Lebensqualität, bezeichnet eine vorherrschende Leitidee in modernen Gesellschaften für die Gestaltung der Lebensverhältnisse. 

Lebensqualität wird als weiter Begriff mit unterschiedlichen Definitionen gebraucht und beinhaltet die »objektiven« Lebensbedingungen, die Wahrnehmungen und Bewertungen der Lebensbedingungen durch die Individuen sowie das »subjektive« Wohlbefinden. Historisch gesehen ist die Orientierung an höherer Lebensqualität mit der

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Die Dimensionen der Lebensqualität

Eine Präzisierung erfuhr der Terminus Lebensqualität durch die Soziologen W. Glatzer und W. Zapf, die drei charakteristische Merkmale hervorheben.

1) Lebensqualität ist ein mehrdimensionaler Sachverhalt und steht in Kontrast zum allein auf ökonomische Tatsachen bezogenen Begriff des Wirtschaftswachstums. Sie erstreckt sich auf verschiedene Lebensbereiche, z. B. Arbeitsbedingungen, Wohnverhältnisse, Gesundheit, Bildung, Sozialbeziehungen und natürliche Umwelt. Art und Priorität der Bereiche stehen nicht grundsätzlich fest, sondern können auf der Basis

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Die Messung der Lebensqualität

Die Beurteilung der Lebensqualität ist prinzipiell von zwei verschiedenen Standpunkten aus möglich. Sie kann entweder aus der Sicht wissenschaftlicher Experten oder aus der Sicht der betroffenen Individuen erfolgen. Im ersten Fall besteht das Problem, dass Natur- beziehungsweise Sozialwissenschaftler, die zwar über spezielles Wissen und Messtechniken verfügen, über die Qualität des Lebens ohne Einbeziehung der Sicht der Betroffenen entscheiden. Im zweiten Fall schätzen die Betroffenen selbst ihre Lebensqualität ein, wobei

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Der Lebensstandard als Grundlage der Lebensqualität

Ein gewisser materieller Lebensstandard wird, besonders in hoch entwickelten Industriestaaten, als grundlegender Bestandteil von Lebensqualität angesehen. Während in ökonomisch schwächeren Volkswirtschaften (z. B. gegenwärtig in Mittel- und Osteuropa) die Hebung des Lebensstandards oftmals eine zentrale Stellung einnimmt, ist die Entwicklung in den wohlhabenderen Ländern zum

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Die Messung des Lebensstandards

Die Messung des Lebensstandards eines Landes oder einer Bevölkerungsgruppe hat eine weit in das 19. Jahrhundert zurückreichende Tradition. Die Ausprägungen von Armut und Reichtum sowie die Wohlstandsentwicklung wurden zu einem frühen Anliegen der Wirtschafts- und Sozialstatistik. Der am häufigsten verwendete aggregierte Indikator ist das im

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Psychosoziale Grundlagen der Lebensqualität

Im Kern der wahrgenommenen Lebensqualität steht das subjektive Wohlbefinden, dessen meistbeachtete Teildimensionen »Lebenszufriedenheit« und »Glück« sind. Die Lebenszufriedenheit bezieht sich auf die gesamtheitliche Bewertung des eigenen Lebens beziehungsweise der eigenen Lebensumstände durch die Individuen. Sie ist damit

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Befunde zur wahrgenommenen Lebensqualität

Zu den interessanten Befunden der Lebensqualitätsforschung gehört die hohe Stabilität des subjektiven Wohlbefindens in den verschiedenen Gesellschaften. Beispielsweise weist die Lebenszufriedenheit in Deutschland in den letzten 20 Jahren nur geringfügige Schwankungen auf. Zwar verändert das einzelne Individuum sein subjektives Wohlbefinden eher häufig, im Aggregat gleichen sich aber Verbesserungen und Verschlechterungen offensichtlich weitgehend aus. Subjektives Wohlbefinden erweist sich als ambivalent und differenziert,

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Zum Stellenwert von Lebensqualität

Der Begriff Lebensqualität löste in der älteren Wohlfahrtsökonomie Wohlfahrtskonzepte ab, die in der messbaren Gütermenge den gesellschaftlichen Wohlstand sahen. Der psychologische Wohlfahrtsbegriff der älteren Wohlfahrtsökonomie unterstellte die grundlegende Messbarkeit des

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Literatur

The Pursuit of Human Well-Being: The Untold Global History, hg. v. R.
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Quellenangabe
Brockhaus, Lebensqualität. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/lebensqualität