Sibirien, russisch Sibir, Sibir', Großlandschaft in Nordasien, umfasst den größten Teil des asiatischen Territoriums von Russland, reicht im Südwesten bis in den Norden von Kasachstan, etwa 10 Mio. km

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Landesnatur

Sibirien gliedert sich in mehrere natürliche Großräume. Zwischen Ural und Jenissei breitet sich als eines der größten Tiefländer der Erde das Westsibirische Tiefland aus, dem sich nach Osten zwischen Jenissei und Lena das Mittelsibirische Bergland anschließt. Zwischen ihm und dem Byrrangagebirge auf der Halbinsel Taimyr liegt das Nordsibirische Tiefland. Östlich der mittleren und unteren Lena erstreckt sich bis zur pazifischen Wasserscheide das bis 3 147 m über dem Meeresspiegel aufragende Nordostsibirische Gebirgsland. Es umfasst den mächtigen Bogen des Werchojansker und Kolymagebirges. Das

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Bevölkerung

Etwa 90 % der in Sibirien lebenden Menschen sind Russen, Ukrainer und Weißrussen (zusammen als Sibirier oder Sibirjaken bezeichnet). Sibirien erlebte insbesondere in sowjetischer Zeit eine starke Zuwanderung aus dem europäischen Teil Russlands. Außerdem leben

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Wirtschaft · Verkehr

Die Wirtschaft Sibiriens ist einseitig auf die Rohstoffgewinnung und -verarbeitung ausgerichtet, die Konsumgüterindustrie ist nur gering entwickelt. Nach 1945, besonders aber nach 1971 erfolgte eine intensive Erschließung Sibiriens durch die Schaffung großer Produktionskomplexe, z. B. Bratsk/Ust-Ilimsk, im südlichen Jakutien, im Sajangebirge und an der Baikal-Amur-Magistrale. Die in großem Maßstab durchgeführte Ausbeutung der natürlichen Ressourcen führte teilweise zu schweren Umweltschäden. Die wichtigste Grundlage der sibirischen Industrie ist die Förderung fossiler Brennstoffe (in Westsibirien Erdgas auf der Halbinsel Jamal, bei Urengoi, Jamburg, Medweschje,

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Vorgeschichte

Fundstätten aus der Altsteinzeit (Paläolithikum) im Hochaltai (Kisyl-Osek) und am Amur (Komary) zeigen die frühesten Spuren menschlicher Besiedlung in Sibirien. Während Fundstätten des Jungpaläolithikums bisher auf Südsibirien – z. B. Buret an der Angara und Malta bei Irkutsk (beides Fundplätze mit Resten ehemaliger Behausungen) – beschränkt waren, haben die Untersuchungen der »Archäologischen Lena-Expedition« seit 1963 den Nachweis für das Auftreten eiszeitlicher Jägergruppen in ganz Nordostsibirien erbracht. Besonders aufschlussreiche Fundstellen wurden im Aldantal entdeckt.

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Geschichte

Sibirien hieß Ende des 15. Jahrhunderts ein Khanat im unteren Irtyschtal östlich des Ural; seit dem 17. Jahrhundert wird das gesamte nordasiatische Gebiet bis zum Pazifischen Ozean als Sibirien bezeichnet; der östliche Teil erhielt in sowjetischer Zeit die Bezeichnung »Fernost«.

Schon im 11./12. Jahrhundert geriet Nordwestsibirien (»Jugra«) in den Einflussbereich Nowgorods, das mit den dort lebenden Völkern Pelzhandel betrieb beziehungsweise von diesen Tribut einzog. Im 13. Jahrhundert wurde Sibirien mit Ausnahme des

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Werke

Weiterführende Literatur:

Istorija Sibiri s drevnejšich vremen do našich dnej, hg. v. A. P. Okladnikow, 5 Bde. (Leningrad 1968–69);
W. Faust: Rußlands goldener Boden. Der
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Quellenangabe
Brockhaus, Sibirien. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/sibirien-20