Die moderne Utopie speist sich aus Quellen der antiken und der mittelalterlichen Welt, aber sie ist nicht mit diesen identisch. Zwar kannte die Antike bereits zwei Varianten der Verhältnisses der Menschen zu der sie umgebenden Natur, die auch für den Utopiediskurs seit der frühen Neuzeit konstitutiv waren. Der »archistische«, d. h. herrschaftsbezogene Ansatz diagnostizierte in den ungebändigten Naturgewalten den entscheidenden »Feind« des Menschengeschlechts, dem nur durch staatlich erzwungene Disziplin ein von Menschen kontrollierter Raum des harmonischen Zusammenlebens abgerungen werden konnte. Die

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Quellenangabe
Brockhaus, Zur historischen Genese der modernen Utopie. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/utopie/zur-historischen-genese-der-modernen-utopie