Bioraffinerie
Bioraffinerie, in Analogie zur Raffinerie von Erdöl entstandene Bezeichnung für ein komplexes System von Prozessen und Anlagen, in denen der Rohstoff Biomasse möglichst vollständig in
(25 von 172 Wörtern)Grundlagen und Prinzipien
Im Konzept einer Bioraffinerie kommt es darauf an, die notwendigen Technologien zur Umwandlung der biologischen Rohstoffe und diejenigen der industriellen Zwischen- und Endprodukte zusammenzubringen. Dies erfordert grundsätzlich neue Technologieansätze und -verknüpfungen. Die industrielle Umsetzung von Bioraffinerien steckt daher noch in den Anfängen. Weil die Biomasse ebenso wie Erdöl komplex zusammengesetzt ist, ist es zweckmäßig, den Rohstoff Biomasse in die wichtigsten Stoffgruppen aufzutrennen (zu fraktionieren) und aus diesen industriell tragfähige Produktlinien
(70 von 499 Wörtern)Industrielles Potenzial
Großer wirtschaftlicher Erfolg wird gegenwärtig der LCF- und der Grünen Bioraffinerie vorausgesagt, u. a. deshalb, weil die dafür benötigten Rohstoffe am weitesten verbreitet und am wenigsten subventioniert und reguliert sind. Als wichtiges Produkt erhält man aus der LCF-Bioraffinerie z. B. das Furfural, Ausgangsstoff für den Kunststoff Nylon. Außerdem ist nach Verzuckerung z. B. Ethanol gut zugänglich. Der Grünen Bioraffinerie schreibt man v. a. wegen ihrer regionalen Bindungsmöglichkeiten ein großes Potenzial zu. Sie kann die vorhandenen Infrastrukturen der Landwirtschaft, wie etwa die Grünguttrocknung,
(78 von 553 Wörtern)Geschichte
Grundlagen des heutigen Bioraffinerie-Prinzips lassen sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen, u. a. als Gottlieb Sigismund Constantin Kirchhoff (* 1764, † 1833) 1811 die Verzuckerung von Kartoffelstärke beschrieb und 1812 die erste Stärkezuckerfabrik bei Weimar errichtet wurde. 1831 gelang J. W. Döbereiner die Synthese von Furfural aus Kleie, und 1835 entwickelte J. J. Berzelius die enzymatische Hydrolyse (Enzymkatalyse) von Stärke zu
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