Russische Philosophie, Bezeichnung für das philosophische Denken in Russland.

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Die Anfänge bis zum 18. Jahrhundert

Seit der Christianisierung 988 und der damit verbundenen Auseinandersetzung mit der byzantinischen Kultur stand die russische Philosophie bis zum 18. Jahrhundert fast ausschließlich im Dienst der orthodoxen Theologie. Wichtige Eigenleistungen waren im 11.–13. Jahrhundert die Schriften der

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19. Jahrhundert

Das 19. Jahrhundert stand im Zeichen der Auseinandersetzung zwischen »Slawophilen« (A. S. Chomjakow, I. W. Kirejewski, Iwan S. [* 1823, † 1886], K. S. Axakow und K. N. Leontjew) und »Westlern« (P. J. Tschaadajew, A. I. Herzen, Konstantin D. Kawelin [* 1818, † 1885]). Die Übergänge zwischen den beiden Parteien sind fließend, einig war man sich in der Diagnose der russischen Rückständigkeit. Während die »Slawophilen« eine religiös fundierte Gemeinschaftsphilosophie (»sobornost'«) hervorbrachten, orientierten sich

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20. Jahrhundert und Gegenwart

Zu Beginn des 20. Jh. vollzogen viele junge Denker eine Wendung vom Marxismus zum Idealismus. S. N. Bulgakow, N. A. Berdjajew, Petr B. Struwe (* 1870, † 1944) und S. L. Frank versuchten dabei, die materialistische Sozialkritik des Marxismus unter Rückgriff auf die neokantianische Erkenntniskritik auf eine religiöse Grundlage zu stellen. Dieser gemeinsame Ausgangspunkt führte die einzelnen Denker zu unterschiedlichen Ergebnissen: S. N. Bulgakow entwarf zunächst eine christlich inspirierte »Philosophie der Ökonomie« (1912), verirrte sich aber nach 1917 in sophiologischen Spekulationen. N. A. Berdjajew forderte um 1910 eine Theokratie,

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Quellenangabe
Brockhaus, Russische Philosophie. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/russische-philosophie