Sklaverei [zu mittelhochdeutsch s(c)lave »Sklave«, von mittellateinisch s(c)lavus »Unfreier«, »Leibeigener«, von mittelgriechisch sklábos »Sklave«, eigentlich »Slawe« (da

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Geschichte

Die Sklaverei ist eine Erscheinung, die sich in verschiedenen Gebieten der Erde selbstständig und unabhängig voneinander herausgebildet hat. Nach verbreiteter Ansicht entstand sie, als der Brauch, im

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Sklaverei und Religion

Die Haltung der Weltreligionen zur Sklaverei ist weitgehend zeitgebunden. Das Alte Testament kennt die Sklaverei, unterscheidet aber zwischen volksfremden (z. B. Kriegsgefangenen) und israelitischen Sklaven, die im siebten Jahr freigelassen werden mussten. Auch im

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Altertum

Schon die frühen Hochkulturen Mesopotamiens und Ägyptens kannten die Sklaverei, meist in Form von Haus- oder Palastsklaven. Ursachen der antiken Sklaverei waren besonders die Kriegsgefangenschaft, danach Menschenraub (v. a. Piraterie), Verschuldung, unfreie Geburt und Kindesaussetzung. Die Sklaverei wurde in der Antike meist als natürliche Einrichtung angesehen und daher

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Europa im Mittelalter

Entscheidend für den weitgehenden Rückgang der Sklaverei im Europa des frühen Mittelalters wurden staatliche und kirchliche Beschränkungen des Handels mit

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Afrika und atlantischer Sklavenhandel

Die vorkolonialen Gesellschaften Afrikas südlich der Sahara kannten durchgängig Sklaverei, ebenso wie die islamischen Gesellschaften Nordafrikas und des restlichen Vorderen Orients. Jedoch spielte die Sklaverei im afrikanischen Wirtschafts- und Sozialgefüge eine Nebenrolle; versklavt wurden meist Kriegsgefangene; sie arbeiteten eher für einzelne Hausstände (Haussklaven) als für größere Wirtschaftsunternehmen (z. B. Plantagen). Im Fernhandel wurden auch Sklaven ge- und verkauft, jedoch ohne erkennbare Auswirkungen auf gesellschaftliche oder politische Strukturen.

Eine grundsätzlich neue Lage entstand an der Küste Westafrikas mit der »Entdeckung« Amerikas durch

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Amerika

In Süd- und Mittelamerika griffen die Europäer auf die Institution der Sklaverei zurück, wie sie im präkolumbischen Amerika (besonders in Teilen Mittelamerikas) verbreitet war. Sie unterschied sich wesentlich von der Sklaverei der Alten Welt: Sklavinnen und Sklaven konnten z. B. von ihrem Herrn weder getötet noch (mit Ausnahmen) gegen ihren Willen verkauft werden, sie mussten gut behandelt werden, und ihre Kinder waren gewöhnlich frei. Neben Kriegsgefangenen gab es u. a. Schuldsklaven und zur Sklaverei Verurteilte, wie z. B. Diebe. Man konnte auch sich

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Indien, China und Japan

Obwohl der griechische Ethnograf Megasthenes in seinem Indienbericht (um 300 v. Chr.) behauptet, es gebe in Indien keine Sklaverei, lässt sich diese doch seit der vedischen Periode (1500–800 v.Chr.) nachweisen. Anders als in der Mittelmeerwelt handelte es sich jedoch vorwiegend um Haussklaven, die sich hinsichtlich ihrer

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Literatur

A. Eckert, Geschichte der Sklaverei. Von der Antike bis ins 21. Jahrhundert (2021);
U. Sautter: Sklaverei in Amerika  (2014);
O. Grenouilleau: Qu’est-ce que l’esclavage? (2014); 
D. B.
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Quellenangabe
Brockhaus, Sklaverei. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/sklaverei