sozialer Wandel, sozialwissenschaftlicher Grundbegriff, der darüber hinaus auch im täglichen Sprachgebrauch

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Begriffsbestimmung

Im Rahmen sozialwissenschaftlicher Untersuchungen und im soziologischen Sprachgebrauch bezeichnet sozialer Wandel die Veränderung sozialer Strukturen in einem bestimmten Zeitabschnitt, sowohl in quantitativer (das Anwachsen oder der Niedergang bestimmter Erscheinungen) als auch in

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Modellbildung

Als grundlegende Form und primäre Erfahrung des sozialen Wandels ist der Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft im Europa des 18. und 19. Jahrhunderts anzusehen. Er hat heute weite Teile der Welt erfasst und ist – besonders im Rahmen der Diskussionen um Globalisierung, Entwicklungspolitik und die Begrenzungsmöglichkeiten industriekapitalistischer und marktökonomischer Entwicklungen – Gegenstand wissenschaftlicher Debatten und politischer Auseinandersetzungen. Am Anfang stand dabei die Frage nach den Ursachen und Folgen, v. a. aber auch den

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Geschichte und Theorien

Auch ältere Gesellschaften waren – wie Menschen insgesamt – sicherlich in Bewegung und lebten unter jeweils sich verändernden Rahmenbedingungen. Um diese allerdings als sozialen Wandel fassen zu können, bedurfte es der erst mit dem 18. Jahrhundert in Erscheinung tretenden Erfahrungen eines eine ganze Gesellschaft umfassenden Umbruchs und einer diesen bestimmenden sozialen und wirtschaftlichen Dynamik. Damit wird auf die Entstehung und Ausbreitung der modernen Industriegesellschaft verwiesen. Während also der Prozess des sozialen Wandels und das Bemühen um seine Erforschung und Deutung bereits zum Ende

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Forschungsbereiche und Problemstellungen

Aufgrund seiner umfassenden, keineswegs aber unbestrittenen Rolle als Indikator und gegebenenfalls sogar Impuls gesellschaftlicher Veränderungen ist sozialer Wandel zum einen Gegenstand allgemeiner soziologischer Forschungen (Gesellschaftstheorie, Makrosoziologie, Gesellschaftsgeschichte); zum anderen ist er ein Thema im Bereich spezieller Soziologien. Bei Letzterem bezeichnet sozialer Wandel die zeitliche Dimension der Veränderungen maßgeblicher Elemente oder

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Aktuelle Entwicklungen

Während im Bereich der wissenschaftlichen Diskussion instrumentelle Fragen, also etwa zur Erhebung und Auswertung von Daten oder zur Festlegung von Gesellschaftsausschnitten und zur Operationalisierung von Begriffen, im Vordergrund stehen, lebt die publizistische Diskussion nicht zuletzt vom Entwurf großer Szenarien, in denen Chancen und Risiken dieser

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Werke

Weiterführende Literatur:

W. F. Ogburn: Kultur und sozialer Wandel. Ausgewählte Schriften (1969);
Sozialer Wandel, Zivilisation u. Fortschritt als Kategorien der soziologischen Theorie, hg. v. H. P. Dreitzel (21972);
Funk-Kolleg Sozialer Wandel, hg. v. T. Hanf u. a., 2 Bde. (1975);
G. Wiswede u. T. Kutsch: Sozialer Wandel. Zur Erklärungskraft neuerer
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Quellenangabe
Brockhaus, sozialer Wandel. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/sozialer-wandel