Zur Entwicklung des Russischen Reiches bis 1917 Russland (Geschichte).

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Vom Sturz der Zarenherrschaft bis zur Gründung der UdSSR

Noch bevor die spontan aus Streiks und Demonstrationen in Petrograd (heute Sankt Petersburg) entstandene Februarrevolution am 2.(15.) 3.1917 zur Abdankung Kaiser Nikolaus' II. führte, hatten sich in Russland zwei neue Machtzentren gebildet: die aus der Duma hervorgegangene Provisorische Regierung unter dem liberalen Ministerpräsidenten G. J. Fürst Lwow und der im Namen der Arbeiter und Soldaten agierende Petrograder Sowjet, in dem die gemäßigten Sozialisten, Menschewiki und Sozialrevolutionäre die Mehrheit besaßen. Diese bipolare Struktur ist unter dem Begriff »Doppelherrschaft« in die Geschichte eingegangen, obwohl

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Der Aufstieg Stalins (1922–29)

Nach dem Tode Lenins (21.1.1924) setzte sich Stalin im innerparteilichen Nachfolgekampf durch, obwohl Lenin in seinem als »Testament« bezeichneten Brief davor gewarnt hatte, Stalin zu viel Macht anzuvertrauen. Seitdem Stalin 1922 das neu geschaffene Amt des »Generalsekretärs« der KPR (B)

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Die innere Entwicklung 1929–39

Die forcierte Industrialisierung im Zeichen des 1. Fünfjahresplans (1928–32) und die Kollektivierung der Landwirtschaft in den Jahren 1929–32 änderten nicht nur die sozialen und wirtschaftlichen Grundlagen des sowjetischen Herrschaftssystems grundlegend, indem sie die Phase der Neuen Ökonomischen Politik beendeten, sondern sie läuteten auch die Ära des Stalinismus ein. Unter der ideologischen Maxime der »Liquidierung des Kulakentums« wurden bäuerliche Privatwirtschaften mit äußerster Härte zu Kollektivbetrieben (Kolchosen) oder Staatswirtschaften (Sowchosen) zusammengeschlossen. Bis 1937 waren rund 93 % der Bauernwirtschaften vergesellschaftet. Die Kollektivierung stellt den

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Die Außenpolitik 1922–41

Bestimmt von der Furcht vor der Einkreisung der Sowjetunion durch die kapitalistischen Mächte, verfolgte Stalin eine defensive, auf Sicherung des bolschewistischen Herrschaftssystems bedachte Außenpolitik. Zugleich gelang ihm durch den Einfluss der Komintern, die kommunistischen Parteien in aller Welt zu Hilfsorganisationen der sowjetischen Außenpolitik zu machen.

Mit dem Rapallovertrag (1922) und dem Berliner Vertrag (1926) trat zunächst Deutschland als wichtigster außenpolitischer Partner der Sowjetunion hervor. In der internationalen Diplomatie 1930–39 durch M. M. Litwinow als Volkskommissar

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Der »Große Vaterländische Krieg« (1941–45)

Mit dem Überfall deutscher Truppen auf die Sowjetunion am 22.6.1941 leitete das nationalsozialistische Deutschland einen Eroberungskrieg ein mit dem Ziel einer weitgehenden Vernichtung der slawischen Völker (Generalplan Ost). Der Vormarsch führte die deutschen Armeen in drei großen Heeresgruppen bis vor die Tore Leningrads und Moskaus sowie in das Kaukasusvorland. Neben dem Überraschungsmoment (die sowjetische Führung

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Die Zeit des Spätstalinismus (1945–53)

Der 1946 verabschiedete 4. Fünfjahresplan stand angesichts der schweren Zerstörungen des Krieges ganz im Zeichen des Wiederaufbaus (Errichtung von Wohnungen, Großprojekte der Stromversorgung). Konnte unter Zurückdrängung der Konsumgüterindustrie bis 1952 die Produktion der Schwerindustrie über das Vorkriegsniveau gesteigert werden, blieb die Agrarproduktion in ihrer Entwicklung zurück. In der Ukraine kam es zu Hungerrevolten. Die Gründung von Agrostädten durch die Zusammenlegung der Kolchosen kam jedoch 1950

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Die Ära Chruschtschow (1953–64)

Nach Stalins Tod (5. 3.1953) versuchten die Führungsgremien des Landes, durch die Installierung einer »kollektiven Führung« der Diktatur einer Person vorzubeugen, konnten aber heftige Auseinandersetzungen um die Führung von Partei und Staat nicht verhindern. Gemäß eines ZK-Beschlusses von Mitte März 1953 musste Ministerpräsident G. M. Malenkow sein Amt als Erster Sekretär des ZK der KPdSU niederlegen, das N. S. Chruschtschow übernahm. Nachdem G. M. Malenkow und N. S. Chruschtschow erfolgreich L. P. Berijas Entmachtung, Verhaftung und Hinrichtung (Juni beziehungsweise Dezember 1953) betrieben hatten, bahnte

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Die Zeit Breschnews (1964–82) und seiner beiden Nachfolger (1982–85)

Nach dem Sturz N. S. Chruschtschows (14./15.10.1964) übernahm eine »Troika« die Macht: L. I. Breschnew wurde Erster Sekretär (1966 Generalsekretär) der KPdSU, A. N. Kossygin Ministerpräsident (bis 1980), N. W. Podgorny Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR (Staatsoberhaupt). Führender Ideologe der Partei war M. A. Suslow, der auch den Machtwechsel ideologisch begründete. Im Verlauf der nächsten beiden Jahrzehnte setzte sich L. I. Breschnew bei unveränderter offizieller Absage der KPdSU an den »Personenkult« Stalins und dem Bekenntnis zur »kollektiven Führung« als allein maßgebliche Führungskraft

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Die Zeit innerer Reformen und die Neugestaltung der Außenpolitik unter Gorbatschow

Mit der Wahl M. Gorbatschows zum Parteichef 1985 begann ein Generationswechsel in der sowjetischen Führung, in die zahlreiche Reformpolitiker aufstiegen (umfangreiche Umbesetzungen im Politbüro der KPdSU sowie in der Partei- und Verwaltungsspitze der einzelnen Unionsrepubliken); E. Schewardnadse löste den seit 1957 amtierenden Außenminister A. A. Gromyko ab, der das Amt des Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets übernahm (bis 1988).

Die von M. Gorbatschow eingeleitete Perestroika zielte ursprünglich auf eine

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Der Zerfall der Sowjetunion

Seit dem Ende der 1980er-Jahre geriet die Politik der Perestroika in eine tiefe Krise. Die häufig nur im Ansatz verwirklichten Reformen zogen wachsende wirtschaftliche Schwierigkeiten, Versorgungsprobleme und soziale Konflikte (u. a. steigende Arbeitslosigkeit, zunehmende Verarmung, Inflation) nach sich, die immer wieder zu Massenprotesten und einem massiven Vertrauensverlust in die Politik M. Gorbatschows führten. Die seit Jahrzehnten unterdrückten Nationalitätenprobleme des Vielvölkerstaats entluden sich in einer Reihe ethnisch geprägter Bevölkerungskonflikte mit zum Teil bürgerkriegsähnlichem Charakter (z. B. seit 1988 zwischen Armeniern und Aserbaidschanern um

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Quellenangabe
Brockhaus, Geschichte. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/sowjetunion/geschichte