Libanon
Libanon, amtlich arabisch Al-Djumhurijja al-Lubnanijja [-dʒʊm-], deutsch Libanesische
(8 von 29 Wörtern)Landesporträt
Geografie
Landschaft
Libanon grenzt im Norden, Osten und Südosten an Syrien und im Süden an Israel.
Libanon gliedert sich in einer klaren Abfolge von Westen nach Osten in vier küstenparallele Landschaften: in den schmalen Küstenstreifen, das Libanongebirge (im Qurnat as-Sawda 3 088
(39 von 271 Wörtern)Klima
Das mediterrane Klima weist warme, trockene Sommer auf. Die vorwiegend im Winter fallenden
(13 von 87 Wörtern)Vegetation
In der mediterranen Vegetation herrschen Macchie und Garigue vor; die Westabdachung
(11 von 57 Wörtern)Tierwelt
Dichte Besiedlung, intensive Landnutzung und Bürgerkrieg haben die Tierwelt Libanons stark
(11 von 36 Wörtern)Gesellschaft
Bevölkerung
Trotz der gemeinsamen arabischen Sprache bestehen innerhalb der Bevölkerung starke Gegensätzlichkeiten. Die wichtigste Differenzierung der Bevölkerung Libanons ist noch heute die nach Religionsgemeinschaften. In der Zeit der Verfassungsgebung bildeten die Christen
(31 von 221 Wörtern)Religion
Es besteht Religionsfreiheit. Der gleichberechtigten Stellung der offiziell anerkannten Religionsgemeinschaften liegt die Erklärung ihrer führenden Repräsentanten von 1943 (»Nationalpakt«) zugrunde. Offiziell durch den Staat anerkannt sind 18 Religionsgemeinschaften (vier
(29 von 202 Wörtern)Politik und Recht
Politik
Die Verfassung vom 23.5.1926 (mehrfach geändert) bestimmt Libanon als parlamentarische Republik, deren Regierungssystem auf einer Verteilung der Funktionen
(18 von 126 Wörtern)Nationalsymbole
Die Nationalflagge wurde am 7.12.1943 angenommen. Sie ist rot-weiß-rot horizontal gestreift, die Streifen stehen im Verhältnis 1 : 2 : 1 zueinander. In
(19 von 133 Wörtern)Parteien
Die Parteien, eigentlich mehr politische Gruppierungen, sind weitgehend konfessionell gebunden und gruppieren sich meist um führende
(16 von 110 Wörtern)Gewerkschaften
Dem Dachverband Confédération Générale des Travailleurs du Liban (CGTL; gegründet 1958;
(11 von 18 Wörtern)Militär
Die Gesamtstärke der Wehrpflichtarmee (Dienstzeit 12 Monate) beträgt etwa 59 000 Soldaten,
(11 von 40 Wörtern)Verwaltung
Es gibt 8 Provinzen (Mohafazat), darunter der Hauptstadtbezirk Beirut.
(8 von 8 Wörtern)Recht
Das Recht und die Justizverwaltung beruhen weitgehend auf einer Anzahl von
(11 von 78 Wörtern)Bildungswesen
Es besteht allgemeine Schulpflicht für Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren. Auf die sechsjährige Primarstufe
(17 von 118 Wörtern)Medien
Die Medienlandschaft ist traditionell lebendig und vielfältig. Das Fernsehen hat Verbreitung im gesamten arabischen Raum. Im starken Privatsektor spiegeln sich die politischen
(22 von 154 Wörtern)Wirtschaft
Wirtschaft
Bis zum Ausbruch des Bürgerkriegs (1975) war Libanon trotz seiner Gebirgsnatur einer der dynamischsten und höchstentwickelten Staaten unter den arabischen Ländern. Im Bürgerkrieg wurde die soziale und ökonomische Infrastruktur weitgehend zerstört; viele Libanesen wanderten ab. Beirut verlor seine
(38 von 265 Wörtern)Landwirtschaft
Die intensive Landwirtschaft trägt (2016) 4,5 % zum BIP bei. Etwa die
(11 von 52 Wörtern)Dienstleistungssektor
Der Dienstleistungssektor ist der wichtigste Wirtschaftsbereich; er hat einen Anteil von (2016) 80,8 % am BIP. Schon traditionell ein Umschlagplatz im Orienthandel, wurde Libanon zur Schaltstelle zwischen westlichen Industrienationen und den arabischen Staaten. Der Dienstleistungsbereich wurde durch den
(37 von 258 Wörtern)Tourismus
Industrie
Fast der gesamte Industriesektor, der einschließlich Bauwirtschaft einen Anteil von (2016)
(11 von 71 Wörtern)Verkehr
Die Verkehrsinfrastruktur wurde 2006 durch Bombardements und Raketenangriffe schwer beschädigt bzw.
