Myanmar, Burma, Birma, amtlich Pyidaungsu Myanmar Naingngandaw, deutsch Republik der Union

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Landesporträt

Die Union von Myanmar ist eine Republik in Hinterindien mit Naypyidaw als Hauptstadt. Als Staatsname sind auch Burma (englisch) und Birma (deutsch) geläufig. Mit Burma bezeichnete Großbritannien sein damaliges Kolonialgebiet, abgeleitet von Bamar, dem Namen der vorherrschenden Ethnie, den Birmanen. Der offizielle Staatsname Myanmar (ab 1989) ist eine sprachliche

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Geografie

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Landschaft

Myanmar grenzt im Norden und Nordosten an die Volksrepublik China, im Osten an Laos und Thailand, im Westen an Bangladesch, Indien und den Golf von Bengalen. Das Land erstreckt sich über rund 2 000 km lang von Norden nach Süden und 900 km von Westen nach Osten.

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Klima und Vegetation

Myanmar hat ein tropisches Monsunklima. Drei Jahreszeiten lassen sich unterscheiden: die kühle Trockenzeit von Oktober bis Februar, die heiße Trockenzeit von März bis Mitte Mai und die Regenzeit von Mitte Mai bis Oktober mit den höchsten Niederschlägen zur Zeit des Südwestmonsuns; in

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Gesellschaft

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Bevölkerung

Myanmar ist ein Vielvölkerstaat mit 135 ethnischen Gruppen. Die Birmanen (68 %) bilden das Mehrheitsvolk. Sie leben überwiegend in den zentralen Regionen.

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Religion

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Shwedagon-Pagode. Die Pagode in der Metropole Rangun ist der wichtigste Sakralbau und das religiöse Zentrum von Myanmar.

Die Religionsfreiheit ist verfassungsrechtlich geschützt. Größte Glaubensgemeinschaft mit einer traditionell besonderen

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Politik und Recht

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Politik

Die Verfassung von 1974 wurde durch den Militärputsch von 1988 außer Kraft gesetzt. Als Staatsoberhaupt (bis 2003 auch Regierungschef) fungierte danach der Vorsitzende des State Peace and Development Council (SPDC; 13 Mitglieder; bis 1997 State Law and Order Restoration Council [SLORC]). Der SPDC als oberstes

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Nationalsymbole

Die Nationalflagge war von 1974 bis 2010 ein rotes Tuch mit einer blauen Oberecke am Liek, darin ein weißer Zahnkranz, belegt mit einer Reisähre und umgeben von 14 weißen

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Parteien

Wichtigste Parteien sind die liberale National League for Democracy (NLD, gegründet

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Gewerkschaften

Das Verbot von unabhängigen Gewerkschaften wurde 2011 aufgehoben. Seitdem wurden mehrere

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Militär

Die Freiwilligenarmee (Tatmadaw) hat insgesamt 400 000 Soldaten, paramilitärischen Kräfte (Volksmiliz, Grenz- und Polizeispezialtruppen) verfügen über 72 000 Angehörige.

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Verwaltung

Seit 1974 ist das Land regional in 7 Unionsstaaten (states) und

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Recht

An der Spitze des zentralistisch aufgebauten Gerichtswesens steht ein Oberster Gerichtshof;

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Bildungswesen

Es besteht allgemeine Schulpflicht für Fünf- bis Zehnjährige. Das Schulwesen ist gegliedert

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Medien

Die Vorzensur wurde zwar im Zuge der Demokratisierung 2012 aufgehoben, im internationalen Vergleich liegt Myanmar bei der Pressefreiheit allerdings nur im unteren Viertel, weil die

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Wirtschaft

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Wirtschaft

Myanmar gehört zu den Entwicklungsländern. Das Land verfügt über reiche Rohstoffvorkommen, vor allem Erdgas, große Wasserkraftreserven und landwirtschaftliche Nutzflächen.

