Zivilgesellschaft, im Allgemeinen mit Bürgergesellschaft gleichbedeutend gebrauchter Begriff, der in den 1990er-Jahren Eingang in die politischen und sozialpolitischen Diskussionen gefunden hat und darüber hinaus auch in gegenwartsdiagnostischen und kulturkritischen Zusammenhängen sowie in vergleichenden Betrachtungen eine Rolle spielt. Zivilgesellschaft stellt den Grundriss einer politischen Ordnung dar, die – durchaus

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Dimensionen des Begriffs Zivilgesellschaft

Vor dem Hintergrund einer spezifisch nordamerikanischen Diskussion, die sich zum einem auf den anglo-amerikanischen Pragmatismus, zum anderen auf die Tradition der älteren europäischen Vorstellungen bürgerlicher Gesellschaftsordnungen und eines entsprechenden Gemeinde- und Gemeinwesens bezieht, unterscheidet der

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Wortgeschichte

In seinem heutigen Verständnis als Organisation eines Gemeinwesens durch das gemeinsame Handeln von Individuen geht der Begriff historisch auf A. Ferguson und die Anfänge der bürgerlichen Sozialtheorie im 18. Jahrhundert zurück. Fergusons Entwurf einer am historischen Fortschritt, an einer bürgerlichen Rechtsordnung und am privatwirtschaftlichen Handeln (»Besitzindividualismus«) orientierten Geschichte der Gesellschaft und ihrer politischen Ordnung (»A history of civil society«, 1767) übte sowohl auf A. Smith und die übrige schottische Moralphilosophie des 18. Jahrhunderts als auch auf die Väter der US-amerikanischen Verfassung und den Liberalismus

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Die aktuelle Bedeutung der Zivilgesellschaft

Seine aktuelle Bedeutung als Assoziation selbstständiger, politisch mündiger und sozial engagierter Bürger gewinnt der Begriff Zivilgesellschaft aus in den letzten Jahrzehnten sich abzeichnenden Entwicklungen und Ansätzen, die darauf zielen, das Feld gesellschaftlichen Handelns in seiner Eigenständigkeit einerseits gegenüber Politik und Staat, die sowohl im konservativen und autoritären Denken als auch in der staatssozialistischen Tradition den Vorrang hatten, andererseits gegenüber der politischen Dominanz der Wirtschaft und der Definitionsmacht des Politischen durch die Medien beziehungsweise der Begründung von Politik aus der Perspektive

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Handlungsfelder und Perspektiven

In dem damit gesetzten Verständnis kann Zivilgesellschaft als die spezifisch moderne Form der Gesellschaft angesehen werden, wodurch der Begriff selbst die Funktion eines »großen Schirms« (Dubiel) übernimmt, hinter dem sich die unterschiedlichsten Ansprüche sammeln können, freilich immer nur begrenzt,

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Werke

Weiterführende Literatur:

Europa u. die Civil Society, hg. v. K. Michalski (1991);
H. Dubiel: Ungewissheit u. Politik (1994);
M. Walzer: Zivile Gesellschaft u. amerikanische Demokratie (aus dem Amerikanischen, Neuausgabe 1996);
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Quellenangabe
Brockhaus, Zivilgesellschaft. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/zivilgesellschaft