Fortschritt, im 18. Jahrhundert als Lehnübersetzung aus französisch progrès (lateinisch progressus) gebildetes Substantiv, das allgemein Wachsen, Gedeihen, Fortschreiten zum Besseren oder zum Schlechteren bedeutet. Als theoretisches Konzept hat der Begriff mit dem neuzeitlichen Geschichtsoptimismus die Bedeutung eines »geschichtsphilosophischen Universalbegriffs« (R. Koselleck in:

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Geschichte des neuzeitlichen Fortschrittsbegriffs

Der neuzeitliche Begriff eines innerweltlichen, linearen und unbegrenzten Fortschritts hat sich im 17.–18. Jahrhundert gebildet. Die zeitliche Perspektive öffnete sich – gegenüber der christlichen Vorstellung eines Weltenendes – zur Idee einer sich in eine unendliche Zukunft hin entwickelnden Weltgeschichte. Diese Auffassung breitete sich im Zuge des humanistischen Denkens in Europa aus. Sie gründete sich in der Folge auf unabschließbaren Vernunftgebrauch und ebenso auf wachsende Naturerkenntnis; damit verbunden wurde nun die historische Zeit selbst als lineare, aufstrebende und sich beschleunigende Kraft des geschichtlichen Verlaufs

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Der Fortschritt in seiner Ambivalenz

Vom 18. Jahrhundert an hat die Kritik des Fortschritts die Ausbreitung der Vorstellung eines grenzenlosen Fortschritts stets begleitet. Historische Prozesse wie etwa die Zunahme des Wohlstands durch die fortschreitende Industrialisierung, technische Erfindungen (Automobil, Telefon, Rundfunk und andere elektronische Medien, Computer), aber auch politische Impulse (z. B. die Gründung supranationaler Organisationen wie Völkerbund, UNO und EU) wurden als Beispiele des Fortschritts interpretiert; ebenso wurden aber auch Katastrophen und Verbrechen, von den Weltkriegen über Völkermord, technologische Katastrophen, die Atombombe u. a. dem Fortschritt als negative

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Werke

Weiterführende Literatur:

Fortschritt ohne Maß? Eine Ortsbestimmung der wissenschaftlich-technischen Zivilisation, hg. v. R. Löw u. a. (1981);
H. Lübbe: Zeit-Verhältnisse. Zur Kulturphilosophie des Fortschritts (Graz u. a. 1983);
J. Mittelstrass: Fortschritt
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Quellenangabe
Brockhaus, Fortschritt. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/fortschritt