Psychosomatik [zu griechisch sma »Körper«] die, -, psychosomatische Medizin, Wissenschaft und Heilkunde von den wechselseitigen Beziehungen psychischer, sozialer und körperlicher Vorgänge in ihrer Bedeutung

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Entwicklungsgeschichte der Psychosomatik

Inwieweit es im Altertum bereits eine psychosomatische Medizin gab, ist umstritten. Berühmt ist Platons früher Dialog »Charmides«, in dem Sokrates einem an Kopfweh leidenden jungen Mann sagt, dass man, wenn es den Augen wieder gut werden solle, den ganzen Leib nicht ohne die Seele behandeln dürfe, denn von der Seele gehe alles, sowohl Gutes als auch Böses aus, für den Körper und den ganzen Menschen; die Seele aber müsse durch »gute Reden« behandelt werden. Der Begriff »psychosomatisch«

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Grundprinzipien der Psychosomatik

Mit der Lehre von der unteilbaren biopsychosozialen Einheit des Menschen vertritt die Psychosomatik die Auffassung, dass Körper und Seele sich bei jeder Krankheit wechselseitig beeinflussen. Dieses uralte Wissen der Menschheit offenbart sich auch in volkstümlichen Redewendungen, in denen der Zusammenhang zwischen psychischem Erleben und Körperfunktionen beschrieben wird: Man zerbricht sich den Kopf, die Luft bleibt weg vor Staunen, die Sinne schwinden vor Schreck oder die Galle läuft über

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Grundfragen der Psychosomatik

Wegen des wechselseitigen Einflusses von psychischen und körperlichen Prozessen bei vielen Krankheiten interessieren in der wissenschaftlichen Psychosomatik v. a. folgende Grundfragen:

1) Warum tritt gerade diese Krankheit auf? Die Frage, wie die Wahl zugunsten einer bestimmten Krankheit ausfällt, verlangt über die biologischen beziehungsweise genetischen Aspekte hinaus die Erfassung der psychologischen Zusammenhänge zwischen aktueller Erkrankung und Lebenssituation einerseits und den Erfahrungen und Erlebnissen aus der gesamten biografischen Entwicklung andererseits. Tierexperimente und Beobachtungsstudien weisen darauf hin, dass belastende psychosoziale Ereignisse (z. B. der Verlust

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Psychosomatik als klinische Disziplin

Über das tatsächliche Vorkommen psychosomatischer Störungen gibt es nur wenige Studien. Schätzungen für psychosomatische Störungen in der Bevölkerung liegen zwischen 20 und 80 %. Psychosomatisch behandelt werden Patienten mit Konversions- beziehungsweise dissoziativen Störungen (psychisch bedingte

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Werke

Weiterführende Literatur:

W. Bräutigam u. a.: Psychosomatische Medizin (61997);
Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, hg. v.
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Quellenangabe
Brockhaus, Psychosomatik. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/psychosomatik