Komödi|e [lateinisch comoedia, von griechisch kōmōidía, aus kō̃mos »ausgelassener Umzug« (beim Fest des Rauschgottes Dionysos) und ōidós »Sänger«] die, -/-n, Dramatik: neben der Tragödie die wichtigste Gattung des

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Geschichte

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Griechisch-römische Antike

Komödien sind seit 486 v. Chr. in Athen als Bestandteil der staatlichen Dionysosfeiern (neben den Tragödientrilogien) bezeugt. Herkunft und Ausbildung der Komödie sind umstritten. Im Anschluss an die Vermutung des Aristoteles (»Poetik«) glaubt man, sie sei bei den Doriern (Megarern) entstanden aus der

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Mittelalter

Im europäischen Mittelalter war die antike Komödientradition verschüttet. Lediglich die lateinischen

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Frühe Neuzeit

Die Wiederentdeckung und Neubelebung der antiken römischen Komödie erfolgte Ende des 15. Jahrhunderts in der italienischen Renaissance, zunächst durch (übersetzte) Ausgaben und Aufführungen (1484 Rom, 1486 und 1502 Ferrara) der Komödien von Plautus und Terenz, dann durch Neuschöpfungen. Bedeutende Vertreter waren u. a. P. Aretino, A. Piccolomini, der spätere Papst Pius II., L. Ariosto, B. Dovizi (genannt il Bibbiena), N. Machiavelli und A. Beolco (genannt il Ruzzante). Bestimmend für die

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Aufklärung

Gesamteuropäische Ausprägung erfuhr die Komödie als Mittel und Gegenstand aufklärerischen Bemühens im 18. Jahrhundert. Als Aufgabe der Komödie wurde nun die Belehrung über vermeidbare Vernunft- und Tugendverstöße vor dem Hintergrund einer als vernünftig angenommenen beziehungsweise postulierten Welt- und Gesellschaftsordnung betrachtet. Impulsgeber dieser Forderung war in Deutschland J. C. Gottsched mit seiner Schrift »Versuch einer Critischen Dichtkunst ...«

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19. Jahrhundert

H. von Kleists Lustspiele »Der zerbrochne Krug« und »Amphitryon« verschärfen die Problemstellung individueller Identitätsbildung – bei

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20. Jahrhundert bis zur Gegenwart

Im französischen Theater begründete E. Scribe die Lustspieltechnik der Pièce bien faite (im englischen Sprachraum: wellmade play), die spannende Handlung mit witzigen Dialogen und v. a. mit glänzenden Rollen zu verbinden sucht und bis tief ins 20. Jahrhundert musterhaft geblieben ist (V. Sardou, A. Dumas fils, É. Augier). Eine Variante bildet die auf Wahrscheinlichkeit nahezu verzichtende Posse, deren scheinbar logische Mechanik die tollsten Verwicklungen hervorbringt (G. Feydeau, G. Courteline, in Großbritannien »Charley's Aunt«, 1892, von Brandon Thomas, * 1850, † 1914).

Diesen Unterhaltungen der bürgerlichen Epoche, zu denen die Konversationskomödie

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Werke

Weiterführende Literatur:

E. Olson: The theory of comedy (Bloomington, Indiana, 1968);
E. Catholy: Das deutsche Lustspiel. Vom Mittelalter bis zum Ende der Barockzeit (1969);
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Quellenangabe
Brockhaus, Komödie (Dramatik). http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/komödie-dramatik