In einer klassischen Untersuchung hat der Ethnologe A. v. Gennep als besonderes Merkmal von Übergangsriten (»rites des passage«) – z. B. Pubertätsriten, Hochzeitsfeiern, Begräbnissen – den Dreischritt von Trennung, Umwandlung und Wiedereingliederung skizziert. Die zentrale Umwandlungsphase ist dabei ein Abschnitt grundlegend neuer, das Alltagsleben transzendierender Erfahrungen. Nach der Trennung von der gewohnten Umgebung sind jetzt die normalerweise geltenden sozialen Regeln aufgehoben. Die Teilnehmer an den Riten verhalten sich in einer Weise, die gewöhnlich nicht zulässig ist; ihre Sichtweise der Welt und ihre Identität ändern

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Quellenangabe
Brockhaus, Das Reisen in Mythos und Religion. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/reisen/das-reisen-in-mythos-und-religion