Wählerverhalten, Wahlverhalten, das Verhalten des Einzelnen oder sozialer Gruppen in politischen Entscheidungssituationen.

Die empirische Wahlforschung beschäftigt sich mit dem Prozess der Wahlentscheidung. Ihr Gegenstand ist die Beschreibung und Erklärung vergangenen sowie die

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Zugangsweisen

Dem Wahlforscher stehen zwei methodisch unterschiedliche Zugangsweisen zur Verfügung: Die Aggregatdatenanalyse stützt sich in der Regel auf amtliche Statistiken, die für Kreise, Gemeinden oder andere Gebietseinheiten den

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Historische und aktuelle Erklärungsansätze

Am Anfang des 20. Jahrhunderts versuchte der französische Sozial- und Wirtschaftsgeograf André Siegfried (* 1875, † 1959) die unterschiedlichen Wahlergebnisse in Westfrankreich durch Unterschiede in der klimatischen, geografischen und geologischen Struktur der von ihm untersuchten Regionen zu erklären. Von größerer Bedeutung als die französische Wahlgeografie und die darauf aufbauende politische Ökologie Rudolf Heberles (* 1896, † 1965) wurde der eher soziologisch orientierte Ansatz der Columbia-Schule P. -F. Lazarsfelds u. a. Von diesem in

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Wählerverhalten in Deutschland

In Deutschland bildeten sich als Folge der Säkularisierung und der kulturellen Konflikte zwischen Protestanten und Katholiken schon früh starke fortdauernde Bindungen zwischen der katholischen Bevölkerung und dem Zentrum heraus, das von der Reichsgründung an vornehmlich von Katholiken gewählt wurde. Diese starke Bestimmung des Wählerverhaltens durch die Konfessionsstruktur führte zu einem bis in die Ära Adenauer reichenden bipolaren Parteiensystem. Gleichzeitig hatten sich stabile Koalitionen zwischen Minderheitengruppen (Polen, Dänen, Elsass-Lothringer) und den sie repräsentierenden Parteien herausgebildet. Neben der Konfessionsstruktur beeinflussten regionale politische

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Quellenangabe
Brockhaus, Wählerverhalten. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/wählerverhalten