Im europäischen Mittelalter war der Brief (lateinisch breve, litterae, epistola, charta) bis ins 12./13. Jahrhundert fast immer undatiert und lateinisch geschrieben; er war meist amtliches Aktenstück (so noch heute »verbriefen«) oder diente dem Meinungsausdruck und -austausch gebildeter Mönche und kirchlicher Persönlichkeiten. Indem sie das Briefschreiben als literarische Kunstform an alten Briefsammlungen studierten und klassischen wie christlichen Vorbildern, v. a. Ambrosius, Augustinus, Hieronymus, Gregor I., dem Großen, folgten, ließen sie den Brief zu einer Abhandlung anwachsen und bedienten sich neben gepflegter Prosa auch

(80 von 832 Wörtern)
Möchten Sie Zugriff auf den vollständigen Artikelinhalt?

Quellenangabe
Brockhaus, Der Brief in Europa vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/brief-20/geschichte-des-briefes/der-brief-in-europa-vom-mittelalter-bis-zum-ende-des-19-jahrhunderts