Sprachliche Zeichen sind, semiotisch gesehen, wie Zeichen allgemein, als bloße Zeichengestalten ohne Bedeutung; diese erhalten sie, indem ihnen Benutzer (Sprecher/Schreiber, Hörer/Leser) Bedeutung verleihen (Bedeutungskompletion). Lesen als Decodierung der vom Schreiber codierten Zeichen geht von einem gemeinsamen Code aus, der aber nicht für beide völlig identisch ist. Lesen heißt nicht, dass der Leser dem Text nur jene definierte Bedeutung mehr oder weniger korrekt »entnimmt«, die ein Schreiber ihm durch den Text »mitteilt«. Vielmehr ist Lesen eine aktive bedeutungsschaffende Tätigkeit, nicht

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Quellenangabe
Brockhaus, Lesen als kulturelle Schlüsselqualifikation. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/lesen/lesen-als-kulturelle-schlusselqualifikation