Ver|antwortung [zu mittelhochdeutsch verantwürten »(vor Gericht) rechtfertigen«], ein im 20. Jahrhundert in das Zentrum

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Verantwortung als ethisches Problem

Dem Wortsinn nach bezeichnet Verantwortung eine dreistellige Relation: Jemand ist für etwas gegenüber einer Instanz verantwortlich. »Verantwortung tragen« heißt also: bereit sein oder genötigt werden, sich zu »ver-antworten«, jemandem für etwas, in Bezug auf etwas zu antworten. Dementsprechend wirft die ethische Verantwortungsproblematik folgende Grundfragen auf: 1) Wer ist unter welchen Bedingungen verantwortungsfähig und verantwortungspflichtig? – 2) Wem ist einer verantwortlich, welche Instanz kann Rechenschaft fordern? – 3) Worauf bezieht sich die Verantwortung, was ist

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Zeitgeschichtliche Bedeutung

Die traditionelle Ethik ging von einem einfachen Modell menschlichen Handelns aus, dessen Reichweite bei den unmittelbaren, für jedermann einsichtigen Ergebnissen endete. Die Handlungsbedingungen moderner Gesellschaften zeichnen sich jedoch durch eine Verlängerung und Vernetzung von Handlungsketten aus, d. h., die Handlung eines Einzelnen steht in einem größeren, arbeitsteiligen und oft folgenreichen Zusammenhang und gewinnt darin erst ihren Sinn. Die Stabilisierung

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Verantwortung und Verantwortlichkeit

Arbeitsteilung (z. B. in der Geschäftsleitung eines Unternehmens oder in der Regierung) führt zu einer Diffusion der Verantwortung. Jeder Beteiligte kann nur einen Ausschnitt der infrage stehenden Gesamtabläufe überblicken und ist für die Abwägung verschiedener Aspekte auf die Einschätzung Dritter angewiesen. So gehen wissenschaftliche Entdeckungen, zum Teil vermittelt durch politische Entscheidungen, in technische Nutzung über. Wissenschaftler, Politiker und Techniker(gruppen) sind dann z. B. an der Einführung eines Produktes beteiligt, das insbesondere bei schädlichen Neben- oder Folgewirkungen vor der Öffentlichkeit zu verantworten ist.

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Schuld, Haftungsverantwortung und Entscheidungsverantwortung

Die Ambivalenz des Rufs nach Verantwortung wird sichtbar, wenn man die Zeitstrukturen unterschiedlicher Verantwortungsbegriffe betrachtet. Die rechtliche Verantwortung bezieht sich auf vergangene Ereignisse, entweder auf Handlungen, die Rechtsnormen verletzt haben

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Bedingungen verantwortlichen Handelns

Zur Unterstützung wichtiger Entscheidungen über Handlungsziele und Verfahrenswege etwa in Politik, Wirtschaft oder Forschung können Experten (z. B. Politikberatung), Ethikkommissionen wie auch Kriterien der Folgenabschätzung in den Diskurs einbezogen

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Quellenangabe
Brockhaus, Verantwortung. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/verantwortung-20