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Schwimmender Markt am Inlesee. Gemüse und Früchte werden am Inlesee im

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Landwirtschaft

Ein bedeutender Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft, in der etwa die Hälfte aller Beschäftigten tätig sind. Im Deltatiefland des Irrawaddy werden besonders Reis und

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Bodenschätze

Die reichen Bodenschätze werden erst teilweise ausgebeutet, bei jedoch steigender Tendenz infolge ausländischer Investitionen. Gewonnen werden

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Industrie

Die Aufhebung von internationalen Wirtschaftssanktionen im Zuge der Demokratisierung hat ausländisches Kapital

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Tourismus

Myanmar gehört zu den bisher wenig erschlossenen, aber zunehmend nachgefragten Tourismuszielen. 2015

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Verkehr

Wichtiger Verkehrsträger ist die Eisenbahn. Das Straßennetz ist weitmaschig, nur ein geringer Teil ist asphaltiert. Die Binnenwasserstraßen,

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Geschichte

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Birmanische Reiche

Als erste Zivilisationen auf dem Gebiet des heutigen Myanmar sind die Völker Pyu und Mon nachweisbar, deren Spuren bis ins 1. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen. Wie die Lage der Stadtstaaten der tibetobirmanischen Pyu (Beithano, Sri Ksetra, Halin u. a.) zeigt, war ihr

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Britische Herrschaft

Mit seiner Westerweiterung kam das birmanischen Reich in Konflikt mit den Briten, die in drei sogenannten anglobirmanischen Kriegen (1824–26, 1852, 1885) das Land schrittweise in Besitz nahmen: 1826 Arakan (Rakhine) und Tenasserim (Tanintharyi), 1852

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Zweiter Weltkrieg

Dem Unabhängigkeitsversprechen im Rahmen der »Großostasiatischen Wohlstandssphäre« vertrauend, kooperierten Aung San u. a. politische Führer mit Japan, indem sie mit der Ende 1941 in Bangkok aufgestellten Armee an der

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Staatliche Unabhängigkeit

Mit dem Inkrafttreten der Verfassung am 4.1.1948 wurde das Land als Pyidaungsu Myanmar Nain-ngan (englisch Union of Burma, deutsch Union von Birma) unabhängig und schied zugleich aus dem Commonwealth of Nations aus.

Von Anfang an war Ministerpräsident Nu (1947/48–56, 1957/58, 1960–62) mit Widerstand konfrontiert, ab 1947/48 mit Aufständen kommunistischer u. a. linker

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Militärdiktatur und Staatssozialismus

Mit der Begründung, die durch Sezession der Shan- und Kayah-Staaten bedrohte Einheit der Union zu erhalten, stürzte das Militär am 2.3.1962 die Regierung und übernahm als Revolutionärer Rat unter Ne Win die Macht. Dieser löste

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Militär gegen Opposition

Als die Staatsgewalt zerfiel und ein Generalstreik ausgerufen wurde, übernahm am 18.9.1988 das Militär wieder offen die Macht, setzte die Verfassung außer Kraft, löste das Parlament auf und bildete aus hohen Offizieren den State Law and Order Restoration Council (SLORC, deutsch Staatsrat für die Wiederherstellung von Recht und Ordnung) unter dem Vorsitz von General Saw Maung (* 1928, † 1997). Der SLORC erklärte die Periode des »birmanischen Sozialismus« für beendet und die Marktwirtschaft mit einer »Politik der offenen Tür« zum führenden Prinzip.

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Demokratisierung und Putsch

Trotz eines verheerenden Zyklons, bei dem im Mai 2008 nach offiziellen Angaben rund 100 000 Menschen zu Tode kamen, ließ die Militärjunta über eine neue Verfassung abstimmen. Nach offiziellen Angaben stimmten 92,4 % der Wähler dafür. Parlamentswahlen 2010, bei denen internationale Wahlbeobachter nicht zugelassen waren, gewann die USDP, die Partei der Militärjunta. Den Hausarrest gegen Aung San Suu Kyi hob das Regime danach auf.

Am 31.1.2011 kam das neu gewählte Parlament zu seiner ersten Sitzung zusammen, damit trat auch

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Außenpolitik

Außenpolitisch hat Birma seit seiner Unabhängigkeit 1948 stets einen neutralen Kurs verfolgt; es trat 1948 der UNO bei, stellte mit U Thant 1961/62–71 deren Generalsekretär und war Gründungsmitglied der Bewegung

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Kultur

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Zentraler Stupa der Kutho-Daw-Pagode in Mandalay. Die Pagode wird auch als größtes Buch der Welt bezeichnet: Auf ihrem Gelände verteilt sind 730 kleine weiße Stupas, in denen sich auf Marmortafeln der vollständige Tipitaka, die die Lehre des Theravada-Buddhismus, befindet.

Die Kultur in Myanmar ist mit den dortigen Völkern, Ethnien und Sprachgruppen verbunden. Ihr Kernraum war und ist das Becken des Irrawaddy. Dort machten ab dem 11. Jahrhundert die Birmanen ihren Einfluss geltend. Dabei bauten die birmanische Kunst und

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Quellenangabe
Brockhaus, Myanmar. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/myanmar