Medi|entheorie, theoretische Bestimmung des Begriffs »Medium« und seiner Rolle auf allen Gebieten von Gesellschaft und Kultur, besonders von Kunst, Wissenschaft und Kommunikation, sowie Reflexion auf die medialen Bedingungen von Wahrnehmung, Wissen und Sinn und deren Geschichte. Medientheorie thematisiert nicht

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Geschichte der Medientheorie

Wenn auch der Begriff »Medium« (aus dem Lateinischen zunächst Mitte des 17. Jh. v. a. in naturwissenschaftlichen und grammatischen Kontexten übernommen) in seiner heutigen Bedeutung erst ab der zweiten Hälfte des 18. Jh. benutzt wird, muss Medientheorie ebenfalls die noch »unbewusste« Vorgeschichte medienreflexiven Vorgehens mit einbeziehen. Frühe Ansätze zu einer Medientheorie finden sich bereits in Platons »Phaidros« in Form einer Schriftkritik, die die Zeugenschaft der Rede gegenüber der Gedächtnisleistung der Schrift hervorhebt und dieser vorwirft, zuletzt dem »Vergessen« zu dienen. Einen Vergleich zwischen

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Systematische Medienphilosophie

Die These, dass die Digitalisierung ein neues Zeitalter der Medienkultur prägt, bildet die Einsatzstelle gegenwärtiger Medientheorie. Entstanden im Umkreis von Strukturalismus, Dekonstruktion und Systemtheorie, verfahren neuere Theorien im Wesentlichen konstruktivistisch. Der tschechisch-brasilianische Kommunikationstheoretiker Vilém Flusser (* 1920, † 1991) definiert Medien zunächst »als Strukturen«, in denen »Codes« funktionieren, wobei der historisch erste funktionierende Code die Visualisierung in Form archaischer Bildkommunikationen war, die durch den linearen »alphanumerischen« Code der Schriftkultur als Grundlage europäischer Kulturgeschichte abgelöst wurde, die ihrerseits nunmehr im Begriff sei, durch

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Quellenangabe
Brockhaus, Medientheorie. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/medientheorie