Sehen [althochdeutsch sehan, eigentlich »mit den Augen verfolgen«], das Wahrnehmen der in optischen Reizen enthaltenen Informationen über die Umgebung, einschließlich der daraus folgenden Konsequenzen für das Handeln mittels eines speziellen visuellen Systems. Die Leistungsfähigkeit des Systems hängt primär von seinem Vermögen ab, die physikalischen Eigenschaften optischer Signale, wie Intensität und Wellenlänge, zu analysieren, als Helligkeit beziehungsweise Farbe den Objekten zuzuordnen, von denen sie ausgehen, und damit erzeugte Anordnungsmuster sowie Bewegungen in ihnen zu erkennen. Eine Zuordnung in der Fläche ermöglichen

(80 von 586 Wörtern)
Möchten Sie Zugriff auf den vollständigen Artikelinhalt?

Physiologie des Sehens

Das Auge erzeugt mittels seines dioptrischen Apparats – Hornhaut, Augenkammern, Iris, Linse und Glaskörper – auf der Netzhaut ein verkleinertes und umgekehrtes reelles Bild des betrachteten Gegenstands. Dieser muss zwischen Nahpunkt und Fernpunkt liegen, um scharf abgebildet zu werden. Dass bereits das Auge mehr als bloß ein passiver Registrierapparat ist, zeigt sich darin, dass es sich auf

(55 von 390 Wörtern)

Lichtwahrnehmung und -verarbeitung

Die Verarbeitung der Information, welche die auf den Augenhintergrund projizierten Bilder enthalten, beginnt in den durch synaptische Kontakte miteinander verbundenen Schichten der Netzhautzellen. Ausgelöst wird die Lichtwahrnehmung bei Absorption von Lichtquanten (Photonen) durch den Sehfarbstoff Rhodopsin innerhalb der Lichtsinneszellen, genauer gesagt im sogenannten Außensegment der Sinneszellen. In diesem Außensegment befindet sich ein Stapel von etwa 1 000 dicht gepackten Scheiben, die ihrerseits mit Rhodopsin gefüllt sind. Trifft ein Photon auf ein Rhodopsinmolekül, so ändert sich dessen Struktur, eine Signalkaskade kommt in

(80 von 654 Wörtern)

Psychologie

Das Sehen ist Gegenstand der Psychologie mit Bezug auf die Gesamtleistungen, die sich aus dem Zusammenwirken von Vorgängen der visuellen Informationsverarbeitung im Gehirn ergeben. Das betrifft das subjektive Abbild der Realität in der visuellen Wahrnehmung und Leistungen der aktiven Orientierung in der Umgebung im Dienste der Handlungsorganisation, unter Einschluss der Bewegungskoordination. Mit dieser Ausrichtung setzt die Psychologie u. a. den Maßstab für die Integration von Einzelbefunden, die beim Studium der Hirntätigkeit am neuralen Substrat erhoben werden, und sie schafft Grundlagen für

(80 von 737 Wörtern)

Werke

Weiterführende Literatur:

D. H. Hubel: Auge u. Gehirn. Neurobiologie des Sehens (aus dem
(11 von 63 Wörtern)

Quellenangabe
Brockhaus, Sehen. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/sehen