República de Colombia, deutsch Republik Kolumbien, Staat im

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Landesporträt

Kolumbien ist eine Republik im Nordwesten Südamerikas mit der Hauptstadt Bogotá. Der Staatspräsident nimmt in der parlamentarischen Demokratie eine starke Stellung ein. Im Westen wird das Land von den Anden durchzogen, den Osten und Südosten nehmen Feuchtsavannen und Regenwald

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Geografie

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Landschaft

Kolumbien grenzt im Westen an den Pazifischen Ozean, im Norden an Panama und das Karibische Meer, im Osten an Venezuela und Brasilien, im Süden an Peru und Ecuador; zu Kolumbien gehören auch die rund 200 km vor der Küste Nicaraguas liegenden Inseln Isla de San Andrés, Isla de Providencia und Cayos de Albuquerque, sowie die 2 km2 große unbewohnte Pazifikinsel Isla de Malpelo (bei 4° nördlicher Breite und

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Klima

Das Klima ist tropisch; wesentliche Temperaturunterschiede ergeben sich nur durch die Höhenstufung; in der Tierra caliente (bis 1 000 m über dem Meeresspiegel;

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Gesellschaft

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Bevölkerung

Kolumbien ist nach Brasilien das bevölkerungsreichste Land Südamerikas. Über die Hälfte der Einwohner sind gemischte Nachkommen von spanischen Eroberern und Indianern, ein Fünftel Weiße (meist spanischer Herkunft), 14 % Nachkommen von Europäern und Afrikanern, gefolgt von den Minderheiten der Schwarzen,

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Religion

Die Religionsfreiheit ist durch die Verfassung garantiert. Sie hob die seit der Verfassung von 1886 bestehende privilegierte Stellung der katholischen Kirche als Staatskirche auf und stellt alle Religionsgemeinschaften rechtlich gleich. Als größte Glaubensgemeinschaft nimmt die

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Politik und Recht

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Politik

Nach der am 5.7.1991 in Kraft getretenen Verfassung (mehrfach revidiert) ist Kolumbien eine präsidiale Republik. Staatsoberhaupt, Regierungschef und Oberkommandierender der Streitkräfte ist der auf 4 Jahre direkt gewählte Präsident (einmalige Wiederwahl möglich). Er ernennt die Mitglieder seines Kabinetts und

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Nationalsymbole

Die Nationalflagge ist in der oberen Hälfte gelb, in der unteren blau über rot horizontal gestreift. Die Staatsflagge trägt zusätzlich das Staatswappen in der Flaggenmitte.

Das Wappen

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Parteien

Einflussreichste Parteien und Bewegungen sind der Partido Liberal Colombiano (PLC; gegründet 1848), der

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Gewerkschaften

Größter und einflussreichster Dachverband ist die Central Unitaria de Trabajadores (CUT;

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Militär

Die Gesamtstärke der Wehrpflichtarmee (Dienstzeit 24 Monate) beträgt rund 270 000 Mann,

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Verwaltung

Das Staatsgebiet ist in 32 Departamentos und den Hauptstadtdistrikt gegliedert.

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Recht

Höchstes Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit ist der Oberste Gerichtshof (Corte Suprema de Justicia) in Bogotá, dessen

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Bildungswesen

Es besteht allgemeine Schulpflicht (gebührenfrei) im Alter von 6 bis 15 Jahren, dem

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Medien

Die Medienlandschaft ist vielfältig, aber von starker wirtschaftlicher Konzentration gekennzeichnet. Drohungen, Übergriffe und Gewalt gegen Journalisten sind aufgrund politischer Instabilität,

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Wirtschaft

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Wirtschaft

Kolumbien zählt innerhalb Lateinamerikas zu den Ländern mittleren ökonomischen Entwicklungsniveaus. Seit Beginn der Industrialisierung in den 1930er-Jahren hat sich die Wirtschaftsstruktur Kolumbiens erheblich verändert. Die Bedeutung der Landwirtschaft ist stetig gesunken, während Industrie und insbesondere der Dienstleistungssektor ihren Anteil sowohl am Bruttoinlandsprodukt (BIP)

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Bodenschätze

Kolumbien verfügt über eine Vielzahl von Bodenschätzen, die aufgrund der unwegsamen Natur bisher aber nur

