Syrien, amtlich arabisch Al-Djumhurijja al-Arabijja as-Surijja [-dʒʊm-], deutsch

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Landesporträt

Syrien ist eine Republik in Vorderasien mit der Hauptstadt Damaskus. Hinter einer schmalen Ebene zum Mittelmeer folgen mehrere Gebirgszüge, die höchsten sind Antilibanon und Hermon. Weiter ostwärts erstreckt sich das Syrische Tafelland mit der fruchtbaren Hochebene der Djesire zwischen Euphrat und Khabur. Den Südosten nimmt die Syrische Wüste ein. Im Westen ist das Klima winterfeucht, im Osten kontinental.

Vier Fünftel der

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Geografie

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Landschaft

Syrien grenzt im Norden an die Türkei, im Osten und Südosten an den Irak, im Süden an Jordanien, im Südwesten an Israel, im Westen an den Libanon und das Mittelmeer. Das Land gehört zum westlichen Teil des Fruchtbaren Halbmonds, der sich in einem großen Bogen von der

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Klima

Syrien ist ein Übergangsraum zwischen dem winterfeuchten Mittelmeergebiet im Westen und den kontinentalen Trockengebieten im Osten, den Ausläufern der innerarabischen Wüsten (Syrische Wüste). Die westsyrischen

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Vegetation

Das natürliche Pflanzenkleid ist durch menschliche Eingriffe stark verändert und zum

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Tierwelt

Langanhaltende Besiedlung und Landnutzung haben zu einer starken Dezimierung des Großtierbestandes

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Gesellschaft

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Bevölkerung

Die Mehrheit der Bewohner sind Araber (90 %), daneben leben Kurden (6 %), Armenier (2 %; vor allem in großen Städten), Tscherkessen, Turkmenen u. a. Bevölkerungsgruppen im Land. Nur noch ganz wenige, etwa 1 % der Bevölkerung, leben als

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Religion

Die Verfassung (Artikel 35) garantiert die Religionsfreiheit, bestimmt aber den Islam als die Religion des Staatspräsidenten (Artikel 3). Staat und Religion sind gesetzlich getrennt. Der Islam wird vom Staat als wichtige Grundlage der arabischen Identität anerkannt. Wegen des anhaltenden Bürgerkriegs

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Politik und Recht

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Politik

Die in einem umstrittenen Referendum am 26.2.2012 gebilligte Verfassung bestimmt Syrien als Arabische Republik mit Präsidialsystem. Staatsoberhaupt ist

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Nationalsymbole

Die Nationalflagge wurde am 28.3.1980 angenommen. Sie ist horizontal Rot über Weiß über Schwarz gestreift. Im weißen Streifen liegen zwei fünfzackige grüne Sterne. Die

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Parteien

Einflussreichste Partei ist die syrische Baath-Partei (Baath). Sie dominiert die Nationale Progressive

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Gewerkschaften

Unter dem Dachverband Allgemeine Föderation der Arbeitergewerkschaften stehen etwa 20 staatlich

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Militär

Die Gesamtstärke der Wehrpflichtarmee (Grundwehrdienstzeit: 30 Monate) hat sich seit Beginn

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Verwaltung

Syrien ist in 13 Gouvernorate (Muhafazat) und den Hauptstadtdistrikt gegliedert.

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Recht

Das Recht wurzelt in der islamischen Tradition der Scharia, die eine

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Bildungswesen

Es besteht Schulpflicht für Kinder im Alter von 6 bis 15

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Medien

Syrische Medien benötigen eine staatliche Lizenz. Staatliche und private Medien (seit 2008 zugelassen) unterliegen der

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Wirtschaft

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Wirtschaft

Das unter H. al-Assad in den 1990er-Jahren begonnene vorsichtige wirtschaftliche Reformprogramm wurde nach der Machtübernahme seines Sohnes Baschar deutlich forciert. Vor dem Hintergrund rückläufiger Öleinnahmen wurde die Transformation

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Landwirtschaft

Die Landwirtschaft (einschließlich Forstwirtschaft und Fischerei) bleibt trotz forcierter Industrialisierung ein wichtiger Faktor der syrischen Wirtschaft. Sie erbringt (2016) etwa 19,5 % des Bruttoinlandsprodukts

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Bodenschätze

Seit 1968 wird das 1966 im Nordosten Syriens entdeckte schwere schwefelreiche Erdöl gefördert und seit Mitte der 1970er-Jahre exportiert. Neue Erdölvorkommen

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Industrie

Im produzierenden Gewerbe, das 2016 rd. 19 % des BIP erwirtschaftete, dominiert

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Tourismus

2010 besuchten 8,5 Mio. ausländische Gäste, überwiegend aus arabischen Staaten, Syrien. Die Einnahmen beliefen

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Verkehr

Die Verkehrswege sind in dem dichter besiedelten westsyrischen Raum relativ gut ausgebaut. Das Eisenbahnnetz verbindet

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Geschichte

Syrien (»Altsyrien«) als kulturgeografischer Begriff bezeichnet den Bereich zwischen Euphrat und

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Vorgeschichte

Funde der Altsteinzeit sind in Syrien aus Küsten- und Flussterrassen sowie aus Höhlen bekannt. In

