Der Begriff der alternativen Ökonomie kam etwa Mitte der 1970er-Jahre auf

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Im Kontext der sozialen Bewegungen

Kulturströmungen und soziale Bewegungen wie die alternative Ökonomie haben den Übergang von der traditionalen zur modernen Gesellschaft

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Im Spannungsfeld zwischen Liberalismus, Sozialismus und Traditionalismus

Die alternative Ökonomie grenzt sich nach drei Seiten ab: 1) gegen Liberalismus, 2) gegen Sozialismus und 3) gegen traditionale Gemeinschaftsordnungen. Am Liberalismus wird dessen Überformung durch den Kapitalismus kritisiert. Dies habe dazu geführt, dass man Liberalismus und Kapitalismus fälschlich miteinander gleichsetzt, obwohl es gerade der Kapitalismus sei, der Freiheit auf allen Gebieten korrumpiere. Das utilitaristische Menschenbild des Homo oeconomicus, das der (neo-)klassischen Ökonomik zugrunde liegt, legitimiere ein unsoziales individualistisches Minimum-Maximum-Kalkül, das heißt eine egoistische Maximierung des Eigennutzes bei Minimierung eigener Gegenleistungen durch Abwälzung

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Ziele, Konzepte und Formen der alternativen Ökonomie

Ansätze der alternativen Ökonomie stellen keine einheitliche und homogene Lehre dar. Eher bieten sie ein Erscheinungsbild »tumultuarischer Buntheit«, wie C. Schmitt 1919 sozialromantische Strömungen charakterisierte. Gleichwohl lassen sich bestimmte Kernpunkte einer alternativen Ökonomie herausstellen, die in ähnlicher Weise stets vorhanden sind und auch historisch von einem Schub sozialer Bewegungen zum nächsten wiederkehren.

Generell sieht alternative Ökonomie ihren Sinn in der Wiedereinbettung der Wirtschaft in das Ganze der Gesellschaft und des Lebens. Ausgehend von diesem Leitbild liegt ihr wesentliches Merkmal darin, die

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Bodenreform und Geldreform

Zwei speziellen Themen haben alternative Ökonomen stets besondere Aufmerksamkeit geschenkt, der Boden- und der Geldreform. Dies mag seinen Ursprung darin haben, dass Verfügung über Grund und Boden sowie Geld spezielle soziale Klassen und ihre Herrschaft begründeten, zum einen die Aristokratie (englisch »landed classes«), zum anderen das Finanzkapital.

Zu den Hauptvertretern der Bodenreform gehören T. Paine (»Agrarian Justice«, 1797), H. George (»Progress and Poverty«, 1879), A. Damaschke (»Die Bodenreform«, 1902) und S. Gesell (»Die natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld«, 1916). Bodenreformerische Strategien bestehen entweder

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Alternative Ökonomie als Wissenschaft und Politik

Die wenigsten alternativen Ökonomen in Geschichte und Gegenwart sind diplomierte, akademisch-disziplinär sozialisierte Ökonomen. Häufig handelt es sich um Quereinsteiger aus anderen Fachgebieten und Berufen. Ihrem Typus nach sind alternative Ökonomen eher »Einzelkämpfer«. Politisch jedoch engagieren beziehungsweise organisieren

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Historische und zeitgenössische Beispiele

In alternativ-ökonomischen Lebens- und Wirtschaftsgemeinschaften sind die bisher dargelegten Ideen und Konzepte, Kriterien und Komponenten einer alternativen Ökonomie in jeweiliger Variabilität und Selektivität vorhanden. Eine alternativ-ökonomische Traditionslinie, die bis in die Reformationszeit zurückreicht, haben die Hutterer ausgebildet, die in gemeinsamen Siedlungen (60–150 Personen umfassende »Bruderhöfe«) kommunitäre Landwirtschaft mit einer Reihe der genannten Komponenten einer alternativen Ökonomie betreiben. Ebenfalls auf maximale Selbstversorgung orientiert sind die Amische in Nordamerika, die als Familien in dörflichen Religions-, Lebens-, Erziehungs- und Wirtschaftsgemeinschaften zusammenleben und die

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Ursachen des Misserfolgs oder Erfolgs alternativ-ökonomischer Gemeinschaften

Während sich einige alternativ-ökonomische Gemeinschaften über Jahrzehnte, einige wenige sogar über Jahrhunderte erhalten haben, lösten sich die meisten Gründungen innerhalb von 5 bis 20 Jahren wieder auf oder gingen in die Normalwirtschaft über. In Geschichte und Gegenwart ist dieses häufige Scheitern an der Praxis überwiegend durch folgende Faktoren bedingt:

  • Es besteht Kapitalmangel, wodurch früher
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Zusammenfassende Einschätzung und Ausblick

Der gesellschaftspolitische Einfluss alternativer Ökonomen und alternativ-ökonomischer Gemeinschaften war zu ihrer Zeit jeweils beträchtlich, weit stärker als es der eher marginale Status alternativer Autoren und die jeweils relativ geringe Zahl von Aktivisten nahelegen

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Literatur

J. Huber: Wer soll das alles ändern? Die Alternativen der Alternativbewegung (1980); 
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Quellenangabe
Brockhaus, alternative Ökonomie. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/alternative-ökonomie