Rauschgifte, in Deutschland juristischer Sammelbegriff für Stoffe und Stoffgemische unterschiedlicher Herkunft, Zusammensetzung und

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Rauschgifte in der Kulturgeschichte

Der Konsum unterschiedlichster Drogen ist untrennbar mit der Kulturgeschichte des Menschen verbunden. In früher vorgeschichtlicher Zeit haben bei den Sammlern und Jägern wahrscheinlich zufällige Heilungen und Vergiftungen nach der Anwendung von Pflanzen den ersten Anlass zu zielgerichteter Suche gegeben. Nach der letzten Eiszeit fing ab 10 000 v. Chr. der Mensch an, sesshaft zu werden; zeitlich damit verbunden sind die Anfänge der Wildpflanzendomestikation zu Kulturpflanzen (Gerste und Emmer). Feuchtes Brot führte über die Vergärung zu den ersten Ur-Bieren. Um 8000 bis 7000

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Veränderungen von Konsum und Handel seit dem 19. Jahrhundert

Ein enormes Wachstum hingegen verzeichnete die pharmazeutische Industrie, v. a. ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, das begünstigt wurde durch 1) den Bevölkerungszuwachs in Europa und den USA; 2) die unerschöpflichen Drogenrohstoffreserven (Opium, Hanf, Koka) der europäischen Kolonialmächte; 3) die Wissenschaft; Forscher isolierten aus bekannten und neuen Naturstoffen diverse Wirkstoffe, z. B. Morphin (1805), Strychnin (1817), Koffein (1820), Nikotin (1828), Atropin (1833), Kokain (1859), Ephedrin (1887) und Mescalin (1896). 4) Mehrere große Kriege, so der Krimkrieg (1853–56), der Amerikanische Bürgerkrieg (1861–65)

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Entwicklung seit 1945 – neue Dimensionen der Drogenproblematik

In der Nachkriegszeit ist sowohl das Geschäft mit illegalen als auch mit legalen Drogen durch Konzentration und Internationalisierung gekennzeichnet. Wenige Anbieter beherrschen zu Beginn des 21. Jahrhunderts die entsprechenden Märkte, z. B. liegt fast die Hälfte der Weltproduktion an Zigaretten bei wenigen multinationalen Konzernen. Asiatische Heroinsyndikate, lateinamerikanische Kokainkartelle u. a. Gruppierungen der organisierten Kriminalität haben das Geschäft mit illegalen Drogen zu professionell arbeitenden Unternehmen, von der Anbauplanung bis zum Endverkauf, ausgebaut.

Den illegalen Drogenanbietern erwuchs in der zweiten Jahrhunderthälfte eine sehr große Drogennachfrage

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Werke

Weiterführende Literatur:

W. Schmidbauer u. J. vom Scheidt: Handbuch der Rauschdrogen (Neuausgabe 2004)
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Quellenangabe
Brockhaus, Rauschgifte. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/rauschgifte