Natur [von lateinisch natura »Geburt«, »natürliche Beschaffenheit«, »Schöpfung«, zu nasci, natum »geboren werden«] die, -, zentraler Begriff der europäischen Geistesgeschichte, im Sinne von dem, was wesensgemäß von selbst da ist und sich selbst reproduziert. Das menschliche Selbstverständnis, die Auffassung von Kunst, Recht, Kultur und Technik sind durch ihn geprägt, die Naturwissenschaften dienen als Vorbild für Wissenschaftlichkeit überhaupt. Die Wirklichkeit der Natur wurde vom

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Natur und menschliches Handeln

Antiphon der Sophist unterschied die Naturordnung (Physis) und das menschliche Gesetz (Nomos). Während die Naturordnung im Sinne des Notwendigen dem Menschen lebensdienlich und zuträglich sei, könnten menschliche Satzungen und Normen wie alle Kulturgüter grundsätzlich infrage gestellt werden und seien oft lebensfeindlich, indem sie der Natur Gewalt antun. »Denn die Gesetze sind willkürlich, die Gebote der Natur dagegen notwendig; und die Gesetze sind vereinbart, nicht gewachsen, die Gebote der Natur dagegen gewachsen, nicht vereinbart.« Hier ist der Ausgangspunkt einer Tradition, nach

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Natur und Geist

Die Entgegensetzung von Natur und Geist hat ihre Wurzeln in der Antike, etwa bei Platon, der der rein physischen Konzeption des Kosmos bei Anaxagoras den Nus (»Vernunft«) entgegensetzte. Durch die Verbindung von Vernunft und Schöpfergott im Christentum wurde die Entgegensetzung verstärkt, weil Natur als (endliche) Schöpfung ganz und gar abhängig vom (unendlichen) göttlichen Geist gesehen wurde. In säkularer Form begegnet der Dualismus wieder bei Kant: Er stellt dem »Mundus sensibilis« (sinnliche Welt) den »Mundus intelligibilis« (geistige Welt) gegenüber. Natur ist

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Natur und Umwelt

Etwa seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Gefährdung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen durch übermäßige Nutzung der Ressourcen der Erde und durch Umweltverschmutzung zunehmend zu einem öffentlichen Thema geworden. Diese Probleme sind

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Der Mensch als Natur

Als vernünftiges Wesen bzw. Gottes Ebenbild hat der Mensch sich in der

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Quellenangabe
Brockhaus, Natur. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/natur