Etwa um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde der Mythos von teilweise gegensätzlichen wissenschaftlichen Schulen und Richtungen als Forschungs- und Deutungsgegenstand wiederum neu entdeckt. Der Umbruch des Weltbildes, das seinen Ursprung in der Aufklärung hatte, durch das Dekadenzbewusstsein der Moderne, das Infragestellen des kontinuierlichen Fortschritts führten zu einer Neubewertung. Besonderes Interesse wurde ihm – in jeder Erscheinungsform – entgegengebracht im Schnittbereich von Soziologie, Ethnologie, Anthropologie und Religionswissenschaft.

L. Lévy-Bruhls Begriff des »Prälogischen« brachte den Unterschied zwischen mythischem Bewusstsein und modernem

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Quellenangabe
Brockhaus, Mythosverständnis und -forschung im 20. Jahrhundert. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/mythos/mythosverständnis-und-forschung-im-20-jahrhundert