Im Hinblick auf Ehe und Familie ist es wichtig, zwischen Familienidealen und der sozialen Realität des Familienlebens zu unterscheiden. Die historische Familienforschung der Volkskunde und Geschichtswissenschaft v. a. seit den 1960er/70er-Jahren hat gezeigt, dass auch in Antike und Mittelalter die Kleinfamilie vermutlich die verbreitetste Familienform war. Ältere, z. T. idealisierte Auffassungen gingen verstärkt vom Vorherrschen komplexerer Familienstrukturen (Stamm, Sippe, Großfamilie, »ganzes Haus«) aus. Viele Prozesse des familialen Wandels verliefen allerdings keineswegs unilinear oder betrafen häufig zunächst nur eine bestimmte Bevölkerungsgruppe und eine

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Quellenangabe
Brockhaus, Historischer Rückblick. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/familie/historischer-ruckblick