Deutsche Philosophie, die Philosophie des deutschen Sprach- und Kulturraums war bis ins

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Mittelalter

Unter Karl dem Großen und seinen unmittelbaren Nachfolgern erfolgte ein erster Ausbau des Unterrichtswesens in Kloster-, Kathedral- und Palastschulen. Hier wurde in Vorlesung (Diktat), Nachschrift und Kommentierung griechisches und vor allem lateinisches Schriftgut der Antike in den (platonischen) Disziplinen der »sieben freien Künste« (»Trivium« und »Quadrivium«, Artes liberales) vervielfältigt, studiert und kommentiert sowie manches vom Griechischen ins Lateinische übersetzt. Hrabanus Maurus, genannt »Praeceptor Germaniae«, Abt in Fulda und später Erzbischof in Mainz, begründete das deutsche Schulwesen.

Notker III. (Notker Labeo

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Humanismus, Reformation und das neue naturwissenschaftliche Weltbild

Nikolaus von Kues bestimmte als Hauptaufgabe der Philosophie das (dialektische) Denken des Zusammenfalles des Gegensätzlichen (Coincidentia Oppositorum). Dieses Anliegen steht im Gegensatz zum damals herrschenden logischen Verständnis des Widerspruchsdenkens als Falschheitsdenken. Als Erster verdeutlichte Nikolaus seine Denkmethode mit mathematischen Betrachtungen zum Unendlichkeitsbegriff. Für die Erfassung der sinnlichen Realität und ihre verstandesmäßige Erkenntnis hielt Nikolaus logisch-widerspruchsfreies Denken für maßgeblich, betonte dabei jedoch dessen grundsätzlich vermutungshaften (»konjekturalen«) Charakter. Erst in der höchsten Stufe vernünftiger Einsicht wird die Koinzidenz von gelehrtem Wissen und

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Die Systemphilosophie des 17. Jahrhunderts

Das in der Renaissance gesammelte Wissen verlangte überall nach Sichtung, Bewertung und Darbietung für den Gebrauch der gelehrten Welt. Dafür leisteten deutsche Gelehrte für ganz Europa vorbildliche Arbeit. Georg Horn (* 1620, † 1670) schrieb z. B. die erste auch die Neuzeit einbeziehende Philosophiegeschichte, Daniel Georg Morhof (* 1639, † 1691) verfasste mit seinem »Polyhistor« ein mehrfach neu bearbeitetes und in ganz Europa verbreitetes Lehrbuch aller Disziplinen mit reichen Literaturangaben. Parallel zum französischen

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Die Philosophie der deutschen Aufklärung im 18. Jahrhundert

Die deutsche Aufklärung ist Teil der letzten gesamteuropäischen Geistesepoche. Gesamteuropäische Ziele der Aufklärungsphilosophie waren die erkenntnistheoretische Kritik und Konsolidierung des Wissens, seine Verwendung zur Bildung des Menschen, und zwar sowohl der individuellen Persönlichkeit als auch durch die Verbreitung der Kenntnisse und wissenschaftlichen Fähigkeiten in der Volksbildung, schließlich die Kritik aller bestehenden staatlichen, zivilisatorischen und kulturellen Verhältnisse und deren Reform oder Revolutionierung nach Maßgaben des erreichten Wissensstandards. Hierzu gaben die großen philosophischen Systeme des 17. Jahrhunderts die Ausgangs- und Anknüpfungspunkte. Die gesamteuropäische

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Die deutsche Philosophie im 19. Jahrhundert

Die Transzendentalphilosophie Kants bildete den Ausgangspunkt der deutschen philosophischen Bewegung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowohl in ihrer interpretierenden Weiterentwicklung wie in ihrer Bekämpfung. Kants idealistische Behandlung des »Ding-an-sich«-Problems in der 1. Auflage der »Kritik der reinen Vernunft« (1781) wurde zum Anknüpfungspunkt neuer Systembildungen der Denker des sogenannten deutschen Idealismus. Seine realistische Behandlung in der 2. Auflage der »Kritik der reinen Vernunft« (1787) inspirierte eine entsprechende Reihe realistischer Kantianer.

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Immanuel Kant (1724–1804). Er leitete eine »kopernikanische Wende« in der Philosophie ein,

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Die deutsche Philosophie im 20. und 21. Jahrhundert

Die philosophiehistoriografischen und systematischen Tendenzen setzten sich über die Jahrhundertgrenze kontinuierlich fort. Die meist von katholischen Denkern getragene Neuscholastik blieb eine konstante Strömung, in der neben den aristotelisierenden Thomisten Konstantin Gutberlet (* 1837, † 1928), Joseph Gredt (* 1863, † 1940), M. Grabmann, C. Baeumker, K. Rahner, Johannes Hirschberger (* 1900, † 1990), J. Pieper, Ludger Oeing-Hanhoff, O. von Nell-Breuning, Wolfgang Kluxen (* 1922, † 2007), J. B. Metz u. a. auch platonisierende und an Augustinus orientierte Denker wie P. Wust, Johannes Hessen (* 1889, † 1971), M. Scheler, F. J. von Rintelen, R. Guardini, Stephan Otto (* 1931, † 2010) auftraten.

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Literatur

V. P. Gumposch: Die philosophische Literatur der Deutschen. Von 1400 bis um 1850 (1851; Nachdruck 1967);
M. Wundt: Die deutsche Schulmetaphysik des 17. Jahrhunderts (1939; Nachdruck 1992);
derselbe: Die deutsche Schulphilosophie im Zeitalter der Aufklärung (1945; Nachdruck 1992);
F. Ueberweg: Die deutsche Philosophie des XIX. Jahrhunderts u.
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Quellenangabe
Brockhaus, Deutsche Philosophie. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/deutsche-philosophie