Nach der Niederlage Deutschlands und Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg und der Verarmung und politischen Desorientierung breiter Schichten in diesen Ländern nahm der Antisemitismus an Umfang und Schärfe besonders in den extrem rechtsgerichteten, antiparlamentarischen Kreisen zu. Sie schoben den Juden als angeblichen Anhängern des »Bolschewismus« die Schuld am Umsturz von 1918 (»Novemberrevolution«) zu; der Mord an dem deutschen Außenminister W. Rathenau (1922) stand in diesem Zusammenhang. Sie erklärten den Einfluss der Juden in Wirtschaft, Kunst und Literatur als

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Quellenangabe
Brockhaus, Der Antisemitismus 1917/18 bis 1945. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/antisemitismus/der-antisemitismus-191718-bis-1945