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Altorientalische Zeit

Syrien war ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. ein Bereich, der kulturell v. a. aus Mesopotamien und Ägypten, dann auch aus dem ägäischen Raum Einflüsse empfing. Die Tontafelarchive von Ebla (um 2400 v. Chr.) bezeugen nicht nur eine dichte Besiedlung der Ackerebenen, sondern auch

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Griechische und römische Zeit

Mit der Eroberung durch Alexander den Großen 333/332 v. Chr. setzte die Hellenisierung

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Islamische Reiche

Nach der Eroberung durch die muslimischen Araber (634–637/640) machten die Omaijadenkalifen 661 Damaskus zur Hauptstadt ihres Reiches. Es begann die allmähliche Arabisierung und dann

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Osmanische Herrschaft

1516/17–1918 war Syrien Teil des Osmanischen Reichs. Es besaß besondere Bedeutung durch den Fernhandel und als

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Königreich Syrien und Völkerbundmandat

Im Sykes-Picot-Abkommen von 1916 teilten sich Großbritannien und Frankreich Einflussgebiete im Nahen Osten. Syrien wurde dem französischen Interessengebiet zugesprochen. Beim Zusammenbruch der osmanischen Herrschaft 1918 von britischen und arabischen Truppen unter Feisal besetzt. Am 18.3.1920 wurde die Unabhängigkeit Syriens

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Das unabhängige Syrien

Die Nationalpartei, Trägerin der Unabhängigkeitsbewegung, stellte mit Schukri al-Kuwatli den Staatspräsidenten von 1943 bis 1949 und bis 1958 mehrmals den Premierminister. Innenpolitische Instabilität (mehrere Staatsstreiche zwischen 1949 und 1951) mündete 1951 in die Militärdiktatur von Adib Schischakli (* 1909, † 1964)

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Syrien unter Präsident Hafis al-Assad

Am 16.11.1970 stürzte eine Gruppe um den Luftwaffengeneral Hafis al-Assad in einem unblutigen Putsch (»Korrekturbewegung«) die herrschende Baath-Führung. Er errichtete nach und nach ein ganz auf seine Person ausgerichtetes System, das sich zudem in besonderer Weise auf Angehörige der religiösen Minderheit der Alawiten stützte. 1971 übernahm Assad die Führung der syrischen und panarabischen Baath-Partei, am 12.3. wurde er Staatspräsident und behielt dieses Amt bis zu seinem Tod (2000). Er verfolgte immer wieder später meist nicht realisierte panarabische Projekte (u. a. 1971

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Syrien unter Präsident Baschar al-Assad bis 2010

Nach dem Tod Assads (10.6.2000) wurde sein Sohn Baschar al-Assad sein Nachfolger in der Führung der Baath-Partei (am 16. 6. zum Generalsekretär gewählt) und des Staates (am 10.7. per Referendum zum Präsidenten gewählt; Amtseinführung und Vereidigung: 17.7.).

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Baschar al-Assad

Am 29.9.2000 veröffentlichte eine Gruppe von syrischen Intellektuellen in einer libanesischen Tageszeitung einen Appell für mehr demokratische Rechte und Meinungsfreiheit und forderte dabei u. a. die Aufhebung des seit 1963 bestehenden Ausnahmezustands und die Freilassung der

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Das Land im Bürgerkrieg

Nach dem Vorbild anderer arabischer Länder entstand im Frühjahr 2011 auch in Syrien eine Protestbewegung (Arabischer Frühling). Halbherzige Reformversuche von Präsident Assad, u. a. Aufhebung des langjährigen Ausnahmezustandes, verhinderten nicht, dass sich die innenpolitischen Auseinandersetzungen zu einem Krieg entlang konfessionell-ethnischer Trennungslinien unter Beteiligung ausländischer Akteure entwickelte (Syrischer Bürgerkrieg). Darin widerspiegelte sich die Rivalität zwischen der sunnitischen Vormacht Saudi-Arabien und dem schiitischen Iran, der türkisch-kurdische Gegensatz, das Großmachtstreben Russlands sowie der Kampf einer von den USA geführten internationalen Allianz gegen die Terrormiliz

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Kultur

Auf dem Boden des heutigen Syrien lebten bereits in der Steinzeit Menschen. Zwischen Südanatolien, Kanaan, dem Orontes und mittleren Euphrat kreuzten sich in Siedlungen, Handelsstädten, Stadt- und Kleinstaaten wie Ebla, Ugarit, Byblos, Qatna, Mari und Karkemisch Einflüsse verschiedener Hochkulturen des Vorderen Orients (babylonische Kultur, Hurriter, Aramäer), Kleinasiens (Hethiter), Altägyptens und der Ägäis. Davon zeugen Ruinen von Palästen, Tempeln, Wohnhäusern, Speichern und Zitadellen sowie Wandmalereien, Reliefs, Skulpturen und Tontafeln

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Literatur

Goetze, A., Religion fällt nicht vom Himmel. Die ersten Jahrhunderte des Islams (Darmstadt 2018)
Helberg, K., Der
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Quellenangabe
Brockhaus, Syrien. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/syrien