Französische Philosophie, als französische Philosophie wird die Philosophie des französischen Sprachraums bezeichnet, insbesondere

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Mittelalter

Der Beginn der französischen Philosophie lässt sich mit der Gründung der Schule von Chartres Ende des 10. Jahrhunderts ansetzen. Der Zeitabschnitt vom 10. bis 12. Jahrhundert, die Frühscholastik, ist gekennzeichnet durch einen frühen Humanismus, eine Art mittelalterlichen subjektiven Rationalismus und eine mystische Grundströmung. Im 12. Jahrhundert, im Anschluss an die karolingische Renaissance, wurde Frankreich durch die Dom- und Klosterschulen von Chartres, Laon, Poitiers, Tours und Paris Mittelpunkt einer der Renaissance des 15. Jahrhunderts vergleichbaren Blüte der Wissenschaften, so auch der Philosophie. – Die Schule von

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Neuzeit

Die Situation der akademischen französischen Philosophie zu Beginn der Neuzeit (16. Jahrhundert) war geprägt durch das Fortbestehen spätscholastischer Traditionen, die Auseinandersetzungen zwischen »Via antiqua« und »Via moderna«, ontologische Metaphysik und Nominalismus (Terminismus) ockhamscher Prägung. Der Humanismus gewann zur Zeit der italienischen Kriege zunehmend Einfluss und fand z. B. in J. Faber, der Werke des Aristoteles edierte und kommentierte, einen bedeutenden Vertreter. Während Faber allerdings noch eine nominalistisch-terministische Logik vertrat, setzte P. Ramus der aristotelischen Logik seine an der Mathematik orientierte, auf sachlich-materialen Begründungen basierende

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19. Jahrhundert

Das 19. Jahrhundert war auch in Frankreich von stark divergierenden Strömungen gekennzeichnet. In Reaktion gegen die Philosophie der Aufklärung und die Französische Revolution entwickelte sich die Staatsphilosophie der Restauration. Als Voraussetzung für die Wiederherstellung der alten Ordnung in einer durch Aufstände und soziale Unruhen geprägten Gesellschaft erschien die enge Rückbindung der Philosophie an Staatsautorität und Kirche. Eine solche Ausrichtung bestimmte v. a. die Universitätsphilosophie des 19. Jahrhunderts. L. G. A.

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20. Jahrhundert

Die älteren Tendenzen aus dem 19. Jahrhundert dauern auch im 20. Jahrhundert fort. Der Descartes wie I. Kant verpflichtete kritizistische Rationalismus, der bei L. Brunschvicg in der Erkenntnistheorie, bei Alain (É. Chartier) in der Ethik seinen Schwerpunkt hatte, bestimmte die Universitätsphilosophie bis zum Zweiten Weltkrieg. Die spezifisch französische Form einer Epistemologie, die den historischen Forschungsgang der Wissenschaften kritisch durchleuchtet, reicht – unter Bezugnahme auf Poincaré, Duhem und Meyerson – von L. de Broglie, G. Bachelard, F. Gonseth, A. Koyré und J. Cavaillès bis in die Gegenwart zu G. Canguilhem, J. Vuillemin, M. Foucault

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Quellenangabe
Brockhaus, Französische Philosophie. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/französische-philosophie