Stadt [althochdeutsch stat »Ort«, »Stelle«, »Wohnstätte«, »Siedlung«], eine Siedlung, die im Gegensatz zu ländlichen Siedlungen durch ihre meist nicht landwirtschaftlichen Funktionen (Ausnahme: Ackerbürgerstadt) sowie durch eine größere Zahl weiterer Einzelmerkmale mit allerdings je nach Raum und Zeit unterschiedlichen Ausmaßen charakterisiert ist.

Dazu zählen ihre Größe (v. a. größere Einwohnerzahl), die Geschlossenheit der Ortsform (kompakter Siedlungskörper), höhere Bebauungsdichte, überwiegende Mehrstöckigkeit der Häuser

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Stadtentstehung und historische Stadtentwicklungsphasen bis zum 18. Jahrhundert

Altertum: Städte gibt es seit Jahrtausenden, ihre Entstehung ist eng verknüpft mit der Entwicklung und Verbreitung stärker entwickelter Zivilisationsformen (Hochkulturen). Allgemeine Voraussetzungen waren günstigere Lebensbedingungen (seit der Jungsteinzeit), so die verbesserte Nahrungsgewinnung nach der Erfindung des Pfluges und durch die Domestizierung von Tieren, die damit verbundene Freisetzung von Arbeitskräften aus der bäuerlichen Gemeinschaft, die Entwicklung von Arbeitsteilung und beruflicher Differenzierung, die gezielte Organisation größerer Gemeinschaften (das Entstehen von neuen Gruppen oder Klassen wie Handwerker, Händler, Priester, Herrscher), häufig verbunden mit

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Stadtentwicklungsprozesse im industriellen Zeitalter

Das heutige Städtewesen in den Industriestaaten basiert zum erheblichen Teil auf den im 19. Jahrhundert entstandenen Industriestädten, mit deren Entwicklung auch der allgemeine Verstädterungsgrad zunahm. Voraussetzungen für den Stadtentwicklungsprozess im industriellen Zeitalter waren die Neuordnung der Gesellschaft in den bürgerlichen Revolutionen, liberale Agrarreformen, Gewerbefreiheit, Industrialisierung und die Revolutionierung der Verkehrsverhältnisse. Verstädterung und Stadtwachstum im industriellen Zeitalter wurden zunächst und am nachhaltigsten in Großbritannien durch den frühen Beginn der industriellen Revolution (ab etwa 1760–80) beeinflusst. Die zunehmenden Land-Industrie- oder Land-Stadt-Wanderungen führten in

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Probleme der Großstadt und der globale Trend zur Verstädterung

Allgemeine Kennzeichen der modernen Großstädte in Industriestaaten sind hoher Zentralitätsgrad, Multifunktionalität, hohe Bebauungsdichte bei gleichzeitig weiter horizontaler Ausdehnung, Trennung von Wohn- und Arbeitsstätten, Massenverkehr, Versorgungs- und Entsorgungsprobleme, Zunahme des innerstädtischen Verkehrs und damit verbundene Belastungen (u. a. Lärm, Luftverschmutzung), sozialräumliche Segregation und soziale Probleme (Ghetto- und Slumbildung, wachsende Kriminalität). Trotzdem hält die Anziehungs- und Expansionskraft der urbanen Lebensform weiter an. Im Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwicklung wird es darauf ankommen,

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Literatur

Geografie und Städtebau:

C. Sitte, Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen (41909; Nachdruck 2002) 
A. E. Brinckmann, Stadtbaukunst vom Mittelalter bis zur Neuzeit (21925) 
P. Lavedan, Histoire de l'urbanisme, 3 Bde. (1–21952–66) 
E. Egli, Geschichte des Städtebaues, 3 Bde. (Erlenbach 1–21962–76) 
H. P. Bahrdt, Die moderne Großstadt (Neuausgabe 1974) 
derselbe, Humaner Städtebau (71977) 
J. Friedrichs, Stadtanalyse. Soziale u. räumliche Organisation der Gesellschaft (31983) 
K. Gruber, Die Gestalt der deutschen Stadt (41983) 
R. Stewig, Die Stadt in
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Quellenangabe
Brockhaus, Stadt. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/stadt