Aeneis
Die Aeneis ist ein römisches Versepos. Sie wurde über einen Zeitraum von zehn Jahren (ca. 29-19 v. Chr.) von Vergil
(20 von 140 Wörtern)Entstehung und Vorbilder
Hauptvorbilder für Vergil waren die »Ilias« und »Odyssee« Homers, die den Trojanischen Krieg sowie die gleichnamige Irrfahrt des Odysseus behandeln. Beides verarbeitete Vergil, indem sein Titelheld Aeneas zunächst aus dem brennenden Troja flieht und anschließend auf einer mehrjährigen Irrfahrt durch das Mittelmeer nach Latium am Tiber gelangt, wo ein neuerlicher Krieg
(51 von 378 Wörtern)Aufbau und Inhalt
Anstelle der 24 Bücher des Homer begnügt sich die »Aeneis« getreu ihrem neoterischen Ansatz mit zwölf Büchern. Diese zerfallen in zwei gleichgroße Hälften, von denen die Bücher 1-6 (nach Vorbild der »Odyssee«) Aeneas Reise und 7-12 (nach Vorbild der »Ilias«) seine kriegerische Auseinandersetzung in Italien beschreiben. Daneben sind auch mehrere alternative oder Binnengliederungen möglich, wie im Folgenden dargelegt wird.
Am Beginn von Buch 1 begegnet Aeneas dem Leser in einem Seesturm, der zugleich die Göttin Iuno als dessen Verursacherin und
(80 von 621 Wörtern)Zentrale Motive und Kontroversen
In der Tradition klassischer Epiker wie Homer enthält die »Aeneis« zunächst allgemein verbreitete Elemente wie den Göttern als handelnde Figuren oder die nicht-lineare Erzählstruktur, indem die Handlung immer wieder von ausgedehnten Rück- und Vorausblicken unterbrochen wird.
Vergil steuerte aber auch eigene Erzählmotive bei. So kennzeichnet die Person des Aeneas die Unterwerfung unter den göttlichen Schicksalsspruch (»fatum«), der ihm
(82 von 549 Wörtern)Nachwirkung
Vergils »Aeneis« wurde umgehend als Meisterwerk erkannt, das bereits kurz nach seiner Veröffentlichung als Schullektüre diente. Zugleich verdrängte sie
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