Evolutionsbiologie, naturwissenschaftliche Forschungsdisziplin, die alle Aspekte der stammesgeschichtlichen Entwicklung (Evolution) der Organismen erfasst. Sie geht davon aus, dass 1) die Lebewesen aufgrund chemischer und physikalischer Prozesse vor gut 3,5 Mrd. Jahren schrittweise aus vorhandenen chemischen Elementen entstanden sind und dass sich 2) nach Entstehung allererster organischer Makromoleküle und einfacher Lebensformen eine unüberschaubare Fülle

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Geschichte der Evolutionsbiologie

Mythen, Märchen und Religionen belegen, dass sich Menschen schon seit Jahrtausenden Gedanken über die Entstehung der Erde und des Lebens machen. Eine naturwissenschaftliche Basis für solcherlei Vorstellungen entstand für die westliche Welt vor etwa 2 500 bis 3 000 Jahren im alten Ägypten, in Mesopotamien und im antiken Griechenland. Hier liegen die Wurzeln unserer Naturerkenntnis. Die Wiege der Naturgeschichte und Biologie ist die ionische Naturphilosophie, die man mit Namen wie Anaximander, Pythagoras, Thales, Heraklit oder Demokrit assoziiert. Zu damaliger Zeit wurden bereits radikal

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Entwicklung der Evolutionstheorie nach Darwin

Die Wiederentdeckung der mendelschen Vererbungsregeln um 1900 durch C. E. Correns, H. de Vries und E. Tschermak lieferte die Erklärung für die von Darwin postulierte und durch Fakten belegte, aber noch nicht kausalanalytisch nachgewiesene Variabilität der Arten. Durch Ergebnisse vieler biologischer Wissenschaftsdisziplinen hat sich die ursprüngliche Theorie Darwins zu einer »Synthetischen Theorie der Evolution« weiterentwickelt, die sich zwischen 1930 und 1950 herausbildete

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Evolutionäre Erkenntnistheorie

Aus der Annahme, dass die Evolution ein universelles Prinzip ist, entstand in den letzten Jahrzehnten die evolutionäre Erkenntnistheorie, die sich mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen des menschlichen Erkenntnisapparates auseinandersetzt. Die Grundposition

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Die Meme als Vererbungseinheiten

R. Dawkins prägte 1976 den Begriff Mem, mit dem Ideen, Verhaltensweisen und Fertigkeiten bezeichnet werden, die durch Imitation rasch von Mensch zu Mensch übertragen werden und sich so sehr schnell rund um die

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Ablauf der Evolution der Organismen

Die Erde ist wahrscheinlich rund 4,6 Mrd. Jahre alt und verändert sich seither fortwährend. Sie bildete schon in den ersten 500 Mio. Jahren eine aus eng aneinandergrenzenden Platten bestehende feste Kruste, die Lithosphäre, über der eine gasförmige Atmosphäre entstanden war. Mit Abkühlung der äußeren Erdschichten entstanden Urmeere. In diesen entwickelte sich vor knapp 4 bis vor 3,5 Mrd. Jahren das Leben. Die Bildung von organischen Molekülen, z. B. Zuckern, organischen Basen und Aminosäuren, führte zur Entstehung von zumeist polymeren Makromolekülen wie Peptiden und Oligonukleotiden;

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Ursachen der Evolution

Die Ursachen der Evolution liegen in Variabilität des genetischen Materials und in der natürlichen Auslese. Der Selektion wird im Allgemeinen eine ausschließliche

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Mutationen und biologische Fitness

Molekulare Mutationen, und zwar solche, die sich an der DNA abspielen, sind die Grundvoraussetzung für evolutionären Wandel. Sie treten meist in somatischen Körperzellen auf (somatische Mutationen) und verschwinden mit dem Tod des Individuums. Mutationen in den Keimzellen (generative Mutationen) hingegen werden an die nachfolgende Generation weitergegeben, falls sie sich nicht so negativ auswirken, dass die Embryonen absterben. Wenn viele Individuen in einer Population

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Sexuelle Reproduktion und Meiose

Bei der sexuellen Fortpflanzung mischen sich die Genome zweier Individuen, um Nachkommen zu zeugen, die sich untereinander und von den

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Werke

Weiterführende Literatur:

W. Henke u. H. Rothe: Stammesgeschichte des Menschen (1999);
C. Vogel: Anthropologische
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Quellenangabe
Brockhaus, Evolutionsbiologie. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/evolutionsbiologie