(11 von 76 Wörtern)Geschichte
Altertum bis Mitte des 20. Jahrhunderts
Der Raum des heutigen Libanon – Teil des Großraums Syrien – war im Altertum Zentrum der phönikischen Handelsmacht (Phönikien), gehörte in hellenistischer Zeit meist zum Seleukidenreich, seit 64 v. Chr. zur römischen Provinz Syria, dann zum Byzantinischen, im 6. Jahrhundert zum Persischen Reich. Im 7. Jahrhundert von muslimischen
(43 von 306 Wörtern)Der unabhängige Libanon
Als unabhängiger Staat trat Libanon 1945 der UNO bei und beteiligte sich am 22.3. an der Gründung der Arabischen Liga. Aufgrund blutiger Unruhen (Mai und Juni 1945) aus Protest gegen die verstärkte Stationierung französischer Truppen zogen Frankreich und Großbritannien ab Dezember 1945 ihre militärischen Einheiten aus Libanon zurück.
Die Lage Libanons im Schnittpunkt christlicher und islamischer
(56 von 399 Wörtern)Bürgerkrieg 1975–90/91
Mit dem Ausbruch schwerer Kämpfe zwischen christlichen Milizen (v. a. der Forces Libanaises [FL] unter Gemayel) und militärischen Formationen verschiedener konfessioneller Kräfte, die sich um den Drusenführer K. D. Djumblat (* um 1917, † [ermordet] 1977) gruppierten und von den Guerillakämpfern der PLO unterstützt wurden, begann am 23.4.1975 ein 2. Bürgerkrieg, der sich immer enger mit dem arabisch-israelischen Nahostkonflikt verflocht. Während die Kräfte um Djumblat eine Reform des »libanesischen Systems« forderten, schlossen sich zur Verteidigung dieses Systems die Phalange und die Nationalliberale Partei (PNL) unter
(80 von 883 Wörtern)Libanesisch-israelischer Konflikt in den 1990er-Jahren
Als Antwort auf antiisraelische militärische Aktionen besonders der Hisbollah, der Hamas und palästinensischer Freischärler unternahm Israel seit 1991 wiederholt militärische Vorstöße in den südlichen Libanon (Sicherheitszone). Auf die Ende Juli 1993 von Israel eröffnete militärische Großoffensive zur Entwaffnung der Hisbollah, in deren
(42 von 297 Wörtern)Entwicklung seit 2000
Erstmals konnten die Einwohner der früheren Sicherheitszone im September 2000 an einer Wahl in Libanon teilnehmen. Dabei setzte sich in den beiden Südprovinzen die regierungskritische Hisbollah gegenüber der ebenfalls schiitischen, aber staatstreuen Bewegung Amal durch. Am 20.9.2000 forderte die maronitisch-christliche Bischofskonferenz in einer öffentlichen Erklärung den Rückzug der in Libanon stationierten 30 000 syrischen Soldaten. Während Präsident Lahoud die syrische Militärpräsenz verteidigte, schloss sich Ministerpräsident Hariri der Kritik der Bischöfe an. Am 9.4.2001 untersagte die libanesische Armeeführung alle nicht genehmigten antisyrischen
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