Im 15. Jahrhundert aufgekommen und seit dem 16. Jahrhundert allgemein verbreitet, stand die (abwertende) Bezeichnung Aberglaube für von den offiziellen christlichen Glaubenslehren abweichende religiöse Vorstellungen und darauf bezogene Verhaltensmuster. Diese wurden – als Bestandteil vorchristlicher Religionen sowie eines in volkskulturellen Praxisformen sich zeigenden Alltagswissens – sowie z. T. auch als Bestandteile christlichen Irrglaubens (»Häresie«) vom christlichen Standpunkt aus als falsch beziehungsweise überwunden angesehen.

Der Begriff Aberglaube stellt ein Muster bereit, mit dem eine sich als »wahr« setzende Vorstellungsmacht ihr gegenläufige oder sich ihrer Ordnung entziehende

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Quellenangabe
Brockhaus, Begriffsgeschichte und Begriffsinhalt. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/aberglaube/begriffsgeschichte-und-begriffsinhalt