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Landwirtschaft

Die Landwirtschaft beschäftigt rund 17 % aller Erwerbstätigen. Rund 40 % der Gesamtfläche werden landwirtschaftlich genutzt, überwiegend als Weideland (zumeist Rinderhaltung). Wichtigstes Markterzeugnis ist Kaffee, der in Höhen zwischen 600 und 1 600 m über dem Meeresspiegel mehrheitlich in Klein- und Kleinstbetrieben angebaut wird; rund

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Energiewirtschaft

Neben fossilen Energieträgern (Kohle, Erdöl und Erdgas) verfügt Kolumbien über ein

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Industrie

Die Industrie (einschließlich Bergbau) hat einen Anteil von 32,6 % am BIP. Sie

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Tourismus

Kolumbien verfügt über ein großes touristisches Potenzial. Die Zahl ausländischer Gäste stieg von (1970) 162 000 auf (1980) 1,23 Mio. an, sank

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Verkehr

Da die drei Gebirgsketten der Anden den Ausbau des Straßen- und Schienennetzes erschweren, kommt dem Luftverkehr vor allem für die Personenbeförderung eine große Bedeutung zu. Die Bedeutung der Eisenbahn,

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Geschichte

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Muisca-Kultur. Zu den frühen indigenen Kulturen im späteren Kolumbien gehörte die Muisca-Kultur,

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Unabhängigkeitskampf und »Krieg der 1 000 Tage«

Die Erhebung der »Comuneros« (Aufstand der Bevölkerung Neugranadas, hervorgerufen durch neue Finanz- und Steuermaßnahmen der spanischen Krone, 1780/81) und die Besetzung Spaniens durch napoleonische Truppen beschleunigten das Unabhängigkeitsstreben Kolumbiens. Nach Bildung einer revolutionären Junta und Proklamation der Loslösung von Spanien am 20.7.1810 brach in Bogotá der Unabhängigkeitskampf aus. Die spanische Herrschaft wurde durch General Morillo 1816 wiederhergestellt, bis Simón Bolívars Sieg in Boyacá (7.8.1819) die Kolonialmacht

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Bürgerkrieg

Die Weltwirtschaftskrise verhalf den Liberalen 1930 zur Rückkehr an die Regierung. Der v. a. von dem neu entstandenen städtischen Mittelstand, der Arbeiterschaft und den Bauern erhobenen Forderung nach Sozialreformen kam der liberale Präsident Alfonso López Pumarejo (* 1886, † 1959; 1934–38, 1942–45) u. a. durch eine Verfassungsreform

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Kampf gegen Guerilla und Drogenmafia

Zur Instabilität des Staates trägt seit Jahrzehnten die Drogenmafia bei. Kokainanbau und -schmuggel (v. a. in die USA) sind wichtige Wirtschaftsfaktoren, deren korrupte Strukturen in den Staatsapparat hineinreichen. Präsident Virgilio Barco Vargas (* 1921, † 1997; PLC; 1986–90) versuchte, diesen Einfluss zurückzudrängen, indem er den Ausnahmezustand verhängte, amerikanische Militärhilfe annahm und mit der Auslieferung der Mitglieder des Drogenkartells an die USA drohte.

Als Nachfolger Barcos wurde 1990 César Gaviría Trujillo (* 1947; PLC) gewählt, gleichzeitig bestimmte die Bevölkerung die

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Friedensschluss

In den Friedensverhandlungen mit den FARC-Rebellen konnte am 23.9.2015 in Havanna eine Einigung bei der umstrittenen Strafverfolgung erzielt werden. Für sog. politische Verbrechen der FARC wurde eine umfassende Amnestie vereinbart. Dagegen sollten Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen geahndet

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Kultur

In vorspanischer Zeit  besiedelten die Muisca (etwa 1200–1540) das Hochland von Bogotá und entwickelten eine Hochkultur, auf deren Riten sich die Sage vom Goldland Eldorado bezieht. Die kunstfertigen Goldarbeiten der Muisca umfassen Menschenfiguren, Schlangen oder Speerschleudern sowie szenische Darstellungen. Zu sehen sind diese präkolumbischen Kunstwerke heute im Goldmuseum von Bogotá. Als Spanier 1499 das Land entdeckten, nannten sie es Neugranada. Erst später erhielt Kolumbien seinen heutigen Namen zu Ehren des Entdeckers

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Literatur

Bremmer, J. u. a., Kolumbien (Ostfildern 2018)
Fischer, T. u. a. (Hrsg.), Kolumbien
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Mitwirkende

  • Christian Adams
Quellenangabe
Brockhaus, Kolumbien. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/kolumbien