Modernisierung, Sozialwissenschaften: Kernbegriff sowohl der Philosophie als auch der soziologischen und politikwissenschaftlichen Theorie und Forschung. Der Begriff verweist ebenso wie z. B. Moderne auf eine »neue Epoche«, in

(27 von 192 Wörtern)
Möchten Sie Zugriff auf den vollständigen Artikelinhalt?

Theorien der klassischen Soziologie

Bereits die Klassiker der Soziologie haben sich mit den Nebenfolgen gesellschaftlicher Modernisierung beschäftigt. Eine Grundfrage der Soziologie lautet dabei: Ermöglichen die Basisprinzipien, auf denen die moderne Gesellschaft beruht, ein »Gleichgewicht«, d. h. eine Art »prästabilisierter Harmonie«, oder lösen die Basisprinzipien der Moderne zugleich die Bindekräfte der modernen Gesellschaft auf. Entsprechend finden sich bei den Klassikern der Soziologie bis in die Gegenwart hinein ganz gegensätzliche Variationen der folgenden Gedankenfigur: Das Prinzip, das die Moderne kreiert und entfaltet, gefährdet die Moderne in ihrem

(80 von 668 Wörtern)

Die Theorie der reflexiven Modernisierung

Diese Gedankenfiguren der klassischen Soziologie werden in der Theorie der reflexiven Modernisierung oder zweiten Moderne (u. a. U. Beck, A. Giddens) systematisch weitergeführt und zugleich anhand der Unterscheidung zwischen Basisprinzipien und Basisinstitutionen der Moderne präzisiert. Die These lautet: Mit der Radikalisierung der Basisprinzipien untergräbt die moderne Gesellschaft ihre industriegesellschaftlichen Gestalten von Nationalstaat, Nationalökonomie, Klasse, Schicht, Beruf, Geschlechterrolle, Kernfamilie, Betrieb und Branchenstruktur und eben gerade auch die Verlaufsformen des naturwüchsigen technisch-ökonomischen Fortschritts. Dieses neue Stadium, in dem Modernisierung die Grundlagen der Modernisierung untergräbt, zerstört

(80 von 638 Wörtern)

Quellenangabe
Brockhaus, Modernisierung (Sozialwissenschaften). http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/modernisierung-sozialwissenschaften