Transformationsgesellschaften, politik-, sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Begriff, der darauf zielt, Prozesse und Steuerungsprobleme gesellschaftlichen Umbruchs im Zusammenhang und als (einer Gestaltung in gewissem Maße zugängliches) Wechselspiel grundlegender politischer,

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Historische Entwicklung

Wissenschaftsgeschichtlich knüpft der Begriff Transformationsgesellschaft zum einen an kybernetische Modelle zu planbaren beziehungsweise geplanten Umgestaltungsprozessen von Systemen im Hinblick auf erwünschte Zielvorgaben an, zum anderen nimmt er Bezug auf die sozialhistorischen Studien (»The great transformation«, 1944) des ungarisch-britischen Wirtschaftshistorikers Karl Polanyi (* 1886, † 1963), der sich v. a. mit den Folgen und Fehlentwicklungen des »undurchschauten« Übergangs vormoderner »integrierter« Wirtschafts- und Gesellschaftsmodelle zu liberalen Markt- und Gesellschaftsvorstellungen auf der Basis einer freiheitlichen, kapitalistischen Ökonomie befasste und sich dabei auch mit den in unterschiedlichen

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Neuansatz und Modellbildungen in den 1990er-Jahren

Im Zusammenhang der Diskussionen um die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umgestaltungsprozesse in Mittel- und Osteuropa nach dem Zusammenbruch des »Ostblocks« 1989–91 ist der Begriff Transformationsgesellschaften v. a. in den 1990er-Jahren zur Bezeichnung der Rahmenplanungen sowie Entwicklungsprozesse der ehemals sozialistischen Gesellschaften in die politische und die wissenschaftliche Diskussion aufgenommen worden. Es sollte mit diesem Begriff hervorgehoben werden, dass sich die Gesellschaften in einem erwünschten grundlegenden gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen und kulturellen Umbauprozess befinden, an dessen Ende sich – wie von den Bevölkerungen und den

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Perspektiven

Ihrem Programm nach sind die Transformationsgesellschaften dadurch bestimmt, dass sie ein freiheitliches Wirtschaftssystem (Marktwirtschaft), eine bürgerliche Eigentums- und Rechtsordnung, eine liberale Gesellschaft, soziale Integration, eine Mehrparteiendemokratie, Gewaltenteilung, intermediäre Organisationen und eine von unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren und Individuen getragene Öffentlichkeit anstreben. Inwieweit diese Aufgaben in den existierenden Transformationsgesellschaften bereits

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Quellenangabe
Brockhaus, Transformationsgesellschaften. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/transformationsgesellschaften