Der durch die Kunstgeschichtsforschung erarbeitete Stilbegriff »barock« führte zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer Neubewertung der bis dahin als schwülstig und verstiegen verrufenen Dichtung des 17. Jahrhunderts. Scharfe Kontraste gelten als gemeinsamer Nenner aller barocken Erscheinungen: Leben und Tod, Jetzt und Ewigkeit, Carpe diem und Memento mori, Weltgenuss und religiöse Ekstase. Für den Barockstil ist der Hang zur Übersteigerung, zu kühner Bildhaftigkeit und oft widersprüchlichen Bildern kennzeichnend. Vergleichbar mit der barocken (Fassaden-)Kunst werden die Mittel, das heißt Stil und Form, zulasten

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Quellenangabe
Brockhaus, Literatur. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/barock/literatur