Die ägyptische Kultur ist eine aus verschiedenen regionalen Kulturen durch Überlagerung

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Gesellschaft

Die Ägypter kannten keinen Begriff für »Staat«; sie identifizierten ihn mit dem Königtum, das sich von Gott herleitete und so auf göttlichem Willen beruhte. Die göttliche Legitimation war damit die Grundlage der königlichen Macht, die sich auf Priester- und Beamtenschaft stützte. Die Gesellschaft war anfangs grundsätzlich offen, einfachen Leuten war der

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Kunst

Die ägyptische Kunst war vorwiegend funktional. Ihre Anfänge stehen in Zusammenhang mit den Jenseitsvorstellungen: dem Glauben an ein Fortleben nach dem Tod unter bestimmten Voraussetzungen. Bereits in der Jungsteinzeit des 4. Jahrtausends v. Chr. wurden den Verstorbenen Beigaben mitgegeben: farbig verzierte Keramikgefäße, Schminkpaletten aus Stein, Zeugnisse der ältesten Reliefkunst sowie Bildwerke aus Ton oder Knochen (Menschen- und Tierfiguren). Die vorgeschichtliche Keramik stellt einen Höhepunkt der ägyptischen Keramikkunst dar, die Verzierung wurde eingeritzt und weiß gefüllt, zunächst geometrische Ornamentik, in der Negadekultur I Tiere,

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Literatur

Die Fülle des erhaltenen Schrifttums ist sehr groß. Auf Stein, Papyrus, Holz, Leder, Leinen und Scherben sind Urkunden des öffentlichen und privaten Lebens aus allen Zeiten erhalten. Sie zählen zur Gebrauchsliteratur (kultisches, wissenschaftliches und administratives Schrifttum); ihr gegenüber ist der Anteil der eigentlichen (oder schönen) Literatur (edukatives und unterhaltendes Schrifttum) verhältnismäßig gering und zweifellos nur ein Bruchteil des einst Vorhandenen.

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Ägyptische Kultur: Reliefkunst

Farbig gefasste Reliefs aus Luxor

Grabinschriften: Die Gräber der hohen Beamten blieben zu Teilen für

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Musik

Wie bei allen alten Hochkulturen sind von der frühen ägyptischen Musik nur das Instrumentarium und Angaben zur Aufführungspraxis bekannt. Quellen sind Bildzeugnisse und einige Funde; Notationen, Anhaltspunkte zum Tonsystem und zur Melodie- und Rhythmusbildung

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Religion

Seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. werden im alten Ägypten religiöse Vorstellungen greifbar, in denen anfangs göttliche Mächte in Gestalt von Tieren und Fetischen, seit etwa 3000 v. Chr. auch in Menschengestalt begegnen. Der alte tierische Aspekt bleibt als Attribut erhalten und wird bevorzugt an die Stelle des Kopfes gesetzt; so entstehen die typischen Mischwesen aus Menschenleib und Tierkopf wie der falkenköpfige Horus, der widderköpfige Amun, die löwenköpfige Sachmet. Die Fülle der Gottheiten wird häufig zu Dreiheiten (Triaden) und Neunheiten geordnet; ein wirklicher

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Schrift

Das Bedürfnis zur schriftlichen Aufzeichnung von Sachverhalten entwickelte sich in Ägypten seit dem ausgehenden 4. Jahrtausend v. Chr. aus wirtschaftlichen Notwendigkeiten im Güterverkehr. Wortzeichen als Beischrift zu wirtschaftlichen Transaktionen treten um 3150 v. Chr. auf, zu symbolhaften geschichtlichen Darstellungen auf Kultgegenständen aus Nechen (Hierakonpolis) und auf Annalentäfelchen aus Abydos und Sakkara erst später um 3000 v. Chr. Hieraus entwickelt sich auf der Grundlage von Bildern eine Konsonantenschrift (Hieroglyphen), deren Zeichen zunächst die dargestellten Dinge selbst im Wortlaut ausdrückten, dann jedoch davon abgelöst auch für

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Sprache

Die Sprache Altägyptens gehört zur Gruppe der afroasiatischen Sprachen; sie hat im Wortschatz und in der Grammatik viele Gemeinsamkeiten mit anderen Sprachen dieser Gruppe, etwa mit den Berbersprachen und den semitischen Sprachen Äthiopiens in Afrika, mit dem Akkadischen, Hebräischen und Aramäischen in Vorderasien, doch

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Volkskultur

Das Wohnhaus wurde im Gegensatz zu den Göttertempeln aus vergänglichen Materialien errichtet. Als Hauptbaustoffe dienten luftgetrocknete Lehmziegel und Rohr. Infolgedessen, aber auch wegen späterer Überbauung, sind nur wenige Wohnsiedlungen erhalten geblieben. Die Hütten der breiten Bevölkerung waren von äußerster Einfachheit, während die Residenz Amenophis' IV./Echnatons, Amarna, als Villenstadt einen Sonderfall darstellte. Hier enthielt das Wohnhaus ein über die ganze Nordseite sich erstreckendes Empfangszimmer, ein dahinter liegendes quadratisches Speisezimmer, dessen Decke über die angrenzenden Räume hinausragte und das durch hoch gelegene

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Wissenschaft

Anfänge der Kalenderrechnung und Astronomie gehen auf das alte Ägypten zurück. Das bürgerliche oder Wandeljahr, das vermutlich ein älteres, auf Mondzyklen beruhendes Jahr ersetzte, wurde mit seinem Beginn (Neujahr) auf den Zeitpunkt des jährlich einsetzenden Hochwassers des Nils, der für die Landwirtschaft wichtigen Nilschwelle, festgelegt, deren Beginn sich durch den Frühaufgang (»heliakischer Aufgang«) des Sirius (griechisch Sothis, ägyptisch Sepedet) nach einer 70 Tage währenden Unsichtbarkeit ankündigte. Dies führte die Ägypter zu einem Jahr von 365 Tagen, das sie in 3 Jahreszeiten

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Literatur

Allgemeines:

Reclams Lexikon des alten Ägypten, hg. v. I. Shaw u. P. Nicholson (aus dem Englischen, 2010);
Encyclopedia of the archaeology of ancient Egypt, hg. v. K. A. Bard (London u. a. 1999);
W. Helck u. E. Otto: Kleines Lexikon der Ägyptologie (41999);
E. Hornung: Einführung in die Ägyptologie (72010);
G. Rachet: Lexikon des Alten Ägypten (2013);
T. Beckh, G. Neunert: Die Entdeckung Ägyptens. Die Geschichte der Ägyptologie in Porträts (2014);
T. Wilkinson: Who is who im Alten Ägypten: Herrscher, Höflinge, Handwerker (2015);
derselbe: Aufstieg u. Fall des
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Quellenangabe
Brockhaus, Ägyptische Kultur. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/ägyptische-kultur